Die Muse von Wien – Caroline Bernard

AutorCaroline Bernard
Verlag Aufbau
Erscheinungsdatum 18. Mai 2018
FormatKindle-Ausgabe
Seiten474 (Print-Ausgabe)
SpracheDeutsch
ASINB077BCR9S2

„Ich werde die Muse des großen Gustav Mahler sein, dachte sie im Rhythmus ihrer Schritte. Ich werde ihn zu seinen schönsten Werken inspirieren und mich in ihnen wiederfinden.“ (Zitat Pos. 1907)

Inhalt

Alma Schindler, die Tochter des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler, Stieftochter des Malers Carl Moll, verkehrt von frühester Jugend an den Wiener Künstlerkreisen und Salons. Sie selbst liebt die Musik, vergisst beim Klavierspiel die Welt, komponiert und träumt von einer Karriere als Komponistin. Als sie siebzehn Jahre alt ist, verliebt sie sich in Gustav Klimt. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, als sie am 7. November 1901 den Dirigenten und Komponisten Gustav Mahler kennenlernt. Sie heiratet den um neunzehn Jahre älteren Mann im März 1902, obwohl dieser von ihr verlangt, ihre eigene Musik aufzugeben und sich mit ihm gemeinsam in seiner Musik zu finden. Wird dieser schönen, selbstbewussten jungen Frau ein Leben genügen, in dem sie nur mehr die Ehefrau des berühmten Künstlers Gustav Mahler ist?

Thema und Genre

Im Mittelpunkt dieses Frauenromans steht Alma Mahler-Werfel, eine als Schönheit gefeierte, selbstbewusste Frau, die aus der Künstlerszene der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Wien bis New York nicht wegzudenken ist. Dieses Buch schildert die erste Hälfte ihres Lebens und ihre Ehe mit dem Komponisten Gustav Mahler.

Vor allem geht es um die Stellung der Frau Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und das rege gesellschaftliche Leben in Wien, Paris aber auch die völlig unterschiedlichen Lebensumstände in New York. Ein wichtiges Thema sind auch die neuen Strömungen in der Kunst, besonders in der Malerei, der Architektur und in der Musik.

Charaktere

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alma Mahler-Werfel, ihre Ehe in glücklichen und weniger glücklichen Tagen, ihre kindhafte Sehnsucht, geliebt, bewundert und begehrt zu werden. Da es sich bei diesem Buch um einen Roman handelt und keine Biografie, werden ihre Handlungen und Persönlichkeit etwas beschönigt dargestellt, auch die Qualität ihrer Begabung als Komponistin. Die Realität in Dokumenten, Briefen, Aufzeichnungen und Biografien zeigt ein unterschiedliches Bild.

Handlung und Schreibstil

Die facettenreiche Geschichte der Ehe zwischen Alma und Gustav Mahler wird ergänzt durch lebhafte Schilderungen dieser Zeit. Das Buch ist in einer flüssigen, angenehm zu lesenden Sprache geschrieben. Die personale Erzählform stellt Alma in den Mittelpunkt des Geschehens, es geht um ihre Sicht der Dinge, um ihre Gefühle, um ihr Leben.

Fazit

Ein Frauenroman über Alma Mahler-Werfel, eine gefeierte, schillernde Persönlichkeit der Künstlerszene rund um die Wiener Secession, Ehefrau und Muse des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Es handelt sich um den sechsten Band der Serie „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, voneinander unabhängige Romane, geschrieben von unterschiedlichen Autorinnen. Leserinnen dieser Serie werden auch dieses Buch gerne lesen.

Die Villa an der Elbchaussee – Lena Johannson

AutorLena Johannson
Verlag Aufbau Digital
Erscheinungsdatum 18. Januar 2019
FormatKindle
Seiten403 (Print-Asgabe)
SpracheDeutsch
ASINB07CJZPM2W

Die Geschichte einer Schokoladen-Dynastie (Die große Hamburg-Saga, Band 1)

„Heutzutage reicht es längst nicht mehr aus, wohlhabend zu sein, du musst als Erster eine Idee haben.“ (Zitat Seite 56)

Inhalt

Frühjahr 1919 in Hamburg. Der Krieg ist zu Ende, doch Hans Hannemann, einziger Sohn und Erbe des angesehenen Handelshauses Hannemann & Tietz, war bisher nicht unter den Heimkehrern. Frieda Hannemann, die jüngere Schwester von Hans, interessiert sich für das Familienunternehmen, liebt Kakao und entwickelt hochwertige Schokoladeprodukte, die erfolgreich in Produktion gehen. Doch die Eltern sehen es als ihre einzige Aufgabe und Pflicht an, einen standesgemäßen, vermögenden Mann zu heiraten, der bereit ist, sein Geld in die Firma zu investieren und diese damit vor dem Bankrott zu retten. Frieda weigert sich, doch wie geht es weiter?

Thema und Genre

Dieser historische Frauenroman spielt in der Hansestadt Hamburg und schildert die Situation Deutschlands in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen, die angespannte Wirtschaftslage, Hunger und Inflation. Ein Thema ist die beginnende Eigenständigkeit der jungen Frauen, die im Gegensatz zum traditionellen Wertebild der Elterngeneration steht. Natürlich geht es auch um den Import von Kakao und die Erzeugung von hochwertiger Schokolade.

Charaktere

Hauptprotagonistin ist die junge Frieda Hannemann. Sie träumt von einer Ausbildung im Familienunternehmen und von persönlicher Unabhängigkeit. Sie will mehr vom Leben als ihre Mutter, eine typische Frau ihrer Zeit, die den Haushalt mit den Bediensteten führt und einen gehobenen Lebensstandard pflegt. Frieda gelingt es, ihre Pläne umzusetzen, wenn es um Schokolade geht, doch wenn es um ihre persönliche Zukunft geht, zögert sie und beugt sich immer wieder den familiären Zwängen.

Handlung und Schreibstil

Sehr gut ist die Stadt Hamburg in dieser Zeit geschildert, nicht nur die prächtige Seite der Handelshäuser, sondern auch der Alltag und die Armut der einfachen Menschen. Die Geschichte ist in der personalen Erzählperspektive Friedas geschrieben. Die Handlung ist im Stil eines typischen Frauenromans aufgebaut, im Mittelpunkt die gute, etwas naive und zögerliche Heldin, die von kleineren und größeren Schicksalsschlägen bedroht wird.

Fazit

Wer einen vielschichtigen Generationenroman erwartet, wird von diesem typischen Frauenroman mit einer teilweise nervend naiven Hauptprotagonistin enttäuscht sein. Wer sich jedoch in diesem Genre wohlfühlt, wird sicher Freude an dieser schokoladigen Geschichte mit historischem Hintergrund haben.