Das Echo der Träume – María Dueñas

AutorMaría Dueñas
VerlagBlanvalet Taschenbuch Verlag
Datum18. Februar 2013
AusgabeTaschenbuch
Seiten736
SpracheDeutsch
ÜbersetzungBarbara Reitz
Maria Zybak
ISBN-13978-3442380398

„Die Normalität war nur das, was mein eigener Wille, mein Engagement, mein Wort als normal akzeptierten, und von daher war sie auch immer bei mir. Sie an einem anderen Ort suchen oder sie aus dem Gestern zurückgewinnen zu wollen, hatte keinen Sinn.“ (Zitat Seite 581, 582)

Inhalt

Sira Quiroga Martín, geboren am 25. Juni 1911 in Madrid, beginnt mit zwölf Jahren eine Lehre in dem Modeatelier, in dem auch ihre Mutter arbeitet. Sie ist eine junge Frau, die ihre Hochzeit plant, als eine Schreibmaschine alles verändert. „Eine Schreibmaschine stellte mein Leben auf den Kopf. Es war eine Hispano-Olivetti und von ihr trennte mich über Wochen eine Schaufensterscheibe.“ (Zitat Seite 9) Denn in diesem Geschäft trifft sie auf Ramiro Arribas und verliebt sich leidenschaftlich. Ende März 1936 verlassen die beiden Madrid, um mit dem Geld, das Sira von ihrem Vater erhalten hat, in Marokko ein neues Leben aufzubauen. Als Ramiro mit ihrem Geld und wertvollem Familienschmuck spurlos verschwindet und sie mit hohen Schulden sitzen lässt, besinnt sie sich ihres Berufs und ihrer Begabung und eröffnet einen Schneidersalon, in dem sich bald die Damen der Gesellschaft einfinden, Deutsche, Spanierinnen und Engländerinnen. Als man an sie herantritt, nach Madrid zurückzukehren und dort neben einem eleganten Atelier, das für sie eingerichtet wird, auch besondere, allerdings sehr gefährliche Aufgaben zu übernehmen, sagt sie zögernd zu und damit nimmt ihr Leben nochmals eine unvorhersehbare Wende.

Thema und Genre

Dieser Roman mit historischem Hintergrund gibt interessante Einblicke in Gesellschaft und Politik in Marokko, während Europa bereits am Rande des zweiten Weltkriegs steht. Vor allem jedoch geht es um die politische Lage Spaniens zur Zeit der Bürgerkriege, Francos Weg an die Macht und die Zeit des Franco-Regimes. Es geht um die Haltung Spaniens gegenüber den deutschen Nationalsozialisten, um die Interessen Englands und den Widerstand. Gleichzeitig geht es um Frauenfreundschaft und Zusammenhalt.

Erzählform und Sprache

Es ist Sira selbst, die rückblickend ihre Geschichte erzählt und auch die Lebensumstände in dieser ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschreibt, die gesellschaftliche Schere zwischen Armut und Reichtum. Im Mittelpunkt steht neben ihren persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen die Rolle, die sie während dieser gefährlichen Jahre des politischen Franco-Regimes in Madrid spielt, über Intrigen, Vertrauensbrüche und wie sie selbst sogar ungewöhnliche Situationen spontan meistert. Durch Sira lernen wir ihre Kundinnen kennen und die Faszination besonderer Stoffe und exquisiter Entwürfe. Die Sprache schildert packend und macht diese Geschichte zu einem Page-Turner.
 

Fazit

Die spannende Geschichte einer Frau in einer geschichtlich brisanten Zeit.