„Für einen Lavendeltraum braucht man lediglich ein offenes Herz … und Langmut! (Zitat Seite 341)
Inhalt
Nach dem Unfalltod ihrer Mutter Barbara findet Julia durch Zufall einen Schlüssel zu einem Postfach und in diesem einen Flacon mit dem Lieblingsparfüm ihrer Mutter und eine Karte mit einer Nachricht, eindeutig eine Liebeserklärung. Verwundert kontaktiert Julia den Parfümeur, Antoine Lefort. Als sie sechs Monate danach spontan in die Provence reist, ist auch Antoine gestorben und sie lernt dessen Sohn Nicolas kennen. Gemeinsam suchen sie nach einer Erklärung für diese mysteriöse Geschichte.
Thema und Genre
In diesem Familien- und Frauenroman geht es um die Provence, um die Herstellung von einzigartigen Duftkreationen, um französische Gastfreundschaft und um falsche Entscheidungen, die auch richtig sein können.
Charaktere
Abgesehen von den Hauptprotagonisten lernt der Leser einige liebenswerte, eigenwillige Bewohner des kleinen Ortes Roquefort-les-Pins kennen.
Handlung und Schreibstil
Dieser romantische Roman birgt auch überraschende Wendungen, sodass keine Langeweile aufkommt. Interessant sind die Beschreibungen rund um die Herstellung von hochwertigen Parfüms. Die Geschichte spielt in Frankfurt, Paris und in der Provence.
Etwas mühsam erschien mir der Aufbau zu
Beginn: Jetztzeit, unterbrochen von einer Rückblende, die jedoch nochmals durch
mehrere Rückblenden „einige Wochen zuvor“ durchbrochen wird. Andere
Autoren verwenden hier Zeitangaben als Kapitelüberschrift, was ich bevorzuge.
Insgesamt liest sich der lockere Schreibstil angenehm und flüssig.
Fazit
Diese romantische Frauenlektüre führt die Leserin durch die intensiven Stimmungsbilder und Beschreibungen mitten in die duftende Provence mit ihrer wunderbaren Landschaft und der französischen Lebensfreude. Perfekt für entspannte Lesestunden, die ablenken und zum Träumen einladen.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“. (Zitat Madeleine)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung, Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen. Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
„Ich hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung und Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles
Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen.
Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und
auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
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