Meine Bücher

Die Hauptstadt – Robert Menasse

Fenia „Xeno“ Xenopoulou hat Wirtschaft studiert, doch der erhoffte Aufstieg innerhalb der Europäischen Kommission beförderte sie ausgerechnet ins Kultur Ressort, als Leiterin der Direktion C, Kommunikation. Dies möchte sie rasch ändern und zumindest wieder ins Ressort Handel zurück. Gleichzeitig sucht Grace Atkinson, die neue Generaldirektorin des Kommunikationsdienstes nach einer zündenden Idee, das Image der Europäischen Kommission bei den EU Bürgern zu verbessern, das 50 Jahre-Jubiläum in zwei Jahren scheint ihr der perfekte Anlass. Fenia Xenopoulou wiederum sieht eine Chance, sich zu profilieren und erklärt das Big Jubilee Project zu einer Sache des Ressorts Kultur. Ihr Mitarbeiter Dr. Martin Susman kommt von einem Besuch in Auschwitz zurück und mit der hat eine Idee für das Jubiläumsprojekt. Die Überlebenden von Auschwitz, die der Wunsch nach einem Leben in Würde und Freiheit einte. Doch wo findet man diese Überlebenden?
Neue Visionen zur Zukunft der EU „New Pact for Europe“ sind auch das Thema eines Think-Tank aus internationalen Fachleuten, dem auch der österreichische Professor DDr. Alois Erhart. Er schlägt dem Gremium die Errichtung einer neuen Hauptstadt vor …
Für weitere Verwirrung sorgt ein Schwein, das durch Brüssel irrt und ein Mord im Hotel Atlas, den Kommissar Brunfaut untersuchen will, aber nicht darf.

Die heilige Waffe – M.C. Roberts und R.F. Maclay

Nach einigen gewagten Aktionen wird Tom Wagner, Offizier der Cobra, österreichische Spezialeinheit zur Terrorbekämpfung, von seinem Vorgesetzten zum Personenschutz anlässlich einer UNESCO Fachtagung in der Hofburg eingeteilt. Notre Dame, Terroranschläge, der Diebstahl des Turiner Grabtuchs und weiterer wertvoller christlicher Reliquien halten Europa in Atem und als Tom zufällig entdeckt, dass in der Schatzkammer die wertvolle heilige Lanze gestohlen werden soll, versucht er, den Raub zu verhindern – als Folge muss die Schatzkammer wochenlang komplett saniert werden. Daher schickt ihn sein Vorgesetzter endgültig in Urlaub. Doch Tom Wagner ist nicht bereit, seine Recherchen aufzugeben und zusammen mit seinem vertrauten Freund Noah, ein hochspezialisierter IT-Fachmann mit internationalen Verbindungen, entdeckt er eine Verschwörung, deren weitweites Ausmaß er nur ahnen kann. Im Mittelpunkt steht eine Legende, das Schwert des Heiligen Petrus, die Zeit drängt und die Gegner sind mächtig und skrupellos und nicht immer ist klar, wer nun auf welcher Seite steht.

Die Herrin: Eine schaurige Novelle aus böser, alter Zeit – Helmut Barz und Raquel Erdtmann

Jonathan Hansen, ein junger Staatsanwalt in Berlin, freut sich auf eine Tätigkeit als Amtsrichter in der kleinen, beschaulichen Stadt Broiversum an der Nordsee. Seine Ehefrau Katharina ist weniger begeistert, sie rechnet mit einem langweiligen Kleinstadtleben, auch wenn sie die Zeit für das Schreiben ihrer Doktorarbeit nützen will. Daher freut sie sich über die Einladung einer gebildeten und interessanten alte Dame, sie zu besuchen. Von allen Menschen nur „Herrin“ genannt, ist diese Philanthropin seit vielen Jahren die Wohltäterin von Broiversum. Warum aber werden gerade hier am Strand immer wieder tote junge Frauen gefunden, die offensichtlich aus einer ausweglosen, persönlichen Notlage den Freitod im Meer gewählt haben? Ist der berüchtigte Puntendreher, der hier gebrannte Schnaps, wirklich das einzige Gefährliche in Broiversum? Der Arzt Mies van Helsing, Jonathans bester Freund, sieht dies völlig anders, als er zu Besuch kommt.

Die Herrlichkeit des Lebens – Michael Kumpfmüller

AutorMichael KumpfmüllerVerlagFISCHER TaschenbuchDatum17. Januar 2013AusgabeTaschenbuchSeiten240SpracheDeutschISBN-13978-3596193608 „Auch der Doktor hat sein halbes Leben gewartet, zumindest ist das im Nachhinein sein Gefühl, man wartet und glaubt nicht daran, dass noch jemand kommt, und auf einmal ist genau das geschehen.“ (Zitat Seite 29) Inhalt Während eines Aufenthaltes in Graal-Müritz an der Ostsee lernt…

Die Insel der Zitronenblüten – Cristina Campos

Marina, 45 Jahre alt, arbeitet als Ärztin in der Entwicklungshilfe. Als sie 14 Jahre alt war, hat sie Mallorca, wo sie geboren und aufgewachsen ist, verlassen, während ihre Schwester Anna auf der Insel geblieben ist. Nach einem heftigen Streit mit Annas Ehemann haben die Schwestern kaum mehr Kontakt. Jetzt haben sie gemeinsam eine Bäckerei in Valdemossa geerbt – von einer Frau, die sie nicht kennen. Dieses Rätsel will Marina lösen. Während sie entscheiden, was mit der Bäckerei geschehen soll, beginnt sie, Brot zu backen, da sie sich dem Zauber und Geheimnis um diese alte Bäckerei nicht entziehen kann.

