Rendezvous im Café de Flore – Caroline Bernard

AutorCaroline Bernard
Verlag atb Aufbau
Taschenbuch
Erscheinungsdatum 11. November 2016
FormatTaschenbuch
Seiten432
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3746632711

„Sie sind stark. Sie haben ein schönes Lächeln. Sie bringen mein Leben durcheinander.“ (Zitat Seite 336)

Inhalt

Marlène Roussel, eigentlich Lili Marlène, 39 Jahre alt, liebt die Stadt Paris und ihr Ehemann Jean-Louis überrascht sie zum 15. Hochzeitstag mit einer Reise in diese Stadt. Doch ausgerechnet am Hochzeitstag kommt es zu einem Streit und Marlène geht allein ins Museum. Plötzlich steht sie vor dem Gemälde „Nach dem Ball“ und die Frau auf dem Bild könnte sie selbst sein. Dieses geheimnisvolle Rätsel lässt sie nicht mehr los und sie beginnt mit Nachforschungen, wer diese Frau ist. Der Auktionator Etienne Viardot unterstützt sie dabei. Im Geburtenregister entdecken sie den Namen der Frau, Vianne Renard. Wer ist diese Frau und gibt es eine Verbindung zu Marlène?

Thema und Genre

Es handelt sich hier um einen Roman mit zwei starken Frauen als Hauptprotagonistinnen. Die Geschichte spielt in Paris, einerseits in der Zeit von 1926 bis 1945, andererseits in der Jetzt-Zeit. Die Vergangenheit gibt einen sehr gut recherchierten Einblick in das Paris der Künstler und auch der Frauen, die ihren Platz im männerbetonten Bereich der Forschung, im Fall von Vianne ist es die Botanik, suchen. Das Leben im von den Nationalsozialisten besetzten Frankreich und die Resistance ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Es geht aber auch um Beziehungen und die damit verbundenen Überlegungen eines Neubeginns.

Charaktere

Sowohl die mutige Vianne, als auch Marlène schließt man als Leser rasch ins Herz. Die Handlungen und Entscheidungen aller Protagonisten sind nachvollziehbar und stimmig, wobei Vianne und ihr Leben den Schwerpunkt der Geschichte bilden. Marlène entwickelt im Lauf der Handlung eine neue Zielstrebigkeit und ihre Einstellung zu ihrem eigenen Leben verändert sich, je weiter sie in die Vergangenheit von Vianne eindringt.

Handlung und Schreibstil

Der Roman spielt hauptsächlich in Paris, erzählt wird in zwei Handlungssträngen, wovon einer in der Gegenwart verläuft, der andere in der Zeit vor und im 2. Weltkrieg. Dadurch wird die Geschichte doppelt spannend, einerseits durch packende Ereignisse in der Zeit der Resistance, andererseits ist man als Leser auch gespannt, wie Marlène auf das sich langsam vor ihr öffnende Leben von Vianne, der zunächst großen Unbekannten auf einem Gemälde, reagieren wird. Gekonnt verknüpft die Autorin im Verlauf der Handlung die beiden Erzählstränge, indem sie zwischen diesen wechselt.

Die Handlung der Jetztzeit ist in der Ich-Form aus Sicht von Marlène geschrieben, für die Vergangenheit wählt die Autorin die neutrale Erzählform.

Der Roman liest sich flüssig, sprachlich angenehm und überzeugend, Beschreibungen und aktive Handlung sind sehr gut ausgewogen.

Fazit

Ein überzeugender Roman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, sehr gut recherchiert. Ergänzt wird die Handlung durch Beschreibungen und Schilderungen von Paris, der Kultur und der französischen Resistance. Besonders empfehlenswert für Leser, die sich für Romane mit mehreren Handlungssträngen interessieren. Perfekt für spannende, aber auch genussvolle Lesestunden.

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