Seiten Wechsel – Johanna Hansen und Wolfgang Allinger

Autor-AutorinJohanna Hansen und fünf weitere
VerlagWORTSCHAU VERLAG
DatumNovember 2022
AusgabeBroschiert
Seiten204
SpracheDeutsch
ÜbersetzerinnenJuliane Gräbener-Müller, Nicole Nau
ISBN-13978-3-944286-39-6

„Angelika Overath hat mich durch ihr Buch auf die Idee gebracht, vier Autorinnen und Autoren zu einem Projekt einzuladen, bei dem wir simultan an verschiedenen Ecken der Welt an einem gemeinsamen Tagebuch schreiben.“ (Zitat Seite 21)

Thema und Inhalt

Sechs europäische und amerikanische Autoren und Autorinnen schreiben an einem vorher bestimmten Tag zwischen 2019 und 2022 ihre Notizen darüber, wo sie diesen Tag verbrachten, woran sie gearbeitet und was sie erlebt haben, dazu ihre Gedanken und besonderen Eindrücke. Dabei konnten sie jeweils frei entscheiden, ob sie autobiografisch über tatsächlich Erlebtes schreiben wollten, oder einen autofiktionalen, poetischen Text. Ihre Tagebuchnotizen teilen in diesem Buch mit uns: Kathrin Schadt – Barcelona, Gundega Repše – Riga, David Eisermann – Bonn, James Hopkins – Kathmandu, Davis Oates – Portland/Oregon und Johanna Hansen – Düsseldorf.

Umsetzung

Die Tage wurden in einem Abstand von jeweils etwa einem halben Jahr gewählt und auch die Wochentage variieren von Montag bis Sonntag. Es wurde jedem Tag ein Thema zugeordnet, welches ebenfalls für alle Teilnehmenden galt, zum Beispiel Glück, Kälte, Fernweh, Abschied, Sehnsucht. Der erste Eintrag ist vom Montag, 1. Juli 2019, der nächste vom Dienstag, 24. Dezember 2019, es folgen Mittwoch, der 27. Mai 2020, Donnerstag, der 31. Dezember 2020, Freitag, der 25. Juni 2021, Samstag, der 1. Januar 2022 und schließlich Sonntag, der 10. Juli 2022. Besonders die Vielfalt der Texte und Herangehensweisen, von Prosa bis Gedicht, als Tagebuch, teilweise sogar genauer Zeitangabe, oder als absolutes Gegenteil autofiktional-irreal, und die unterschiedlichen Orte und Situationen, an denen die Texte entstanden sind, machen diese Tagebuchnotizen so interessant und spannend zu lesen. Verstärkt und teilweise geprägt wurden die Themen durch die nicht vorhersehbare Ausnahmesituation auf Grund von Corona und alle damit verbundenen Einschränkungen, das Neu-Erleben nach dem Ende des Lockdown, die Wahrnehmungen der sich deutlich abzeichnenden Klimakrise, sowie den Eintrag vom 10. Juli 2022 der lettischen Autorin.

Die Texte werden, über das Buch verteilt, durch Fotografien der Arbeitsplätze und Notizen der teilnehmenden Schriftsteller und Schriftstellerinnen ergänzt. Im Anhang finden sich die Kurzbiografien, ebenfalls mit Foto.

Fazit

Ein spannendes Projekt das ich durch Zufall entdeckt habe. Rasch habe ich unter den Schreibenden meine persönlichen Favoriten gefunden, auf die ich mich in jedem weiteren Abschnitt besonders gefreut habe.

Dieses broschierte Buch ist nur direkt beim WORTSCHAU Verlag erhältlich, kann auf der Verlagsseite problemlos bestellt werden. Eine kleine Mühe, doch sie wird durch ein interessantes, vielseitiges und außergewöhnliches Leseerlebnis belohnt.  „Was alle vereinte und auch den tieferen Anlass des Seitenwechsels ausmachte, war der genaue Tag, auf den alle sich bezogen. Das öffentliche, private oder fiktionale Geschehen dieses Tages, an den jeweiligen Orten, mit seinen Chancen, Gefahren und Krisen geben den gemeinsamen Fokus vor.“ (Zitat Seite 3, 4 – Vorwort)

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