„Brixton Hill“ von Zoë Beck, Suhrkamp Verlag, 12. August 2024, Taschenbuch: 382 Seiten, Sprache: Deutsch, ISBN-13: 978-3518474259
Sehr kurzes Buchgeplauder von einer buchaffinen Sammlerin zum Thema doppelt gekaufte Bücher
Das passiert auch mir, vor Vorfreude über eine neues Buch einer der Autorinnen, die ich sehr gerne lese, nicht genau hinzusehen. Denn dies ist eine Neuauflage eines Thrillers, der bereits im Dezember 2013 als TB bei Heyne Verlag erschienen ist. 2013 habe ich auf Grund meiner Berufstätigkeit gelesene Bücher nur erfasst, aber keine Rezensionen geschrieben. Auch 2024 sind die Themen Cyber-Kriminalität und Stalker noch aktuell, London und Canary Wharf sind perfekte Locations für Thriller. Sehr gute Geschichte, spannend und interessant.
Es ist wieder mal Zeit für Lyrikgeplauder. Um die Gedichte von H. C. Artmann habe ich bereits vor sehr vielen Jahren einen großen Bogen gemacht, denn in Wien ging es natürlich vor allem um seine sprachspielenden Mundartgedichte und die sind – meine Meinung – extrem mühsam zu lesen.
Vor wenigen Tagen brachte der Suhrkamp Verlag als Freitagsgedicht ein Gedicht von H. C. Artmann aus einem bei Insel Verlag erschienen Gedichtband „Übrig blieb ein moosgrüner Apfel, und ich wurde in meiner bisherigen Unwissenheit überrascht. Der kleine, ansprechend gestaltete illustrierte Gedichtband kam nicht auf meine Wunschliste, sondern sofort in mein Regal – und ist bereits gelesen.
Ja, auch die wenigen Mundartgedichte in diesem Band, hier konnte ich feststellen, dass es hilft, sie öfter und vor allem laut und mit unterschiedlichen Betonungen zu lesen, dann folgt großteils die geistige Erleuchtung.
Eine Rezension folgt, aber jetzt schon eine Art Fazit: Wer die Worte „mit himbeer fingern schrieb der abend / seinen vers“ (Zitat Seite 34) so wie ich begeistert und immer wieder lesen kann und immer wieder neue Bilder dazu in den Gedanken hat, der wird von diesem eigenwilligen, sprachlich unendlich kreativen und neugierigen österreichischen Schriftsteller und Lyriker so wie ich überrascht und inspiriert werden
„Denn der Himmel glüht wie Feuer, das Wasser steht majestätisch still, die Erde schweigt und die Luft flüstert uns ein Geheimnis zu. Friedrich lässt hier aus dem Tosen der vier Elemente plötzlich den Zauber der Stille entstehen.“ (Zitat aus „Zauber der Stille: Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“ von Florian Illies, Seite 38)
Der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich am 5. September 2024 lässt sich nicht nur mit Ausstellungsbesuchen, sondern auch mit Literatur feiern. Hier meine persönliche Auswahl zu diesem wichtigen Vertreter der deutschen Romantik. Florian Illies hat ein besonderes Buch über Caspar David Friedrich geschrieben, das ich gerade mit Begeisterung gelesen habe. Er erzählt die Geschichte Caspar David Friedrichs, indem er dem Spuren seiner Bilder folgt, von der Entstehung bis heute. Er spürt auch den Weg der nicht mehr vorhandenen Bilder auf, ergründet die Ursachen ihres Verschwindens. So ergibt sich ein breit gefächerter, poetischer und beeindruckender Spaziergang durch die Zeit.
Der junge Romantiker Friedrich schätzt Johann Wolfgang von Goethe sehr, diesem sind jedoch dessen Bilder zu düster. Lea Singer beschreibt in ihrem Roman „Anatomie der Wolken“ die Begegnung dieser beiden Künstler.
Ein interessanter und vielleicht weniger bekannter Bildband zu Caspar David Friedrich ist „Die Malerinseln – von Friedrich bis Feininger“ von Reinhard Piechocki, erschienen bei Rügendruck und eine facettenreiche Schatzkiste der Malerei von hier. Ungewöhnlich und spannend ist der Bildband „Natürlich romantisch“ von Birte Frenssen (Text) und Thomas Grundner (Fotos), erschienen im Hinstorff Verlag, denn für dieses Buch hat Thomas Grundner die Motive, Perspektiven und vergessenen Orte der Romantiker besucht, fotografiert und stellt diese nun den zeitlosen Gemälden und Ansichten gegenüber.
