Zeuge des Spiels – Daan Heerma van Voss und Thomas Heerma van Voss
Autor | Daan Heerma van Voss Thomas Heerma v. Voss |
Verlag | Schöffling & Co. |
Erscheinungsdatum | 7- August 2018 |
Format | Taschenbuch |
Seiten | 304 |
Sprache | Deutsch |
ISBN-13 | 978-3895612084 |
„Ohne Risiko kein Spiel, ohne Spiel keine Befriedigung.“ (Zitat Seite 117)
Inhalt
Nach dem unaufgeklärten Mord an seiner Mutter zieht Alexander Mulder nach New Orleans, wo er unter einem anderen Namen lebt. Er hat den Kontakt zu seinem Vater Aron abgebrochen, da auch sein Vater damals zu den Mordverdächtigen gehörte. Als Alexanders Freundin Nathalie Underwood ermordet wird, ist Alexander auf Grund seiner Vergangenheit, des falschen Namens, aber auch seiner Eifersucht der Hauptverdächtige. Für die Ermittlerin Hanna Vincennes kommen auch andere Personen als Täter in Frage, doch für die Medien und für Hannas Vorgesetzte ist der Fall geklärt. Aron Mulder fliegt in die USA, um seinem Sohn zu helfen und engagiert einen Privatdetektiv. Doch als sie erkennen, dass sie alle Figuren in einem perfekt konstruierten, bösen Spiel sind und Hanna endlich eine wichtige Frage zu einem Foto stellt, könnte es zu spät sein.
Thema und Genre
Bei diesem Buch handelt es sich um einen literarischen Kriminalroman mit der klassischen Konstellation Opfer – Täter – Ermittler, wobei den Autoren die Personen wichtiger sind, als die Tat selbst. Themen sind Psychologie, die Macht der Medien, Vorurteile, die Verantwortung von Ermittlern, die Todesstrafe und die Mögichkeit eines perfekten Verbrechens.
Charaktere
Die Geschichte lebt durch die Vielschichtigkeit der Personen. Alexander, geprägt von seinem Verdacht, sein eigener Vater könnte seine Mutter ermordet haben, findet sich plötzlich selbst in der Rolle des Mordverdächtigen. Er beteuert seine Unschuld, doch seine Vorgeschichte macht ihn in den Augen der Öffentlichkeit zum Täter. Hanna ist als Ermittlerin noch immer geprägt von einem Fall, der drei Jahre zurück liegt. Sie bräuchte mehr Zeit für ihre Suche nach Beweisen, denn sie hat Zweifel, doch die Vorgesetzten machen Druck, sie wollen eine rasche Anklage. Aron, der seinem Sohn keinen Mord zutraut, erkennt dasselbe Muster der absoluten Hilflosigkeit, das er selbst vor Jahren erlebt hatte.
Handlung und Schreibstil
Die beiden Autoren erzählen die Geschichte in einem straffen Zeitrahmen von Anfang März bis Ende Juni. Es gibt zwei ineinander verschlungene Handlungsstränge, einerseits das zurückgezogene Leben des Vaters in den Niederlanden und andererseits Alexander in New Orleans, wobei mit der Ankunft des Vaters in New Orleans dieser Handlungsort zum Schwerpunkt wird. Was in der Vergangenheit geschehen ist, erfährt man im Laufe der Ereignisse durch Erinnerungen und Erzählungen der einzelnen Protagonisten. So lernt der Leser auch das Opfer besser kennen, bis sich alle Puzzleteile zu einem Gesamtbild fügen. Die Sprache ist präzise, kurze Sätze, der spannenden Handlung angepasst, mit knapp formulierten Beschreibungen.
Fazit
Ein sehr vielschichtiger Kriminalroman, wobei der Schwerpunkt nicht auf der Tat liegt. Es geht vielmehr um die betroffenen Personen, ihre Entscheidungen und die Motive dahinter, sowie die Folgen und Auswirkungen ihrer Handlungen. Was sich jedoch in die Gedanken brennt ist die Tatsache, dass Geschichten wie diese in der Realität möglich sind.