Die Känguru Apokryphen – Marc-Uwe Kling

Nach der Känguru Trilogie gibt es nun neue Episoden aus dem Alltag des Kleinkünstlers und seinem Mitbewohner, dem Känguru. Gleichsam als roter Faden zieht sich eine neue, sehr kreative Variante des bekannten Schere, Stein, Papier Spiels, auch als Schnick, Schnack, Schnuck bekannt, durch das Buch, das Open-Schnick. Eine Erfindung des Kängurus, Regeln, wie immer, die des Kängurus.

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse – Frida Skybäck

Mehr als fünfundzwanzig Jahre lang hat Sara das Riverside Bookshop geführt, nach ihrem Tod erbt es ihre Nichte Charlotte. Doch Charlotte, nach nur wenigen glücklichen Ehejahren plötzlich eine junge Witwe, hat in Schweden ihr eigenes Kosmetik-Unternehmen erfolgreich aufgebaut und so fliegt sie nur nach London, um das Haus samt Buchhandlung so rasch wie möglich zu verkaufen. Diese gemütliche alte Buchhandlung, die beiden engagierten Mitarbeiterinnen und der eigenwillige Kater Tennyson üben sofort eine besondere Anziehungskraft auf Charlotte aus. Auch der verstorbenen Tante Sara fühlt sie sich in dieser Umgebung eigenartig verbunden, obwohl sie diese nie kennengelernt hat, weil ihre Mutter nie über ihre Schwester gesprochen hat. Wird es ihr gelingen, die stark verschuldete Buchhandlung zu retten und vor allem, will sie es überhaupt versuchen?

Die kleine Inselbuchhandlung – Janne Mommsen

Greta Wohlert ist seit über zwanzig Jahren Flugbegleiterin, als sie nach einer plötzlichen Panikattacke spontan einige Tage bei ihrer Tante Hille auf einer kleinen Nordseeinsel verbringt. Tante Hille will sich von der umfangreichen Büchersammlung von Gretas Opa trennen, die in ihrem ehemaligen Ladenlokal gelagert ist. Spontan veranstaltet Greta einen Bücherflohmarkt. Aus den zwei Tagen auf der Insel werden vierzehn Tage und Greta denkt darüber nach, hier zu bleiben und eine Buchhandlung zu eröffnen. Sie trifft Claas wieder, den Freund ihrer Kindheitstage und da ist auch noch Florian, der Flugkapitän. Als sie in alten Geheimnissen forscht, sind nicht alle Inselbewohner begeistert …

Die Knochennadel – Andreas Gruber, Peter Hogart ermittelt 3

Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart ist privat in Paris. Zusammen mit seiner Nichte Tatjana, 19 Jahre alt, begleitet er seine Lebensgefährtin, die Kunsthistorikerin Elisabeth Domenik. Diese leitet als Auktionatorin in der Opéra Garnier eine exklusive, nicht öffentliche Auktion einer höchst wertvollen mittelalterlichen Knochennadel aus Privatbesitz. Zur Versteigerung selbst wird aus Sicherheitsgründen nur eine Kopie gezeigt. Anschließend holt Elisabeth das Original aus dem Tresor. Doch einen Augenblick später ist sie spurlos verschwunden und mit ihr der wertvolle Kunstgegenstand. Hogart beginnt sofort mit der Suche nach Elisabeth, recherchiert die Hintergründe, forscht nach Zusammenhängen. Doch jemand ist ihm immer einen Schritt voraus und statt auf Gesprächspartner trifft er auf Tatorte …

Die letzte Prophezeiung des Nostradamus – Darius Quinn

Frank Fischer ist als Historiker für das Deutsche Museum Berlin tätig und bereitet gerade eine Nostradamus Ausstellung vor, als ihm das bisher verschollene, dreizehnte Buch der Centurien des Michel de Nostredame, angeboten wird. Er zögert nicht, diese Sensation für das Museum zu erwerben. Im Gegensatz zu den bekannten Weissagungen, die sehr unterschiedlich interpretiert werden konnten, enthalten diese Prophezeiungen trotz der Gedichtform klare Aussagen. Diese müssen aber von Frank erst entschlüsselt werden, um das Ende der Welt verhindern zu können. Ein Wettlauf beginnt, nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen mächtige, sehr gefährliche Gegner, die dieses Buch aus unterschiedlichen Motiven in ihren Besitz bringen wollen.

Die Lichter von Paris – Eleanor Brown

Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.

Die Lichter von Paris – Eleanor Brown

Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.

Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie, dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…

Die Liebe an miesen Tagen – Ewald Arenz

Clara, Ende vierzig, ist Fotografin und nach dem frühen Tod ihres Ehemannes Paul hat sie nicht vor, wieder eine Beziehung einzugehen. Dann trifft sie Elias, doch dieser ist gerade in einer komplizierten Beziehung, denn Elias ist Schauspieler und pflegt sich auch im realen Leben hinter passenden Rollen zu verstecken. Mit Clara fühlt sich für ihn alles richtig an, er kann er selbst sein. Da erhält Clara ein Jobangebot im sechshundert Kilometer entfernten Hamburg, eine einmalige Chance, wie sie vermutlich nicht noch ein Mal bekommen wird. Kann diese noch so neue Liebe auch als Fernbeziehung funktionieren? Doch dann ist diese Frage plötzlich nicht das größte Problem für Clara und Elias.

Die Liebe einer Tochter – Deborah Moggach

James Wentworth, ein ehemaliger Universitätsprofessor für Teilchenphysik, ist über achtzig Jahre alt. Nach dem Tod seiner Frau, mit der er vierundsechzig Jahre lang verheiratet war, hat er sich völlig zurückgezogen und ist nach einem Sturz auf Hilfe angewiesen. Bisher waren die Haushaltshilfen, die seine Kinder Phoebe und Robert engagiert hatten, nur kurz geblieben, doch dann kam Mandy, fröhlich und bodenständig. Schon nach einer Woche schien es, als sei sie schon immer hier gewesen. Sie unternimmt mit James Ausflüge, besucht Shopping-Center und teilt mit ihm den Kleinstadtklatsch. Er lebt auf und obwohl Phoebe und Robert sehr dankbar sind, dass sie die vorlaute, selbstbewusste Mandy gefunden haben, so bleibt doch ein gewisses Misstrauen dieser Pflegerin gegenüber. Was hat sie im Schreibtisch ihres Vaters gesucht?

