Durst (Ein Harry-Hole-Krimi, Band 11) – Jo Nesbø

AutorJo Nesbø
Verlag Ullstein Hardcover
Erscheinungsdatum 15. September 2017
FormatGebundene Ausgabe
Seiten624
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3550081729

„Der vielleicht beste, vielleicht schlechteste, aber auf jeden Fall berüchtigtste Mordermittler der Osloer Polizei“ (Zitat)

Inhalt

Harry Hole, ist nicht mehr aktiv, sondern führt ein ruhiges Leben mit seiner Frau Rakel. Er hält Vorlesungen an der Polizeihochschule Oslo.

Da geschieht ein Mord: eine Frau wird ermordet und kurz darauf eine zweite. Eine erste Spur führt zur mobilen-Dating-App Tinder; über diese App nimmt der Mörder mit seinen Opfern Kontakt auf. Die bewusste Inszenierung deutet auf einen Serienmörder hin, aus Sicht des Psychologen Hallstein Smith handelt es sich um eine Form von Vampirismus.

Mikael Bellmann, Polizeipräsident und früherer Chef von Harry Hole setzt diesen unter Druck, die Suche nach dem Täter aufzunehmen. Harry Hole soll eine eigene kleine Gruppe zusammenstellen, welche parallel zum großen Ermittlerteam der Osloer Polizei tätig ist. Hole lehnt zuerst ab, doch immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der Gesuchte genau jener einzige Serientäter sein könnte, der nie gefasst werden konnte „der Mörder will spielen“. Harry Hole is back und stellt sein Team zusammen: er selbst, Bjorn Holm, Anders Wyller, und Hallstein Smith, Psychologe. Die Zeit drängt, der Mörder kann jederzeit sein nächstes Opfer suchen.

Handlung, Genre und Schreibstil

Jo Nesbø bleibt seinem Stil des literarischen Kriminalromans treu. Die Sprache ist erzählend und die Handlungsschauplätze sind präzise beschrieben, seine Figuren gut durchdacht. Der Handlungszeitraum ist knapp gefasst, die Kapitel sind nicht nur in Tage, sondern sogar in Tageszeiten geordnet, was die Spannung erhöht und die Handlung vorantreibt. Der Autor nimmt sich Zeit für Ruhemomente, steigert dann wieder die Spannung und setzt überraschende Wendungen ein; wir Leser müssen unsere eigenen Vermutungen deshalb mehrmals überdenken.

Viele der Charaktere sind den Lesern aus früheren Harry Hole Fällen bekannt und vertraut, doch sie sind so genau beschrieben, dass man die früheren Bücher dieser Serie nicht unbedingt gelesen haben muss. Neu ist der junge Ermittler Anders Wyller, dessen großes Vorbild Harry Hole ist. Harry Hole selbst scheint teilweise etwas zur inneren Ruhe gekommen zu sein, doch der Schein trügt – er bleibt er selbst.

„Durst“ ist ein Musterbeispiel für eine Erzählung, welche alle Prinzipien des Storytelling  kennt, perfekt einsetzt, gelungen umsetzt, die einzelnen Figuren bewusst auf ihre Plätze stellt – und hier liegt für mich das Problem – es ist alles so perfekt, dass die einzelnen Charaktere mich nicht wirklich berühren, auch sind mehrere Details nicht ganz logisch, müssen aber so sein, damit der Plot weitergehen kann.

Fazit

Ein spannender, auch sprachlich sehr gut gelungener Kriminalroman, lesenswert nicht nur für Harry Hole Fans, sondern für alle Freunde skandinavischer Kriminalliteratur.

