Windland: Vom Aufstieg und Niedergang einer Familie auf Rügen – Uta Ruge

AutorUta Ruge
Verlag Kindler Verlag
Erscheinungsdatum 10. September 2003
FormatGebundene Ausgabe
Seiten224
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3463404455

„Windland: Vom Aufstieg und Niedergang einer Familie auf Rügen“ von Uta Ruge, Kindler Verlag, 10. September 2003, Gebundene Ausgabe: 224 Seiten, Sprache: Deutsch, ISBN-13: 978-3463404455

Inhalt

Die Journalistin und Autorin Uta Ruge ist in Wiek auf der Insel Rügen geboren, doch sie ist erst einen Monat alt, als ihre Eltern, auf dem Arm Utas zwei Jahre alte Schwester, im März des Jahres 1953 die Insel verlassen, heimlich und als Flüchtlinge in den Westen. Sie wächst in Niedersachsen auf, in einem kleinen Dorf nahe der Mündung der Elbe. Die Geschichte ihrer Familie kennt sie nur aus Erzählungen, Geschichten über einzelne Ereignisse, oft und gern geschilderten Anekdoten. Nach dem Fall der Mauer bereist die Journalistin Osteuropa und begibt sich auf Wittow, der auch Windland genannten Halbinsel im Norden der Insel Rügen auf Spurensuche.

Thema und Genre

Dieses Buch ist eine erzählte Biografie. Einerseits geht es um die Geschichte der weit verzweigten Familie der Vorfahren der Autoren, andererseits sucht sie nach Hinweisen auf das kaum bekannte Schicksal von jüdischen Familien auf Rügen.

Umsetzung

Die Autorin trifft sich mit ihrem Vater und dessen Schwester, ihrer Tante, und sie reisen gemeinsam auf die Insel Rügen. Die beiden erzählen, sie will zuhören, denn sie will mehr wissen, will die Zusammenhänge verstehen, über die bisher geschwiegen wurde. Es ist die Geschichte einer Bauernfamilie, die sich schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts freigekauft hatte und einen Hof in Breege, „Ausbau“ genannt, bewirtschaftet. Bis sie 1945 enteignet werden, denn beide Großväter, Otto Staker und Waldemar Ruge waren, wie viele andere auch, schon früh der NSDAP beigetreten, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auch nach der Wende wurde der Anspruch ihres Vaters auf den elterlichen Hof, den „Ausbau“ bei Breege, nicht anerkannt.

Fazit

Uta Ruge recherchiert, durchforscht Archive, fragt und hört zu und verbindet die Erzählungen über ihre Familie mit den Geschichten von jüdischen Familien auf Rügen. Dieses Buch wird nicht mehr aufgelegt, doch das Lesen lohnt sich, wenn man es in einer Bibliothek entdeckt. Es ist ein Blick in eine geschichtlich noch präsente Zeit, das entbehrungsreiche Bauernleben, das Aufwachsen der Kinder zwischen den vielen Arbeiten auf dem Hof und den Feldern und der Schule, Armut, Krieg, Heimat, Vertreibung, Flucht,  und gleichzeitig eine Wanderung durch das heutige Windland auf Rügen.

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