Die Liebesbriefe von Montmartre – Nicolas Barreau

Der Schriftsteller Julien Azonlay lernte seine Frau Héléne am Grab von Heinrich Heine kennen. Nur fünf Jahre später stirbt sie an Krebs und Julian bleibt mit seinem kleinen Sohn Arthur zurück. Er versinkt in Trauer und weder sein Verleger noch sein Freund Alexandre dringen zu ihm durch. Auf dem Friedhof trifft er eines Tages die Steinbildhauerin Sophie, die ihm unverkrampft zuhört und auch ihre Meinung sagt. Er beginnt, seiner Frau Briefe zu schreiben, wie er es ihr versprochen hatte, die er in einem Versteck am Grab deponiert. Eines Tages sind die Briefe verschwunden, getauscht gegen kleine Geschenke …

Die Lieferantin – Zoë Beck

London, in einer nicht wirklich fernen Zukunft. Ein Drogenhändler treibt tot in der Themse, ein Schutzgelderpresser verschwindet spurlos. Elliot Johnson weiß, dass auch sie in Gefahr ist – sie leitet das heißeste Start-up Londons und zugleich das illegalste: Über ihre App bestellt man Drogen in höchster Qualität, und sie werden von Drohnen geliefert. Anonym, sicher, perfekt organisiert.

Die Lüge – Mikita Franko

Mikita, doch alle nennen ihn Miki, ist fünf Jahre alt, als seine Mutter stirbt. Sein Onkel Slawa, der Bruder seiner Mutter, ist nur sechs Jahre älter als Miki. Er war schon immer wie ein großer Bruder für ihn und nimmt Miki jetzt auf. Doch Slawa lebt nicht allein, er lebt mit dem Arzt Lew zusammen. So hat Miki eine neue Familie, ohne Mutter, dafür mit zwei Vätern und das darf niemand wissen. Je älter Miki wird, desto mehr bedrückt ihn die Situation und dazu kommen noch seine eigenen Gefühle, die ihn in Verwirrung stürzen. Sein Leben ist plötzlich ein wütendes Chaos und er erkennt sich selbst nicht mehr. Was ist nur mit ihm los?

Die Malerin des Nordlichts – Lena Johannson

1922 ist Signe Munch 38 Jahre alt, gerade von ihrem Ehemann geschieden, der eine Ehefrau für den Haushalt suchte und kein Verständnis für ihre Liebe zur Malerei hatte. Nun widmet sie sich ihrer großen Liebe, der Malerei, nimmt Unterricht bei Pola Gauguin, studiert an der Kunstakademie, erhält Stipendien für Auslandsaufenthalte und stellt ihre ersten Bilder aus. Am liebsten malt sie Landschaften, doch sie spürt, dass noch viel mehr in ihr steckt, wenn sie nur den Mut hat. Mut, nicht nur für einen völlig neuen Malstil, sondern auch für eine neue Liebe: Einar Siebke. Dann kommt der politische Umschwung und mit ihm die Deutschen nach Norwegen.

Die Mauersegler – Fernando Aramburu

Inhalt
Toni, vierundfünfzig Jahre alt, finanziell unabhängig, Philosophieprofessor an einem Gymnasium in Madrid, beschließt am 31. Juli 2018 sich in genau einem Jahr, in der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 2019, das Leben zu nehmen. Warum genau ein Jahr, weiß er selbst nicht so genau, aber es ist das absolute Limit. Nur sein bester und auch einziger Freund weiß von seinem Vorsatz. Toni will dieses ihm noch verbleibende Jahr genau dokumentieren und schreibt täglich seine Erinnerungen an Kindheit und Familie, seine Gedanken, Beobachtungen und Ereignisse des jeweiligen Tages nieder. Sein immer gleicher Tagesablauf wird empfindlich gestört, als er eines Tages überraschend bei seiner Hunderunde mit seiner Hündin Pepa im Park den Hund Toni trifft und die Besitzerin des Hundes, Águeda, die Frau, die er vor siebenundzwanzig Jahren verlassen hatte. Obwohl er sofort seine gewohnten Wege meidet, begegnet ihm Águeda immer wieder. Beobachtet sie ihn etwa?

Die Muse von Wien – Caroline Bernard

Alma Schindler, die Tochter des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler, Stieftochter des Malers Carl Moll, verkehrt von frühester Jugend an den Wiener Künstlerkreisen und Salons. Sie selbst liebt die Musik, vergisst beim Klavierspiel die Welt, komponiert und träumt von einer Karriere als Komponistin. Als sie siebzehn Jahre alt ist, verliebt sie sich in Gustav Klimt. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, als sie am 7. November 1901 den Dirigenten und Komponisten Gustav Mahler kennenlernt. Sie heiratet den um neunzehn Jahre älteren Mann im März 1902, obwohl dieser von ihr verlangt, ihre eigene Musik aufzugeben und sich mit ihm gemeinsam in seiner Musik zu finden. Wird dieser schönen, selbstbewussten jungen Frau ein Leben genügen, in dem sie nur mehr die Ehefrau des berühmten Künstlers Gustav Mahler ist?