Rüdiger Safranski erzählt in „Romantik – Eine deutsche Affäre“, erschienen bei Fischer Taschenbuch, interessant und anschaulich die Geschichte der Romantik.
2024 – Franz Kafka
Das neueste Buch von Rüdiger Safranski ist am 19. Februar 2024 erschienen und es trägt den Titel „Kafka: Um sein Leben schreiben“, denn vor genau einhundert Jahren, am 3. Juni 1924, ist dieser berühmte Schriftsteller verstorben. Auch dieses zweite Jubiläumsdatum 2024 lädt zu einem Blick in die Regale und in die Buchhandlungen ein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit Kafka geht, ich hatte nach der Pflichtlektüre in der Schule, bei mir war es „Das Schloss“, Kafka viele Jahrzehnte lang sozusagen abgehakt. Doch dann kamen die Berichte über die Verfilmung von „Die Herrlichkeit des Lebens“ von Michael Kumpfmüller, FISCHER Taschenbuch. In diesem Roman geht es um Franz Kafka und seine letzte große Liebe Dora Diamant. Zuvor hatte ich schon der auch optisch ansprechenden Ausgabe von Franz Kafkas Erzählungen „Forschungen eines Hundes“ und „Der Bau“, erschienen im Input-Verlag, nicht widerstehen können. Gerade habe ich „Die Verwandlung“ als Graphic Novel gelesen, erschienen im Knesebeck Verlag, welche nahe am Originaltext die ursprüngliche Stimmung der Geschichte perfekt einfängt, was durch Hornes Illustrationen beeindruckend umgesetzt und vertieft wird. Ich taste mich also auf Umwegen wieder an Kafka heran, auch mit Kafkas Reisetagebüchern, erschienen als Fischer Taschenbuch. Im Fischer Verlag sind auch Kafkas gesamte Tagebücher, soweit erhalten, in drei Bänden erschienen. Wer nun Lust bekommen hat, sich wirklich in Franz Kafkas Werke zu vertiefen, findet neben Einzelbänden auch Gesamtausgaben, zum Beispiel in elektronischer Form um enige Euro. Obwohl ich Papierform bevorzuge, sind solche extrem günstige e-Gesamtausgaben perfekt geeignet, um zu entscheiden, ob man mehr von einem Schriftsteller lesen will, was ich bei Franz Kafka inzwischen mit Ja beantwortet habe. Es gibt zwei Gesamtausgaben seiner Erzählungen und Romane, erschienen im Anaconda Verlag. Ich hatte in einer Buchhandlung beide Varianten in der Hand, die optisch ansprechende, gebundene Ausgabe und eine Dünndruckausgabe im Taschenbuchformat. Zu meiner Überraschung gefällt mir vom Schriftbild her die Dünndruckausgabe wesentlich besser, als die in Leinenstruktur gebundene Schmuckausgabe. Was wieder zeigt, in Besuch in der Buchhandlung lohnt sich.
Zwei unterschiedliche Jahrhunderte und Künstler, verbunden durch ein breites Angebot an Lesestoff.
„Dritte Möglichkeit: aus dem Leser einen Komplizen machen, einen Weggenossen. Und einen Zeit-Genossen, da ja die Lektüre die Zeit des Lesers tilgt und in die des Autors überführt. So könnte der Leser Mitbeteiligter und Mitbetroffener der Erfahrung werden, die der Romanautor durchgemacht hat, im gleichen Augenblick und in der gleichen Weise.“ (Zitat Seite 456-457, 79. Kapitel, Rayuela von Julio Cortázar)
Geht es nicht jedem Leser, jeder Leserin so, dass es in den Regalen Bücher gibt, die man „schon lange“ lesen wollte, aber doch aus einer Art Respekt einen imaginären Bogen darum macht – und zu einem anderen, noch ungelesenen, Buch greift.
Bei mir sind dies immer noch Ulysses – James Joyce, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit – Marcel Proust (allerdings besitze ich vorerst nur die ersten drei Bände, die ich erst lesen möchte, bevor ich über weitere Bände nachdenke) und Der Zauberberg – Thomas Mann.
