Stein – Reinhard Kleindl

AutorReinhard Kleindl
Verlag Goldmann Verlag
Erscheinungsdatum 17. September 2018
FormatTaschenbuch
Seiten448
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3442487981

„You will never find him.“ Ihr werdet ihn niemals finden. (Zitat Seite 115)

Inhalt

Als Päckchen mit einzelnen Körperteilen des erfolgreichen Bankiers Bert Köhler auftauchen, steht fest, dass er entführt wurde. Weder er noch die Täter werden gefunden und der Fall als unlösbar abgeschlossen. Dies kostet die bis dahin erfolgreiche Ermittlerin Anja Grabner den Job. Fünf Jahre später ruft sie ihr ehemaliger Kollege Kaspar Deutsch an, der statt ihr Chef der Mordgruppe geworden ist. In einer Facebook-Gruppe sind neue Hinweise aufgetaucht und eine Adresse: Erlenweg 16 in Stein, dem Ort der damaligen Ermittlungen. Gegen ihr besseres Wissen kehrt Anja nach Stein zurück und ermittelt privat weiter, jetzt ohne den Rückhalt der Polizei.

Thema und Genre

Ein Thriller, der in einem fiktiven Ort in der Nähe Wiens spielt. Thema ist eine grausame Entführung mit psychologischem Hintergrund, Spekulationsgeschäfte und Landflucht. Es geht aber auch um den Zusammenhalt einer kleinen Ortsgemeinschaft, Schweigen um jeden Preis.

Charaktere

Anja Grabner, 42 Jahre alt, ist von dem Misserfolg in diesem ungelösten Fall gezeichnet, frustriert und handelt deshalb verunsichert und impulsiv. Als Leser hätte man sich von der als ehemals sehr erfolgreich beschriebenen Ermittlerin auch fünf Jahre später klare, überlegte Schritte erwartet. Sie ist die typische Antiheldin, aber ohne irgendwelche Eigenheiten, die sie dem Leser sympathisch machen.

Handlung und Schreibstil

Die Handlung findet innerhalb weniger Tage statt, was für Spannung sorgt. Diese aktuellen Ereignisse werden mehrmals durch einen zweiten Handlungsstrang unterbrochen, der die Situation des Opfers vor fünf Jahren schildert. Diese Einschübe sind durch Kursivschrift gekennzeichnet, wodurch die Geschichte klar verständlich bleibt, wie auch durch die Zeitangaben in den einzelnen Kapitelüberschriften der Jetztzeit. Die Sprache ist gut lesbar und entspricht dem Genre Thriller.

Fazit

Eine labile Ermittlerin, die spontan ihren Gefühlen folgt, statt kriminalistischer Logik und Wissen. Ein eigenartiges Verbrechen, dessen psychologische Hintergründe zu beliebig bleiben, um glaubhaft nachvollziehbar zu sein. Insgesamt liest sich dieser Roman streckenweise eher wie das düstere Stimmungsbild eines trostlosen Ortes, wodurch auch der Spannungsbogen eher durchhängt.

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