Die Mutter – Grazia Deledda

Viele Jahre lang hat sie als Dienstmagd gearbeitet, sich nie etwas gegönnt, nur für ihren Sohn Paulo und dessen Ausbildung zum Priester gelebt. Vor sieben Jahren war Paulo dann als neuer Pfarrer in die kleine Gemeinde Aar auf Sardinien gekommen und seine Mutter mit ihm. Seit sieben Jahren lebt sie hier nun glücklich und zufrieden mit Paulo, sorgt für ihn. Doch nun könnten alle ihre Opfer umsonst gewesen sein, denn Paulo hat sich in die junge Witwe Agnes verliebt, ist dabei, sein Gelübde als katholischer Priester zu brechen und sich auch dem Einfluss seiner Mutter zu entziehen. Agnes ist allein, reich und unabhängig und will Paulo überreden, mit ihr zusammen heimlich das Dorf zu verlassen und irgendwo als Mann und Frau zu leben. Noch kam nur seine Mutter hinter sein Geheimnis, doch es ist eine sehr kleine Dorfgemeinschaft und so muss Paulo sich rasch entscheiden.

Die Nacht, in der Jesus herabstieg – Sherzad Hassan

Der nun sechsundvierzig Jahre alte Ich-Erzähler mochte schon als Kind keine Menschenmassen und alle hielten ihn für einen Einzelgänger. Diese Einsamkeit in ihm bleibt bestehen, auch als er längst erwachsen ist. Besonders tief sind die Einsamkeit und eine erdrückende Traurigkeit während der Weihnachtszeit. So auch in dieser Neujahrsnacht, in der er über sein Leben, seine ferne Heimat und Familie, über die Menschen und das endlose Warten auf seine Aufenthaltsbewilligung hier in Finnland nachdenkt. Genau diese Nacht wählt Jesus für seine Rückkehr auf die Erde und der kurdische Flüchtling, der allein bei Kerzenschein in seinem Zimmer in einem Flüchtlingsheim in Finnland sitzt, lädt ihn in sein Zimmer und auf ein Glas Wein ein. Aus dem Glas werden mehrere, aus dem Augenblick Stunden. Jesus ist gekommen, um alle Menschen an seine Botschaft zu erinnern, einander zu lieben. Doch seinem kritischen Gegenüber scheint der Zeitpunkt an diesem Tag, wo alle in Feierlaune sind und sicher keinen Prediger hören wollen, denkbar ungünstig. Andererseits ist er doch gespannt auf die Reaktion der Menschen.

Die Nackten fürchten kein Wasser: Eine Reise mit afghanischen Flüchtlingen – Matthieu Aikins

Dieses Buch ist der Tatsachenbericht einer Flucht, teilweise geführt von Schleusern, mehrmals gefasst und zurückgeschickt. Millionen von Flüchtlingen nehmen diesen gefährlichen Weg durch die Wüste, über Gebirgspfade in die Türkei und dann über das Meer bis nach Griechenland auf sich.
Omar, ein afghanischer Journalist und Übersetzer, hatte in Afghanistan einige Jahre lang als Dolmetscher für die USA gearbeitet und als er den Entschluss fasst, sein Land zu verlassen, sucht er daher um ein Special Immigrant Visa für Amerika an. Sein Ansuchen wird abgelehnt und so bleibt nur die Schleuserroute nach Europa. Seit 2009 ist er mit dem Journalisten und Kriegsberichterstatter Matthieu Aikins befreundet und dieser beschließt spontan, seinen Freund zu begleiten, ebenfalls als afghanischer Flüchtling und mit einer passenden, genau einstudierten Identität. Dies war im August 2015, im Juli 2016 fällt die endgültige Entscheidung zum Aufbruch. Der ursprünglich geplante Flug nach Istanbul mit einem gekauften Visum im Pass ist jedoch nicht mehr möglich. Dies bedeutet Plan B. Ende August 2016 treten sie den ersten Abschnitt ihrer Reise an: viereinhalbtausend Kilometer über Land, von Kabul aus durch den Iran nach Istanbul.

Die nicht sterben – Dana Grigorcea

Eine junge Künstlerin aus Bukarest kehrt nach Abschluss ihres Masterstudiums in Paris in ihre Heimat zurück. Sie besucht ihre Großtante Margot, die sie Mamargot nennt, in der Kleinstadt B., wo sie mit ihrer Familie alle Sommerferien ihrer Kindheit verbracht hatte. Damals war die Villa nur gemietet, nach 1989 wurde das Anwesen an ihre Großtante zurückgegeben. Hier erhofft sich die junge Malerin mehr Inspirationen für ihre Bilder, als an allen anderen Orten der Welt. Doch B. hat sich in den Jahren ihrer Abwesenheit verändert, viele Menschen sind weggezogen, die Häuser dem Verfall überlassen. Als in der Gruft ihrer Familie das Grab von Vlad Țepeș, besser bekannt als Dracula, entdeckt wird, kehrt die Vergangenheit zurück. Die junge Künstlerin beschließt, die Geschichte des nach Gerechtigkeit und absoluter Ehrlichkeit strebenden, aber auch sehr grausamen Fürsten zu erzählen. Doch plötzlich bekommt der alte rumänische Ausspruch in Bezug auf die Korruption und gesellschaftlichen Zustände im Land „Wo bist du, Țepeș Herr?“ eine völlig neue Dimension.

Die Oleanderfrauen – Teresa Simon

Jule Weisbach hat Geschichte und Germanistik studiert, das Studium jedoch nicht beendet. Stattdessen hat sie ihr Café Strandperlchen eröffnet, das sie inzwischen mit viel Liebe zu hervorragenden Kaffeequalitäten und dem Fachwissen einer Barista führt. Zusätzlich recherchiert sie als Auftragsarbeit Familiengeschichten und schreibt diese auch nieder. Auch Johanna Martens, 73 Jahre alt, hat dieses gemütliche Café entdeckt und als sie auf dem Dachboden ihrer verstorbenen Mutter einen kleinen Koffer mit einem Tagebuch findet, welches eine Sophie Terhoven ab 1936 geführt hat, ersucht sie Jule um Unterstützung. Beide Frauen sind von Sophies Tagebuch tief beeindruckt und beginnen mit Nachforschungen.