Wie ich auf dieses Thema gekommen bin, nun, ich lese gerade Rayuela – Julius Cortázar und bin überzeugt, nach diesem Leseabenteuer endgültig bereit für die oben genannten Werke zu sein. Rayuela, ein Roman, den man in 56 fortlaufenden Kapiteln lesen kann und der dann bei Seite 406 endet – oder aber man liest das Buch, benannt nach dem Kinder-Hüpfspiel Himmel und Hölle, in der vom Autor vorgegebenen Reihenfolge und mit ergänzenden Kapiteln. Dann beginnt man bei Kapitel 73, gefolgt von 1 und 2, springt dann auf 116 und zurück auf 3 und so geht es fort über insgesamt 636 Seiten. Diese zusätzlichen Kapitel ergänzen mit vertiefenden Gedanken, Überlegungen, Bewusstseinsströmen, aber auch Ausflügen in die Literatur, natürlich nicht willkürlich, sondern immer im Zusammenhang mit den ursprünglichen Kapiteln und auch immer wieder in die Reihenfolge 1 – 56 zurückkehrend. Die praktische Umsetzung ist einfach, am oberen Rand von jeder einzelnen Seite sieht man (in meiner TB-Ausgabe) gegenüber der Seitenzahl die Nummer des Kapitels und am Ende eines Kapitels steht die Nummer des Kapitels, welches als nächstes gelesen werden soll. Deshalb kann man auf meinem Foto vielleicht die beiden Lesezeichen erkennen, eines beim jeweiligen Ausgangskapitel, das zweite nach dem Buchende Kapitel 56 und somit am Beginn aller zusätzlichen Kapitel – meine Idee, mir das durch das Buch Springen, in dem Fall Blättern, zu vereinfachen.
Es ist ein literarisches, sehr ungewöhnliches Kapitel-Springen, ein Labyrinth, das auch sprachlich und inhaltlich eine Herausforderung ist. Keine Lektüre „für zwischendurch“, wenn man sich entscheidet, dem Wegweiser des Autors durch das ganze Buch zu folgen, aber es lohnt sich, so viel kann ich schon jetzt, etwa in der Buchhälfte, sagen.
Wie auf einigen meiner Coverfotos zu erkennen, zuletzt zu der Rezension von „Léon und Louise“, lese ich manche Titel auf meinem e-Reader. Diskussionen unter Lesern zu diesem Thema, Print oder elektronisch, sind zeitlos aktuell und so alt, wie die E-Reader selbst.
Auch ich gehörte zunächst zu der Gruppe „niemals“, ich brauche Papier, das Buch zwischen den Händen. Bis ich dann, es war im Jahr 2012, wieder einmal vor meinen vollen Bücherregalen stand und auch vor den bereits in Kartons verpackten Büchern, die auf dem Weg in unser ab 2014 endgültiges Domizil auf Rügen waren. Ich habe nachgesehen, meinen ersten Reader bekam ich am 24.12.2012, ein Kindle Paperwhite, und wie auf dem Foto zu sehen, tut er immer noch verlässlich seinen Dienst, somit keine Notwendigkeit, ihn durch ein neueres Gerät zu ersetzen.
Die immer noch aktuellen Vorteile für mich sind, dass ich auf Reisen keine, oder maximal ein Buch mitführe, was Platz lässt für sehr wahrscheinliche Neuzugänge am Ziel meiner Reise. Kann man in eine Buchhandlung auch „nur so mal reinschauen“ – ich definitiv nicht.
Ein weiterer Vorteil ist es, in schlaflosen nächtlichen Stunden, wenn die Gedanken zu kreisen beginnen und der Schlaf sich verabschiedet, in Ruhe lesen zu können, ohne den Schlaf des Partners durch Licht zu stören. Ein weiteres Argument ist für mich, wie schon geschrieben, der nur virtuelle Platzbedarf. Dazu kommt, dass besonders englische Titel und Sammlungen von Klassikern um sehr wenig Geld zu haben sind, so tummeln sich Gesamtausgaben von Virginia Woolf, Edgar Alan Poe und vielen anderen in der Cloud meines Readers. Ich würde aber niemals ein Buch, das hier in Deutschland gerade neu als Hardcover erschienen ist, in der Kindle-Version kaufen, da beinahe gleichpreisig, eine Tatsache, deren Logik und Kalkulation sich mir noch nicht erschlossen hat.
