„Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ (Originalzitat)
Inhalt
Der Motorsegler Mercurius, gechartert von der Kiliwhite Ltd., verschwindet spurlos auf der Ostsee und auch die vier Männer, die sich auf dem Schiff befanden. Was hat es mit dem Kutter Cinereo Lupus auf sich, der sich mehrmals in der Nähe des verschwundenen Motorseglers aufzuhalten schien. Nicht nur Kommissar Lasse Larsson und das suchen nach den Hintergründen und möglichen Zusammenhängen, auch der schwedische Geheimdienst SÄPO scheint irgendwie in diese Sache verwickelt …
Thema und Genre
Dieser Fall um den Ermittler Lasse Larsson führt in die Welt der Geheimdienste, die Handlung spielt zwischen aktuellen Vorfällen und Ereignissen in der Vergangenheit, teilweise auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt.
Fazit
Ich würde dieses neue Buch aus der Reihe der Usedom Krimis eher dem Genre Spionageroman zuordnen. Spannend geschrieben, aber mit einer Fülle von Informationen zu politisch brisanten und aktuellen Themen, liest sich die Geschichte zwar sehr spannend, aber wer Thriller-Qualitäten erwartet, wird enttäuscht sein. Zumindest die Kindle-Ausgabe sollte nochmals Korrekturgelesen werden.
Ein informatives Buch für Fans von sachlichen
Spionageromanen im Graubereich der Geheimdienste, mit einem sympathischen
Ermittler.
„Das Vermächtnis der Spione“ von John le Carré ist ein klassischer Spionageroman aus der Welt der Geheimdienste während der Zeit des Kalten Krieges und nimmt direkten Bezug zu seinem Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“.
Inhalt
Der Roman beginnt im Jahr 2017. Peter Guillam, der ehemalige Assistent von George Smiley, einem der wichtigsten Spione des „Service“, des britischen Geheimdienstes, ist längst im Ruhestand und lebt auf seinem Bauernhof in der Bretagne. Da erhält er einen Brief aus London, er möge in einer wichtigen Angelegenheit und zum Zweck einer Stellungnahme sofort in die Zentrale des Service nach London kommen.
Was mit einem höflichen Gespräch beginnt, ist
eine versuchte Aufdeckung der Operation Windfall. Damals, im Jahr 1961, war
Alec Leamas, ein britischer Meisterspion, zusammen mit seiner Freundin Elizabeth Gold
bei einem angeblichen Fluchtversuch vor der Berliner Mauer erschossen worden.
Auch wenn
die Akten leer bis lückenhaft sind, versuchen Bunny und Laura, die Anwälte des
Service, Peter Guillam dazu zu bewegen, ihnen die Wahrheit über diese Operation
zu erzählen. Guillam war als Assistent von George Smiley in diese Operation mit
einbezogen und außerdem war Alec Leamas nicht nur ein Kollege, sondern Peters
Freund. Der britischen Regierung droht eine öffentliche Anklage samt Untersuchungsausschuss,
veranlasst vom Sohn von Alec Leamas und der Tochter von Liz Gold. Da George
Smiley selbst nicht auffindbar ist, soll Peter Guillam als Hauptschuldiger
angeklagt werden.
Wird es gelingen, die in der Vergangenheit
begrabene Operation Windfall und die wahren Hintergründe aufzuklären? Was ist damals
wirklich geschehen – zu viele Fragen sind noch offen …
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Roman „Das Vermächtnis der Spione“ erweckt die Ereignisse der Zeit des Kalten Krieges und insbesondere die Einsätze der britischen Spione in der damaligen DDR nochmals zum Leben. Der Zeitrahmen liegt zwischen 1957 und 1961. Erzählt wird aus Sicht von Peter Guillam in der Ich-Form. Da er natürlich viele Dinge in diesem Geflecht der Geheimdienste, sich konkurrierender Abteilungen und Personen, nicht wissen konnte, werden seine Erinnerungen durch Berichte, Akten, Briefe ergänzt. Dieser Wechsel der Perspektive wird vom Autor gekonnt als Spannungsmittel eingesetzt, aber auch, um viele menschliche Zwischennuancen zu erfassen.
„Wie weit können wir in der Verteidigung unserer
westlichen Werte gehen, ohne diese Werte preiszugeben?“ Diese Grundfrage
der Menschlichkeit in der grausamen, gefährlichen Welt der Spionage zieht sich
durch alle Geschehnisse und Handlungen dieses Romans, der Operation Windfall.
Dem Autor John le Carré ging es nie darum, nur
seine Erfahrungen aus seiner eigenen Zeit beim britischen Geheimdienst in
spannende Thriller zu fassen, sondern er ist ein Meister der Zwischentöne, der
Hintergründe seiner Geschichten, darauf bedacht, dass die komplexen Zusammenhänge
ein realitätsnahes Gesamtbild eines möglichen Vorfalls ergeben. Spione werden
hier nicht verherrlicht, sondern folgen ihren Aufträgen, müssen oft
improvisieren und sind definitiv keine James-Bond-artigen Helden.
Der Hauptprotagonist ist diesmal eindeutig Peter
Guillam, auch wenn George Smiley, der „rundliche, bebrillte, stets bekümmerte“ Spion,
den ganzen Roman hindurch im Hintergrund präsent ist, bzw. durch die
Rückblenden, Briefe, Akten, Erinnerungen immer wieder in den Vordergrund geholt
wird. Zu Peter Guillam sagt er: „Sie waren ein loyaler Gefolgsmann. Es gehörte
nicht zu Ihrem Job zu fragen, warum jeden Morgen die Sonne aufgeht.“
Das Coverbild weist auf eine weitere
Hauptprotagonistin hin, Doris Gamp. Sie lebt in Ostberlin und gibt Informationen
an den britischen Geheimdienst weiter, meistens über Peter Guillam. Ihr
Codename ist TULIP.
Die handelnden Personen, sowohl in der
Vergangenheit, als auch in der Gegenwart, sind schnörkellos beschrieben und
ihre Handlungen sind nachvollziehbar.
Fazit
Ganz sicher ein Roman für Leser, die auch schon andere Bücher der Serien um den Spion George Smiley gelesen haben. Auf Grund der sich ohnedies aus den Rückblenden ergebenden Handlung kann „Das Vermächtnis der Spione“ natürlich auch von am Genre Spionage und Kalter Krieg Interessierten gelesen werden, die noch keinen anderen Roman von John le Carré kennen. Meiner Meinung nach sollte man jedoch zumindest „Der Spion, der aus der Kälte kam“ vorher lesen, einerseits um schneller mit der Geschichte vertraut zu werden, andererseits, weil diese völlig andere Sichtweise der damaligen Ereignisse dieses neue, finale Buch der Serie noch interessanter macht.
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