Die Projektoren – Clemens Meyer

Ein Mann, wegen seines karierten Halstuchs Cowboy genannt, der die Originalverfilmungen der Bücher von Karl May im Velebitgebirge 1962 miterlebte, kleine Rollen als Komparse hatte, schreibt ab 1970 selbst unter dem Pseudonym Fallmer erfolgreiche Westernromane. Viele Jahre später, im Krisenjahr 2015, der Mann ist nun sechsundachzig Jahre alt, reist er über Budapest nach Belgrad, um sich selbst ein Bild von den Flüchtlingsströmen zu machen und als Journalist darüber zu berichten. So wie dem Cowboy folgen wir auch einem Hadschi, der seinen Sihdi sucht, durch die Zeiten der DDR, durch Titos Jugoslawien, die Jahre danach und durch die brutalen Kriege, die ab 1992 das Land Jugoslawien zerrissen. „Ich bin der, der ich bin. Der Hadschi, wie er im Buche steht, der den sucht der ihn einst ins Buch geschrieben hat.“ (Zitat Pos. 12851) Denn damit hat im Grunde alles begonnen, mit Karl May und seinen Geschichten, in der Indianer und Deutsche Blutsbrüder waren, dem wilden Kudistan geholfen wurde und Araber als edle Wüstensöhne auftraten.

Die Romanfabrik von Paris – Dirk Husemann

Anna Moll, eigentlich Gräfin Dorn, kommt 1850 nach Paris, um die Kinder von Olaf Schmaleur zu unterrichten. Als sie Henriette und Jean für die deutsche Märchenwelt begeistern will, bringen diese ihr Zeitungen mit einer Fortsetzungsgeschichte, geschrieben von einem Alexandre Dumas. Die deutsche Lehrerin ist entsetzt über den freizügigen Inhalt und meldet den Autor der Zensurbehörde. Doch dann entdecken Anna und Alexandre, dass sie einen mächtigen gemeinsamen Feind haben. Eine gefährliche Reise durch Europa beginnt, zuerst geht es nur um drei wertvolle Amulette, doch bald geht es um das eigene Leben.

Die Schatten der Ideen – Klaus Modick

Moritz Carlsen, Schriftsteller und Übersetzer, wird von seinem früheren Studienkollegen Hocki eingeladen, am Centerville College in Vermont als Gastprofessor zwei Seminare in deutscher Sprache zu halten. Da ihm gerade die Ideen für einen neuen Roman fehlen und er daher das Geld benötigt, sagt er zu. Er bezieht ein altes Gästehaus, das zum College gehört. Im Keller entdeckt er durch Zufall eine Korrespondenz zwischen Carl Zuckmayer und Julius Steinberg, sowie die Tagebücher von Julius Steinberg, der zwischen 1939 und 1950 Assistenzprofessor für Geschichte am Centerville gewesen war. Neugierig geworden, beginnt er zu recherchieren. Doch in den Archiven findet sich kein Hinweis auf Steinberg und einige einflussreiche Personen sind sehr daran interessiert, dass dies auch so bleibt.

Die Schrecken des Eises und der Finsternis – Christoph Ransmayr

Anfang Juli 1872 erreicht die „Admiral Tegetthoff“ Tromsø, von wo aus sie am 14. Juli 1872 die Segel Richtung Nowaja Semlja setzt. Damit beginnt die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition unter dem Kommando von Carl Weyprecht und Julius Payer, deren Ziel die Entdeckung und Erforschung bisher unbekannter Gebiete der Arktis ist. Bereits am 30. Juli friert die Tegetthoff zum ersten Mal im Eis fest, denn in diesem Jahr 1872 breiten sich die Treibeisfelder sehr früh und wesentlich weiter südlich aus, als erwartet. Der Mannschaft der Admiral Tegetthoff stehen Monate voller Gefahren, unvorstellbarer Kälte, Entbehrungen und die endlose Dunkelheit der langen arktischen Wintermonate bevor.
Mehr als einhundert Jahre später entdeckt Josef Mazzini in einer Wiener Buchhandlung den Expeditionsbericht aus dem Jahr 1876, verfasst von Julius Ritter von Payer. Er ist sofort fasziniert und sammelt alle Unterlagen über diese abenteuerliche Entdeckungsreise. Am 26. Juli 1981 beginnt Mazzini seine eigene Reise an Bord eines norwegischen Forschungsschiffes mit dem Ziel, den Spuren der österreichisch-ungarischen Eismeerfahrt zu folgen.

Die Schrift – Simon Sailer

Dr. Leo Buri ist Ägyptologe und arbeitet im Archiv des Instituts für Ägyptologie in Wien. Alte Schriften faszinieren ihn, aber nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Schrift selbst. Er ist ein hervorragender Zeichner, vereinfacht Motive zu eigenen Symbolen, arbeitet an einer universell einsetzbaren Schrift. Eines Tages erhält er ein Kuvert mit einem vergilbten Blatt Papier, das von Zeichen einer geheimnisvollen, ihm völlig unbekannten Schrift bedeckt ist. Damit ist sein bisher beschauliches Leben in Wien abrupt zu Ende: seine Ehefrau verlässt ihn plötzlich, er muss Wien verlassen, landet in Brüssel, später in London und danach in den USA. Menschen wenden sich plötzlich von ihm ab, nur das Blatt Papier mit der unbekannten Schrift und das Rätsel um diese geheimnisvollen Zeichen und die Botschaft dahinter lassen ihn nicht mehr los.