Somit gehöre ich seit Ende 2012 zur Gruppe „sowohl – als auch“, wobei immer noch Print überwiegt und ich vor allem meine Lieblingsautoren und –autorinnen natürlich griffbereit und zum Anfassen im Regal und auf diversen Stapeln haben will.
Eine Bemerkung zum Schluss: es gibt auf dem Markt sehr gute Geräte von unterschiedlichen Anbietern und Marken, die Entscheidung ist, wie bei allen modernen Geräten, reine Vorlieben, Vorstellungen und absolut Geschmacksache. Daher sind die Hinweise auf meinen K.-Reader von A. keinesfalls als irgend eine Art von Werbung zu verstehen, sondern ergeben sich durch meine damals getroffene, persönliche Entscheidung.
Wenn vor den Fenstern die Schneeflocken sich zum Schneegestöber versammeln, ist es besonders gemütlich, im Warmen durch die Buchregale zu stöbern. Dezember, Winterzeit, Weihnachtszeit, da bekommen wir doch alle Lust auf Romantisches, Christmassy Chick-lit und dazu noch Gruseliges, Gothic stories
Wobei wir bei der Frage wären, warum nicht mal ein Buch in der Originalsprache lesen? Natürlich sorgen sehr gute Übersetzerinnen und Übersetzer unermüdlich dafür, dass viele fremdsprachige Titel auch in deutscher Sprache erscheinen. Dennoch, wer meinen Rezensionen hier folgt, bemerkt, dass ich oft zum englischen Original greife und auf dem SUB warten auch noch ein paar italienische Originale, damit werde ich mein Lesejahr 2024 ergänzen.
Aber zurück zur Lektüre für die Weihnachtszeit, gerade die Titel von Autorinnen wie Jenny Colgan lassen sich, gleichsam als Einstieg, wunderbar in der Originalsprache lesen. Mit ihr und Nora Roberts habe ich vor vielen Jahren begonnen, inzwischen lese ich auch die meisten aktuellen Neuerscheinungen im Bereich Gegenwartsliteratur nach Möglichkeit im englischen Original. Einer meiner jährlichen Fixpunkte ist der Griff zu Charles Dickens und seinen wunderbaren Weihnachtsgeschichten. Vor ein paar Tagen habe ich begonnen, erstmals die berühmten Schauergeschichten von Edgar Allan Poe zu lesen und seine Sprache fordert, keine Frage, aber es ist gleichzeitig ein Genuss, in seine magisch-dunklen Schilderungen und Formulierungen einzutauchen.
Zum Abschluss ein Blick in mein Christmas- und Romance-Regal, vorne die ungelesenen Bücher, im Hintergrund die schon gelesenen.
Schon wieder Herbst?
Der Herbst kommt diesmal schneller
als sich der Sommer reimen lässt
umnebelt Meer und Buchenwald
Ich bin noch lange nicht bereit
für frühe Dunkelheit und Kälte
Doch heute Morgen gehe ich
und kaufe Tee der wärmt
ein Winterbuch und Kerzen
dann suche ich nach Nüssen
Vanille Zimt und Keksrezepten
(mos 09 2020)
Der Büchermarkt ist riesig, täglich kommen Neuerscheinungen in die Buchhandlungen – wie behält man hier den Überblick! Gar nicht!
Wie nun komme ich an neue Ideen für meine Bücher-Wunsch-Einkaufsliste? Denn dass ich zu jenen Lesebegeisterten gehöre, die Bücher zunächst mal sammeln, immer in der Sorge, eine großartige Lektüre zu verpassen, oder plötzlich ohne Lesestoff dazustehen, wird niemanden hier verwundern. Dies gibt mir die Freiheit, mich wirklich nach Lust und Laune aus meinen Regalen zu bedienen für das nächste Leseabenteuer.
Ich habe so meine Lieblingsverlage, Suhrkamp, Hanser, Edition Atelier, mare, wo ich mich jeweils im Frühjahr und Herbst durch die Kataloge der Neuerscheinungen blättere (inzwischen leider virtuell, ich mochte die Papierfolder sehr, da konnte ich Ecken umbiegen und Titel anzeichnen, aber ja, das ist nicht mehr zeitgemäß und würde viel Papier verbrauchen).