Kreuzschnitt (Ein Fall für Bogart Bull, Band 1) – Øistein Borge

AutorØistein Borge
Verlag Droemer TB
Erscheinungsdatum 1. September 2017
FormatTaschenbuch
Seiten336
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3426306048

„Es dauert weniger als zwei Sekunden, um alles zu verändern.“

Inhalt

Innerhalb von zwei Sekunden verliert Bogart Bull, Kommissar bei der Osloer Kriminalpolizei, durch einen tödlichen Verkehrsunfall seine Frau und seine Tochter. Die folgenden sechs Monate vergehen mit Alkohol, Entzug und Rückkehr an seinen Schreibtisch. Nach sechs Monaten und zwanzig Tagen macht ihm seine Vorgesetzte den Vorschlag, in Zukunft als norwegischer Ermittler international für Europol tätig zu sein. Ein Vorschlag ohne wirkliche Alternativen. Bull sagt zu und ist im nächsten Augenblick schon auf dem Weg nach Sainte-Maxime, einem Küstenort in Frankreich. Ein erfolgreicher norwegischer Unternehmer und Kunstsammler war in seiner Villa ermordet worden. In den Rücken des Ermordeten ist ein Kreuz geschnitten.

Alles scheint auf einen Ritualmord hinzudeuten, wofür auch spricht, dass der Mörder aus der Villa nur einen einzigen Gegenstand mitgenommen hat – ein bisher unbekanntes Gemälde von Edvard Munch, das das Gesicht eines Dämons zeigt. Doch bald ergeben die ersten Erkenntnisse ein völlig anderes Bild, denn die Spuren führen in die Vergangenheit, genau gesagt ins Frühjahr 1943, wo im kleinen Ort Eymoutiers ein grausames Verbrechen stattgefunden hat.

Unterstützt durch Hauptkommissar Jean Moulin von der Kriminalpolizei in Marseille beginnt Bull mit den Ermittlungen und gemeinsam fügen sie Teil und Teil der Geschichte zusammen.

Handlung und Schreibstil

Mit der Figur des Europol-Ermittlers Bogart Bull ist Oisten Borge eine stimmige Figur gelungen, man kann als Leser Bulls Persönlichkeit und Gedankengänge gut nachvollziehen. Bull zeigt eine sehr gute Kombinationsgabe, Spürsinn, aber der Autor erlaubt ihm auch, Fehler zu machen, lässt seine Gedankengänge Umwege machen, wodurch er glaubwürdig bleibt. Zwischen Bull und seinem Partner in diesem Fall, dem ebenfalls sehr erfahrenen und kompetenten Hauptkommissar Jean Moulin, stimmt die Chemie, sie sind ein Team. 

Das Buchcover nimmt angedeutet Bezug auf den Vorfall in der Vergangenheit, wobei mir der norwegische Originaltitel „Den syvende demonen“ besser gefällt und zutreffender scheint, als „Kreuzschnitt“.

Die Handlung auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, 1943 und 2014, mit einer zusätzlichen kurzen Episode im Jahr 1906, ist sehr gut und übersichtlich durch entsprechende Kapitel mit Zeitangaben gegliedert. Dies erlaubt dem Leser, gedanklich allen Erklärungen und Hinweisen zu folgen, ohne dass die Handlungsbögen unterbrochen werden.  Dadurch bleibt die Spannung dieses beeindruckenden Kriminalromans von der ersten bis zur letzten Seite erhalten. Das Erstlingswerk des norwegischen Regisseurs und Texters überzeugt auch sprachlich und lässt gespannt auf die nächsten Einsätze von Bogart Bull warten.

Fazit

Ein spannender Kriminalroman, wie ihn nur Skandinavier schreiben können. Eine Geschichte, die den Leser in die Vergangenheit und in der Zeit der aktuellen Handlung durch mehrere Länder Europas führt. Ein Buch für Freunde der skandinavischen Kriminalliteratur, in diesem Fall mit zwei zusätzlichen Pluspunkten: mehrere Schauplätze und mehrere Zeitebenen.

Todesreigen – Andreas Gruber

AutorAndreas Gruber
Verlag Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum 21. August 2017
FormatTaschenbuch
Seiten576
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3-442-48313-6

„Von dem Wagen konnte nicht mehr viel übrig sein – ein verzogenes Gebilde aus Metall, Kunststoff, brennendem Benzin und etwas, das aussah wie ein menschlicher Körper.“

Inhalt

Dieser und eine Reihe von weiteren Selbstmorden von langjährigen Ermittlern des BKA, dazu zeitgleich eigenartige Todesfälle von engen Familienmitgliedern dieser Personen, bringen die beiden jungen Ermittlerinnen Sabine Nemez und Tina Martinelli zum Nachdenken. Zwischen diesen Todesfällen muss es einen Zusammenhang geben, nur welchen? Sabine und Tina stoßen trotz einer Mauer von Schweigen und Behinderungen ihrer Ermittlung auf allen Ebenen auf Zusammenhänge zu Vorfällen, die nunmehr zwanzig Jahre zurück liegen.