Die Schwarze Rosa – Birgit Rabisch

Die Enkelin studiert schon in Hamburg, als ihre Großmutter 1975 stirbt. Doch erst zwölf Jahre später, nach dem Tod des Großvaters, findet sie im Familienstammbuch überraschende Daten und einen Zeitungsartikel über den Prozess gegen Paul Schulz. Sie erfährt, dass ihre geliebte Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, vor vielen Jahren mit Paul Schulz verlobt war und sie beginnt zu recherchieren. Die historischen Quellen werden die Grundlage für diesen fiktiven Roman. Es ist die Geschichte von Röschen, geboren 1899 als viertes Kind einer armen Weberfamilie in einem kleinen Dorf im Selketal. Als Deutsche gesucht werden, die bereit sind, in die deutsche Ostprovinz zu ziehen, übersiedelt die Familie 1910 nach Posen, wo der Vater Landwirt wird und aus Röschen, nun elf Jahre alt, Rosa. Doch 1920 gehört Posen zu Polen, sie werden vertrieben und in Rosa beginnt der Hass auf die Polen zu wachsen. Am 19. April 1921, an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag, lernt sie den Oberleutnant Paul Schulz kennen und lieben. So beginnt sie, sich für Politik zu interessieren. Paul Schulz ist der Organisator der Schwarzen Reichswehr und Rosa unterstützt ihn. Für den Herbst 1923 wird ein Putsch vorbereitet, der bewaffnete Marsch auf Berlin soll am 1. Oktober 1923 erfolgen.

Die Schwestern vom Ku’damm“ Jahre des Aufbaus (Die 50er-Jahre-Trilogie, Band 1) – Brigitte Riebe

Im Juni 1932 wird das neu und großzügig umgebaute Modehaus Thalheim und Weisgerber am Berliner Ku’damm wieder eröffnet – im Mai 1945 ist das Kaufhaus nur mehr ein Trümmerhaufen. Doch Rike, die älteste der drei Thalheim-Schwestern, gibt nicht auf. Sie weiß, dass sich die Frauen gerade in dieser Zeit der Entbehrungen nach dem Luxus eines neuen Kleides sehnen. Als sie durch Zufall Miriam „Miri“ Sternberg, die Tochter von Ruth Sternberg, vor dem Krieg Chefin der Maßschneiderei, wiedertrifft, hat sie eine Freundin und Verbündete. Denn Miriam hat die Begabung ihrer Mutter für Mode geerbt. Nun sind Ideen und Kreativität gefragt, auch bei der Lösung der Familienprobleme.

Die Seebadvilla – Kathleen Freitag

1992 führt Henriette (Henni) Faber seit über fünfunddreißig Jahren ein erfolgreiches Modeatelier in München. Ihre Tochter Caroline hilft ihr beim bevorstehenden Umzug in ein günstigeres Geschäftslokal. Dabei entdeckt sie eine alte Fotografie und das Schreiben eines Anwaltsbüros aus Greifswald, in dem es um die mögliche Rückübertragung einer Villa auf der Insel Usedom geht. Doch ihre Mutter will damit nichts zu tun haben, will nicht einmal darüber reden. Caroline aber will die Wahrheit wissen und besucht zuerst ihre Großmutter Grete in Berlin, anschließend fährt sie auf die Insel Usedom. Zu viele offene Fragen warten auf Antworten.

Die Spionin – Imogen Kealey

Nancy Wake, geboren am 30. August 1912 in Wellington, Neuseeland, wächst in Australien auf, geht als Journalistin nach Europa, wo sie 1938 in Wien die Verfolgung der Juden miterlebt, was sie für immer prägt. Sie lebt in Marseille, als die Deutschen Nordfrankreich besetzen und wird sofort aus tiefer Überzeugung als Fluchthelferin der Résistance tätig. Als Ehefrau des vermögenden Unternehmers Henri Fiocca hat sie die notwendigen Mittel und Tarnung für ihre gefährlichen Einsätze. 1943 flieht sie nach London, wird dort als Agentin ausgebildet und kehrt heimlich nach Frankreich zurück, um Einsätze der Maquis-Gruppen zu leiten. Fieberhaft suchen die Nazis nach der „Weißen Maus“ und bieten fünf Millionen Francs für ihre Ergreifung. Sie jedoch kämpft unbeirrbar weiter, in der Hoffnung, ihren Ehemann, den die Nazis 1943 verhaftet hatten und der seither verschwunden ist, nach dem Rückzug der Nazis zu finden und befreien zu können.

Die Stadt der weißen Musiker – Bachtyar Ali

Im Jahr 1998 wird der Schriftsteller Ali Sharafiar während seiner Reise nach Kurdistan auf dem Flughafen von Amsterdam von einem jungen Mann angesprochen. Er bittet den Schriftsteller, ein Päckchen mit Notenheften und CDs mitzunehmen, und persönlich der Musikerin Rauschani Mustafa Saqzi zu übergeben. Doch dies ist nur ein erster Kontakt, denn in Wahrheit soll Ali Sharafiar eine Geschichte aufschreiben, es ist die wechselvolle, besondere Geschichte seines Lebens, die ihm der hochbegabte Flötist Dschaladati Kotr persönlich erzählt. „So also begann diese Geschichte. Ihr Ende wird sie an ganz anderem Ort, jenseits der vertrauten Welt und Zeit finden.“ (Zitat Seite 12)