Ich lese zwei Literaturzeitschriften, das Büchermagazin, wo vor allem belletristische Neuerscheinungen besprochen werden und Lesart, https://www.lesart-literatur.de/ , wo deutschsprachige und unternationale Literatur vorgestellt wird und schon die einzelnen Artikel Lesevergnügen sind.
Eine Fundgrube und richtig schlecht für gute Vorsätze, keine Bücher mehr zu kaufen, ist meine bevorzugte Community https://whatchareadin.de/ . Hier schreiben und diskutieren buchaffine, literaturbegeisterte Menschen, deren Vorschläge immer wieder überraschen und begeistern und wo man Titel, Vorschläge und Rezensionen abseits der üblichen Spiegel-Bestsellerliste findet, die man sonst in der Vielfalt übersehen hätte.
Dann verbringe ich, wenn möglich, gerne mal mindestens einen halben Tag in einer großen Buchhandlung, wo ich Klappentexte lesen kann und Ideen sammeln für meine Wunschliste.
Vermutlich wird niemand Bücher über Bücher, wie das erst kürzlich hier vorgestellte „100 Autorinnen in Porträts“ lesen, ohne auch hier neue Lesewünsche zu finden. Auch die Longlists der Buchpreise Deutschland, Österreich und Schweiz können das Leseinteresse wecken. Unsere Buchwelt ist internationaler geworden, auch da gibt es noch viel Neues zu entdecken. Die Reise wird weitergehen und es lohnt sich, den persönlichen Wohlfühlkreis lesend auch immer wieder zu verlassen.
(Anm. Es handelt sich hier ausschließlich um meine persönlichen Vorschläge, die nicht abgesprochen wurden oder von den Genannten angeregt, sollte es gemäß Gesetz dennoch Werbung sein, dann ist sie freiwillig und unentgeltlich, ohne jede Gegenleistung)
Dies ist nicht nur die siebte Buchplauderei, die Sieben spielt auch eine andere wichtige Rolle. Früher (vielleicht auch heute noch) sprach man in einer Lebenspartnerschaft vom „verflixten siebten Jahr“ und meinte damit, dass es Umbrüche geben könnte, Ausbrüche und neue Entscheidungen.
In diesem verflixten sieben Jahr stehe ich gerade als Bloggerin, teile meine Buchvorschläge und Rezensionen hier auf Facebook und seit 2017 auch auf meinem WordPress Blog. Es macht Spaß, es macht Freude, aber es kostet auch viel Zeit, Zeit, die mich aus meinen Buchseiten hervorholt, Zeit, in der ich der gesunden Lebensweise halber spazieren und wandern gehen sollte.
Auf meinen Regalausschnitten sieht man moderne Klassiker, es sind Bücher, die ich in den nächsten Monaten lesen will und zu Klassikern gibt es eine umfassende Literatur an fachkundigen, literaturwissenschaftlichen Interpretationen, darüber noch eine Rezension zu schreiben wäre vermessen und überflüssig Daher wird es auf diesem Blog in Zukunft weniger oft einen neuen Eintrag geben, eine Rezension oder einfach Buchgeplauder und ich freue mich, wenn ihr / Sie dennoch auch weiterhin hier in meinem Blog schmökern.
Was ich aus meinen persönlichen Leseerfahrungen dieser letzten, intensiven Jahre mitnehme ist die Lust, auch weiterhin weit über die Grenzen meiner Wohlfühlzone zu lesen, offen für Neues zu bleiben. Es lohnt sich, dies auszuprobieren.
Vom Longlistlesen 2023 ein Ausflug in das eiskalt mordende Wien
Das könnte man „druckfrisch“ nennen, der neueste Thriller von Andreas Gruber ist soeben erschienen und ich bin schon sehr gespannt auf diesen vierten Band der Serie um den Leipziger Kommissar Walter Pulaski und die Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers. Die Serie ist leicht zu erkennen, alle Titel beinhalten das Wort „Rache“ und eine Jahreszeit. Begonnen hat es mit dem Rachesommer, gefolgt vom Racheherbst und Rachewinter, und nun macht der Rachefrühling den Reigen komplett.
Dieser bekannte österreichische Thrillerautor hat eine sehr große Fangemeinde und ich zähle mich dazu, ich schätze Andreas Gruber, weil er jedes neue Buch genau und umfassend recherchiert und sicher auch ebenso genau plant, und so ist das Ergebnis jedes Mal wieder sehr spannend, packend, dazu unvorhersehbar, aber dennoch im Bereich des logisch Möglichen. Auch seine Figuren überzeugen und der berühmte österreichische Charme und Humor fehlt ebenfalls nicht. Grubers Thriller sind keine Laufbandproduktion, pro Jahr erscheint nur ein neues Buch.