Auch der Name des vom Dienst suspendierten Maarten S. Sneijder taucht in diesem Zusammenhang auf und Sabine bittet ihn um Hilfe. Sein einziger Rat ist, diesen Fall sofort ruhen zu lassen, was seine Sabine Nemez natürlich keinesfalls tun wird. Erst als Sabine verschwindet, greift Maarten S. Sneijder ein. Wird er Sabine finden und vor allem, gelingt es ihm, diese Mordserie zu stoppen?

Thema und Genre

Ein Thriller mit Hochspannung vom Autor Andreas Gruber, der mit Maarten S. Sneijder einen äußerst eigenwilligen Ermittler geschaffen hat, welcher das Zeug zur literarischen Kultfigur hat.

Charaktere

Maarten S. Sneijder, der niederländische Profiler beim BKA Wiesbaden, Status suspendiert, aber nicht untätig, ist zurück mit einem gefährlichen Fall, in dem alle und alles hinterfragt werden muss und die Ermittlerin Sabine Nemez, während der Ausbildung Maarten S. Sneijders begabteste Schülerin, braucht seine Hilfe, um Zusammenhänge erkennen zu können, die tief in der Vergangenheit liegen, wo sie nach Meinung vieler Beteiligter auch bleiben sollten.

Sabine Nemez wird als engagierte, fähige Ermittlerin beschrieben, die sich durch Widerstände nicht aufhalten lässt. Sie ist durch die vergangenen Fälle erfahrener und eigenständig geworden, jedoch unterlaufen auch ihr noch Fehler, welche logisch und verständlich sind und so bleibt auch die Handlung logisch und realistisch.

Fazit

Dieser neue Thriller mit Hochspannung besticht durch die gekonnte Kombination zwischen Taten und Situationen in der Vergangenheit, jeweils im Kontext mit den aktuellen Vorfällen. Die Handlung in der Jetztzeit spielt sich während weniger Tage ab, was dieses Buch zu einem neuen Pageturner macht, wie man es von Andreas Gruber erwartet. Der Autor enttäuscht auch diesmal nicht, im Gegenteil, dieser erste Band der zweiten Trilogie um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez lässt, was Spannung und Handlungsfluss betrifft, keinen Leserwunsch offen.

Ein Buch für alle Freunde von Fällen mit speziellen Ermittlern mit Ecken und Kanten, nachvollziehbaren Handlungen und Charakteren. Auch wenn man bisher kein Buch von Andreas Gruber bzw. von diesem Ermittlungsteam gelesen hat, findet man sofort in die Handlung, da es ein paar kurze, erklärende Rückblenden zum letzten Fall gibt.

Der Preis, den man zahlt (Lorenzo-Falcó-Reihe) – Arturo Pérez-Reverte

AutorArturo Pérez-Reverte
Verlag Insel Verlag
Erscheinungsdatum 10. September 2017
FormatGebundene Ausgabe
Seiten295
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3458177197

„Du kennst das Spiel. Es ist oft nicht das, wonach es aussieht“. Im Grunde würde dieses Zitat genügen, um den Inhalt des Romans zu beschreiben.

Inhalt

Die Geschichte spielt 1936 in Spanien und der Bürgerkrieg zwischen der linken Volksfront und den politisch rechts orientierten Falangisten und Nationalisten ist in vollem Gang. Der weltgewandte, effizient agierende Spion Lorenzo Falcó erhält einen höchst brisanten Geheimauftrag: ein politisch hochrangiger Gefangener, eine bekannte Persönlichkeit, soll aus der Festung Alicante befreit werden.