Die Stille der Gletscher – Ulrike Schmitzer

Im Auftrag einer Umweltschutzorganisation soll die Fotografin einen Gletscher fotografieren, um die jährlichen Veränderungen zu dokumentieren. Sie kontaktiert einen pensionierten Professor, dessen Langzeitmessreihen bereits fünfzig Jahre zurückreichen. Er ist beunruhigt, denn er hat Bohrlöcher von Probebohrungen im Gletscher entdeckt. Doch es läuft kein derartiges Forschungsprojekt, obwohl sich seit zwei Jahren eigenartige Teams für den Gletscher interessieren. Kurz darauf liest sie eine Meldung über den Fund einer Gletscherleiche aus dem ersten Weltkrieg, und kontaktiert den Gletscherarchäologen, denn gleichzeitig arbeitet sie an einer Porträtserie über Menschen, die sich mit Gletschern beschäftigen. Auch eine Biologin wird ihr empfohlen, eine bekannte Forscherin auf dem Gebiet der Schneealgen, doch diese ist von einer Expedition auf den Gletscher nicht zurückgekehrt. Vom Ehemann der Vermissten erhalten sie aktuelle Forschungsergebnisse, welche seine Frau im Safe aufbewahrt hatte. Nun erkennt das kleine, hartnäckige Team die Zusammenhänge, doch sie brauchen Beweise, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen – und genau das will jemand verhindern.

Die Stimmlosen – Melanie Metzenthin

Endlich ist der Krieg zu Ende, doch dieses erste Weihnachtsfest 1945 in Hamburg ist weit davon entfernt, für das Ärztepaar Richard und Paula Hellmer und ihre Familie und Freunde ein fröhliches Fest zu sein. Hamburg ist eine zerstörte Stadt, die Menschen hungern und es ist bitter kalt in diesem Winter. Zum Glück wurde die Wohnung und Arztpraxis von Paulas Vater nicht zerstört und so leben dort jetzt zehn Personen und Richard und Paula führen die Hausarztpraxis weiter. Auch Richards bester Freund, der Chirurg Fritz Ellerweg lebt mit seinem Sohn Harri bei ihnen und ihr Freund, der britische Besatzungsoffizier Arthur Grifford, hilft, wo er kann. Doch manchmal zweifelt Paula daran, dass es eine bessere Zukunft für Deutschland geben kann, zu sehr sind alle damit beschäftigt, einfach irgendwie zu überleben.

Die Stunde der Räuber: Der Schiller-Roman, Erster Teil – Udo Weinbörner

Obwohl groß gewachsen, ist der junge Friedrich Schiller eher zart und auch seine Gesundheit ist nicht besonders robust. Nach dem Wunsch seines Vaters sollte er später einmal Theologie studieren und einen geistlichen Beruf ergreifen. Doch Herzog Carl Eugen, der Landesherr, fordert ihn für seine herzogliche Militärschule. Für Friedrich, gerade erst sieben Jahre alt, beginnen Jahres des Drills, Hunger, Kälte, Strafen. Doch er findet auch Freunde, die Gruppe hält zusammen und heimlich lesen sie die von ihnen verehrten Dichter wie Schubart, Goethe, Shakespeare. Friedrich Schiller erkennt bald, dass er nur eines will: schreiben und im neuen Geist er Freiheit seine Gedanken äußern.

Die Taube – Patrick Süskind

Jonathan Noel ist über fünfzig Jahre alt. Er arbeitet als Wachmann in einer Bank in Paris. Seit vielen Jahren wohnt er zufrieden und zurückgezogen in einem kleinen Einzimmerappartement im sechsten Stock eines Hauses in der Nähe seines Arbeitsplatzes. Doch an diesem Freitag im August des Jahres 1984 wird die ruhige Routine seines Tagesablaufs empfindlich gestört. Eine Taube sitzt im Flur, nicht weit von seiner Türschwelle entfernt, und scheint ihn anzustarren. Dies versetzt ihn in Panik und seine geordnete Welt gerät völlig aus den Fugen.

Die Töchter der Kälte – Camilla Läckberg

Maja, die kleine Tochter von Kommissar Patrik Hedström und Erica Falk, ist gerade zwei Monate alt und hat das Leben der beiden völlig verändert. Besonders Erica ist überfordert und deprimiert und sie ist froh, dass sie in Charlotte eine verlässliche Freundin gefunden hat, die sie versteht und unterstützt. Charlotte Klinga, ihr Mann Niclas ist Arzt in Fjällbacka, ist Mutter von zwei Kindern, der sieben Jahre alten Sara und dem acht Monate alten Alvin. Dann kommt jener Montag, an dem zusammen mit dem letzten Fangkorb, den der Hummerfischer Frans Bengtsson aus dem Wasser holt, auch der Körper eines toten Mädchens auftaucht. Es ist Sara, die Tochter von Charlotte und Niclas. Rasch kursieren Gerüchte über Verdächtige in Fjällbacka und es ist nicht einfach für Patrik, das Netz aus Rätseln in diesem Fall, der ihn auch emotional sehr stark belastet, zu entwirren.

Die Tochter des Zauberers: Erika Mann und ihre Flucht ins Leben – Heidi Rehn

Schon 1933 verlässt die Familie Mann Deutschland, um in der Schweiz zu leben. Doch Erika Mann ist das nicht weit genug weg von Nazideutschlad und sie wandert zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Klaus nach Amerika aus. Sie logieren im Hotel Bedford, wo sie auf bekannte deutsche Exilkünstler und Journalisten treffen und Erika knüpft rasch wichtige Verbindungen. Sie braucht jede Unterstützung, denn in wenigen Wochen trifft auch das Ensemble ihres Kabaretts „Die Pfeffermühle“ in New York ein, welches sie als „Peppermill“ weiterführen will. Ihr größtes Anliegen ist es, den Amerikanern die Augen über die Vorgänge in Deutschland zu öffnen und sie von den drohenden, realen Gefahren durch das NS-Regime zu überzeugen.