Dies alles bringt mich auch heute dazu, mein aktuelles Longlistlesen – ich habe soeben den Roman Südstern zu Ende gelesen – zu unterbrechen und nun die sonnigen, warmen Spätsommertage zu genießen und in Gedanken nach Wien zu reisen, wo wieder eiskalt gemordet wird.
Schon wieder beginnt eine neue Lesewoche, was lese ich, was ist geplant?
„Maskerade“ von Hans Flesch-Brunningen, Edition Atelier, habe ich schon zu Ende gelesen, aber die Rezension ist noch nicht geschrieben, vielleicht noch heute, oder morgen.
„Jenny Erpenbeck über Christine Lavant“ von Jenny Erpenbeck, Verlag: Kiepenheuer&Witsch. Dieses fünfte Buch aus der Serie „Bücher meines Lebens“ darf ich als Rezensionsexemplar über Netgalley schon vor dem Erscheinungsdatum am 17. August 2023 lesen und lerne so die mir bisher unbekannte Autorin Christine Lavent und ihr Werk kennen.
Ein spannendes Projekt, das ist durch Zufall entdeckt habe, ist „Seiten Wechsel“, Tagebuchnotizen, hrsg von Johanna Hansen und Wolfgang Allinger, WORTSCHAU VERLAG, sechs europäische und amerikanische Autoren und Autorinnen schreiben an einem vorher bestimmten Tag zwischen 2019 und 2022 ihre Notizen und teilen sie in diesem Buch mit uns. Auch die Wochentage variieren, der erste Tag ist ein Montag, der letzten Tag der Einträgungen in Sonntag, die Tage selbst jedoch sind für alle Schreibenden gleich. Zwischen den Texten finden sich, über das Buch verteilt, Fotografien der Arbeitsplätze und Notizen der teilnehmenden Schriftsteller und Schriftstellerinnen.
Außerdem habe ich gestern entschieden, welches Buch ich am 20. August auf meine Wienreise mitnehme: „Die Strudlhofstiege von Heimiti von Doderer“, als dtv Taschenbuchausgabe, denn jetzt wird es wirklich Zeit, diesen Roman zu lesen, gehe ich doch während dieser Tage täglich mindestens ein Mal an dieser wunderschönen Stiege vorbei.
Im Grunde könnte das jetzt auch Buchgeplauder 1a heißen, denn es geht wieder um diese papierene Fährte, von der Nick Hornby in dem Buch über seine Lesegewohnheiten spricht und wie ein Buch zum nächsten führt.
Ich nehme gerade an einer sehr lebhaften, anregenden Leserunde auf https://whatchareadin.de/ teil und diesmal geht es um das Buch „Mann vom Meer“ von Volker Weidermann, in dem er einen völlig neuen Blick auf Thomas Mann wirft, nämlich auf sein Leben und seine Werke mit Bezug auf die lebenslange Liebe, die Thomas Mann mit dem Meer verbunden hat.
Dies führte bei mir dazu, die vor sehr vielen Jahren gelesenen Buddenbrooks wieder aus dem Regal zu holen, um sie nochmals zu lesen, ebenso den Tod in Venedig, dazu den Zauberberg, um den ich bisher einen großen Bogen gemacht habe, die noch ungelesenen Biografien der Kinder von Thomas Mann (einige habe ich ja bereits gelesen und auch hier besprochen), und zwei Bücher des Autors Volker Weidermann, die ebenfalls schon länger ungelesen im Regal warten, auf den Stapel der demnächst-Lektüre zu legen. Mir fehlen zwar noch fünfzig Seiten bis zum Buchende von Mann vom Meer, und natürlich folgt dann auch eine Rezension, aber ich empfehle es schon jetzt, trotz der hier aufgelisteten „Nebenwirkungen“, oder auch gerade deswegen. Es geht übrigens nicht nur mir in dieser Leserunde so, sie macht einfach Lust, sie wieder mit Thomas Mann und seinen Werken zu beschäftigen. Der erste Band seiner Erzählungen ist noch nicht auf dem Foto, ist aber schon auf dem Weg zu mir, das ließ sich einfach nicht vermeiden.