Diesmal erhält Falcó, der es gewohnt ist, alleine zu arbeiten, ein kleines, aber effizientes Team zugeteilt. Zu diesem Team gehören auch zwei junge Frauen, Caridad  Montero und Eva Rengel. Falcó leitet die Mission, doch auch er erhält seine Weisungen und alle Einzelheiten in diesem Falle in mehreren Etappen. Um diesen Einsatz erfolgreich durchführen zu können, müssen die Mitglieder des Teams, die kaum etwas voneinander wissen, einander zu 100 Prozent vertrauen und sich auf jeden einzelnen verlassen können, das ist in diesen Tagen überlebensnotwendig.

Werden sie den Auftrag erfolgreich durchführen können, trotz der unterschiedlichen Interessen aller Grupperungen, die die Fäden in diesem riskanten Spiel ziehen?

Thema und Genre

Bei „Der Preis, den man zahlt“ handelt es sich um einen Roman, wobei der zeitgeschichtliche Hintergrund, der Bürgerkrieg in Spanien, real ist und aus der politischen Situation von Anschlägen, Verhaftungen der übergeordnet mit „national-rechts“ und „sozialistisch-links“  zuzuordnenden einzelnen Gruppierungen ergibt sich die Mission von Lorenzo Falcó und der ihn umgebenden Protagonisten. Auch international wurde dieser Schauplatz intensiv beobachtet und besonders Deutschland und Italien mischten hier kräftig mit.

Charaktere

„Ich sympathisiere mit mit verschiedenen Anliegen.“ (Lorenzo Falcó) „Wenn ich das hier richtig verstehe, vor allem mit dem eigenen.“ (sein Mentor). In Zeiten wie diesen war man nur als Wolf sicher (Falcó).

Diese Aussagen charakterisieren den Hauptakteur Lorenzo Falcó. Ein mutiger, versierter Einzelkämpfer, Frauenheld der Eroberung willen, keine Skrupel. Zugeben, kein Romanheld, mit dem man sich zu 100% identifizieren kann, doch darum scheint es dem Autor auch gar nicht zu gehen, sondern er will die Geschichte erzählen und darin von Menschen, die nicht in „gut“ und „böse“ einzuteilen sind und im Spiel Politik und Spionage nur handelnde Figuren bleiben.

Handlung und Schreibstil

Die Handlung dieses Romans steht im stimmigen Kontext mit dem Umfeld und die Entwicklung der Handlung und der überraschenden Wendungen ist nachvollziehbar. Auch Leser, die selten Spionageromane lesen, werden sich rasch in die Welt der völlig unterschiedlichen Motive und  politischen Richtungen der handelnden Personen, Auftraggeber und im Hintergrund bleibenden Persönlichkeiten eingelesen haben und die bis zur letzten Seite spannende Geschichte nicht aus der Hand legen wollen.

Das Buchcover nimmt Bezug auf Züge, die mehrmals eine Rolle spielen, dazu der Rauch der Lokomotive, der viele Dinge im nebeligen Unbekannten lässt, dazu eine einsame Frauengestalt, stellvertretend auch für die persönliche Einsamkeit in gefährlichen Einsätzen wie diesem.

Fazit

Man kennt Arturo Pérez-Reverte aus seinen früheren Werken als sprachlich gewandten Erzähler, der auch das Umfeld seiner Geschichten in Bilder fasst, jedoch immer nur so weit, dass es nicht in überbordende Schilderungen abgleitet, was der Handlung die Spannung nehmen würde. Ein Buch für alle Leser, die sich neben einer guten aufgebauten, spannenden Geschichte auch eine genussvoll zu lesende Sprache wünschen.

Opferstein – Heidi Schumacher

AutorHeidi Schumacher
Verlag Emons Verlag
Erscheinungsdatum 29. März 2011
FormatTaschenbuch
Seiten180
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3-89705-807-1

Rügen-Bezug

Inhalt – Klappentext

In einer idyllischen Bucht auf Rügen, in der Nähe des legendären Opfersteins, werden drei Touristinnen aus dem Westen erschlagen aufgefunden. Unfälle, behauptet die Polizei. Mord, sagt einer der Ehemänner der Toten und beauftragt Antonia Babe, eine junge Detektivin aus Hamburg, mit den Ermittlungen. Schon bald entdeckt Antonia im Dorf ein Geflecht von Beziehungen, das die Bewohner mit den Toten verband – und kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur.