Um es der Ordnung halber wieder mal zu erwähnen, alle Empfehlungen in diesem Artikel und auf dem Foto sind meine persönliche Meinung, ich bin absolut, aus tiefster Überzeugung, keine Influencerin (sonst wären wohl meine Fotos besser, sorry, ich bin nun mal eine Frau der Worte), es ist also keine von wem auch immer veranlasste Werbung, und falls aus aktueller gesetzlicher Zuordnung doch, dann unentgeltlich, mit einer Ausnahme, das Leseexemplar „Mann vom Meer“ wurde mir unentgeltlich vom Verlag Kiepenheuer & Witsch im Rahmen dieser Leserunde zur Verfügung gestellt, wofür ich mich bedanke. Allerdings hätte ich das Buch auf jeden Fall gekauft, da mich das Thema als Wienerin auf Rügen sofort neugierig gemacht hat.
Finden Sie, Vielleser und Vielleserinnen wie ich, noch Zeit, Ihre Buchregale neu zu ordnen, um sich vielleicht von Büchern zu trennen, die Sie sicher nicht mehr lesen und auch nicht also behalten wollen, um Platz für Neues zu schaffen? Oder einfach, um mal wieder Ordnung in die Regale zu bringen? Wie ordnen Sie ihre Regale? Bei mir ist sind es Genre und Sprache, also weder Farbe (gibt es tatsächlich), noch Alphabet. Aber in diesem Buchgeplauder geht es um eine neue Sparte in meinen Regalen.
Natürlich habe ich in meiner Jugend die englischen und amerikanischen Klassiker wie Moby Dick, Schatzinsel, Robinson, Die Flusspiraten, Der alte Mann und das Meer, Wem die Stunde schlägt und viele mehr gelesen, aber mit den Jahren habe ich neben den deutschsprachigen vor allem spanische, südamerikanische, englische, norwegische Autoren und Autorinnen bevorzugt, zuletzt auch Literatur aus dem afrikanischen Raum, Nordamerika rückte in den Hintergrund. Durch die beiden Bücher von Thomas C Foster, How to Read Literature like a Professor und vor allem How to Read Novels like a Professor, habe ich mal meine Regale nach bereits vorhandenen Titeln durchsucht und sie in ein eigenes Regal gestellt – momentan zwischen neuerer englischer Belletristik und mein Weihnachtsbücherregal. Nun, sicher eher lustig als perfekt, aber das hängt auch von der erforderlichen Regalhöhe ab und meine alten Billys montiere ich lieber nicht um. Egal, der Anfang ist gemacht und das Regal wird sich noch etwas weiter füllen und zwischen aktuellen Neuerscheinungen werde ich mich dann öfter auf die Reise begeben, auch um das neu erworbene Wissen aus den beiden Sachbüchern des Professors für englische Literatur selbst auszuprobieren, die ich mit viel Vergnügen und immer wieder laut lachend gelesen habe, denn er schreibt nicht nur interessant und wissenswert, sondern auch locker und unterhaltsam.
Der heutige Besuch der 4. Vorpommerschen Buchmesse, Motto „Garzer Literaturfrühling“ im E.M.Arndt Museum in Garz brachte ein angeregtes, persönliches Gespräch mit der Autorin Christiane Töllner, die aus „Ein Haus und geteilte Leben“, dem zweiten Teil der Geschichte einer Familie aus Sellin auf Rügen las. Natürlich stehen beide Bücher in meinem Rügen-Regal und wurden hier auf meinem Blog besprochen. Gerne nutzte ich diese Gelegenheit für interessante Gespräche mit den Verlegern und Verlegerinnen vom Mövenort-Verlag, dessen Bücher sich ebenso in meinen Regalen finden, wie Bücher aus der Edition Pommern. Neu lernte ich die Strandläufer Verlagsbuchhandlung kennen, die ich sicher bald in Stralsund besuchen werde und auch Rügen Druck, Herausgeber von Rügen aktuell, dem Hiddensee Magazin, und auch Büchern war mit einem Stand vertreten. Wer könnte von dort ohne Bücher weggehen? Ich natürlich nicht, das Foto zeigt meine Einkäufe, und ein paar weitere Lektüretipps wurden auch notiert. Ja, Kuchen, gebacken von den Eltern der Volksschule Garz, kam natürlich auch mit.
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