Fazit

Krimis mit Ortsbezug gibt es viele und viele darunter sind insgesamt sehr einfach konstruiert  und lesen sich schnell – nicht unbedingt mein persönliches Genre. Da ich in meiner neuen Heimat Lohme auf Rügen sowohl die Kreidefelsen, als auch Opfersteine und Hünengräber sozusagen vor der Haustüre habe, wurde ich neugierig. Der Rügen-Bezug und die entsprechenden Schilderungen bleiben vage und sehr an der Oberfläche, da hatte ich mir mehr erwartet, das kann ich in jedem Touristenführer lesen. Aber die Story selbst ist gut entwickelt, liest sich flüssig und Antonia Babe, der Hauptcharakter des Buches, entwickelt sich für mich bis auf einige kleine Ausnahmen nachvollziehbar und sympathisch. Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls und daher werde ich (trotz mancher negativer Kritik) auch den bereits erschienenen zweiten Band mit dieser Ermittlerin lesen und mir lieber selbst ein Bild machen. Ich empfehle diesen auf Rügen spielenden Küsten Krimi als unterhaltsame Ferienlektüre oder auch nach einem Rügen Urlaub zum Weiterträumen zu Hause.

Kommando Abstellgleis: Kommando Abstellgleis ermittelt, Band 1 – Sophie Hénaff

AutorSophie Hénaff
Verlag Penguin Verlag
Erscheinungsdatum 14. Mai 2018
FormatTaschenbuch
Seiten352
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3328102670

Ein Fall für Kommissarin Capestan 1

Inhalt – Klappentext

Im Pariser Hauptkommissariat wird aufgeräumt. Das ist der Startschuss für eine neue Brigade, in der alle Unbequemen, Faulenzer, Schläger und Alkoholiker unschädlich gemacht werden sollen. Die Leitung erhält Anne Capestan, einst hoffnungsvolle Polizistin, die wegen eines fatalen Fehlers vom Dienst suspendiert wurde. Doch der Schuss geht nach hinten los, denn Capestan denkt gar nicht daran, sich aufs Abstellgleis schieben zu lassen. Einer katastrophalen Ausstattung zum Trotz löst sie mit ihrer Loser-Truppe sogar alte Fälle, die Abgründe in der neuen Chefetage zutage bringen …

Fazit

Die Idee hinter diesem Krimi ist originell und die Umsetzung zu 100% gelungen. Ein sehr spezielles Team aus lauter eigenwilligen Charakteren, jeder einzelne gut durchdacht und alle wachsen sie dem Leser ans Herz. Die Spannung ergibt sich aus den scheinbar unterschiedlichen alten Fällen, die sie auf Grund offensichtlicher Mängel bei der Jahre zurückliegenden Ermittlung neu aufrollen, unerwartete Zusammenhänge entdecken. Bereits auf dem „Abstellgleis“ können sie es sich erlauben, durchaus unkonventionell zu ermitteln. Nichts und niemand hält diese Einzelkämpfer auf, die langsam zu einem Team zusammenwachsen. Die Handlung ist gut durchdacht und bleibt immer nachvollziehbar und logisch, die Sprache ist flüssig und es kommt der Humor nicht zu kurz.

Band 2 in deutscher Sprache erscheint im Oktober 2017: Das Revier der schrägen Vögel: Ein neuer Fall für das Kommando Abstellgleis und er steht schon auf meiner „must-have – to read“ Liste.

Wer über den folgenden Dialog so schallend lachen kann wie ich, dem sei dieses Buch wirklich empfohlen:

„Übrigens, Capestan, ich habe einen Bußgeldbescheid für Brigadier Lewitz bekommen, neunzig Stundenkilometer innerorts …“ „Ja, wäre nett, wenn Sie den unter den Tisch fallen lassen könnten, sein Punktekonto sieht schlecht aus.“ „Eine Geschwindigkeitsüberschreitung auf einem Hundekotmobil?“ „Es gibt keine Hundekotmobile mehr. Das war eine Kehrmaschine“.

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