Die Toten von Ralswiek – Jens-Uwe Berndt

Kriminaloberkommissar Karsten Schwinka ist auf Rügen geboren und aufgewachsen. Nun kehrt er nach dreißig Jahren zurück auf die Insel, um die Kriminalabteilung des Bergener Hauptreviers zu leiten. Doch seine Ermittlungen beginnen schon vor dem offiziellen Dienstantritt. Während einer Störtebeker-Aufführung in Ralswiek ist ein Darsteller auf der Bühnen tot zusammengebrochen. Schwinka tippt auf Mord, doch vorerst will das niemand glauben. Als jedoch innerhalb kurzer Zeit weitere Personen aus dem Team des Sommertheaters ermordet werden, ist klar, dass es dieses Jahr in Ralswiek ähnlich gefährlich zugeht, als zu Störtebekers Zeiten. Gerüchte, Intrigen, Unwahrheiten und einige Geheimnisse innerhalb der Schauspielgruppe erschweren die Arbeit der Ermittler, und auch im Kripo-Team Bergen sind nicht alle über den neuen Leiter erfreut.

Die Überlebenden – Alex Schulman

Benjamin, Pierre und Nils sind Brüder, die sich einander längst fremd geworden sind. Kurz nach dem Tod ihrer Mutter entdecken sie einen Brief, in dem ihre Mutter sich wünscht, dass sie ihre Asche in jenem See verstreuen, wo sie in einem Holzhaus die Sommer ihrer Kindheit verbracht hatten. Sie sagen das geplante Begräbnis ab und machen sich auf die Reise in jene abgelegene Gegend, zusammen mit ihren Erinnerungen an gute Tage mit ihrem Vater und an weniger gute Tage mit ihrer Mutter. „Die Reise, die sie zum Einschlagpunkt zurückbringen wird, rückwärts in ihrer Geschichte, Schritt für Schritt, um ein letztes Mal zu überleben. (Zitat Seite 298)

Die Überlebensbibliothek: Bücher für alle Lebenslagen – Rainer Moritz

In der Einleitung dieser interessant zu lesenden, aber auch eigenwilligen, mit Humor erstellten Aufzählung von unterschiedlichen Lebenssituationen, überlegt der Autor, ob es Sinn macht, in Romanen und Erzählungen eine Art hilfreiche Anleitung für das eigene Leben zu suchen. Es sind insgesamt acht übergeordnete Situationen und Befindlichkeiten, welche der Autor dann in speziellere Themen unterteilt und zu jedem dieser Themen schlägt er ein passendes Buch vor.

Die ungeheure Welt in meinem Kopf – Hans Platzgumer

Sascha Konjovic, achtunddreißig Jahre alt, ist Taxifahrer in Wien, Nachtfahrer für Nachtschichten. Das Warten auf Fahrgäste lässt ihm genug Zeit, um Jazz zu hören und in Kafkas Tagebuchaufzeichnungen zu lesen. An diesem Montag, 2. Februar 2015, kommen gegen 21 Uhr ein älterer Mann mit einem Aktenkoffer und eine deutlich jüngere Frau mit einem Rollkoffer aus dem Westbahnhof und steigen in sein Taxi. Es ist diese Frau, sie heißt Eugenie, wie die Tänzerin in Kafkas Aufzeichnungen, die Sascha nicht mehr aus dem Kopf geht. In seinem Wagen bleiben ein Hauch ihres Parfums zurück und eine lachsfarbene Rose, und er spürt, dass seine Geschichte mit Eugenie noch nicht zu Ende ist.

Die Unpolitischen – Diego Viga

ohannes Kramer studiert an der Universität Medizin, beendet sein Studium erfolgreich. Gleichzeitig arbeitet er bereits im Forschungslabor der Universität Wien, denn er sieht seine Zukunft nicht als Arzt, sondern als Wissenschaftler in der Forschung. 1934 ist für ihn klar, dass er nicht in Österreich bleiben kann. Er bemüht sich um eine Forschungsstelle im Ausland. Uruguay bietet ihm diese Chance, doch alles ist völlig anders, als er erwartet hatte. Er kehrt nach Wien zurück, heiratet seine langjährige Freundin Anna. Trotz seiner negativen Erfahrungen mit Uruguay bleibt für ihn, seine Familie und Freunde Südamerika die einzige Hoffnung. Diesmal ist es Bogotá, Kolumbien. Wieder stehen sie alle am Anfang, müssen jede Arbeit annehmen, die man ihnen überhaupt anbietet, während sie die Vorgänge in Deutschland und Österreich verfolgen und darüber nachdenken, ob sie je wieder in ihre alte Heimat zurückkehren werden können.

Die Unschärfe der Welt – Iris Wolff

Der junge Pfarrer Hannes erhält seine erste eigene Pfarrstelle und so zieht er mit Florentine, seiner Frau, in ein Dorf im Banat, wo auch ihr Sohn Samuel geboren wird. Das Leben der deutschsprachigen Bevölkerung im kommunistisch regierten Rumänien ist schwierig. Misstrauisch wird beobachtet, wer die Gastfreundschaft des Pfarrhofes für Übernachtungen in Anspruch nimmt, besonders, wenn es Reisende aus der DDR sind. Samuel beginnt spät zu sprechen und ist wie seine Mutter nachdenklich und schweigsam, ein Außenseiter. Nika, die sehr jung gestorben ist, war die beste Freundin von Florentine und Nikas Sohn Oswald „Oz“ ist jetzt der beste Freund von Samuel. Nach den Erfahrungen im Militärdienst will Oz Rumänien verlassen, doch er bekommt keine Ausreisegenehmigung. Was bedeuten seine Visionen von Drachen, die ihn immer wieder heimsuchen? Samuel erklärt es ihm, denn er hat die Lösung – Drachen fliegen…

Die Verleugnung – Gregor Bähr

Der Reutlinger Reporter Ferry Stein wird zu einem Brand in Rehlingen gerufen. Seit vielen Jahren wohnte Alexandra Gehrwein, von allen „die Einsiedlerin“ genannt, im Gehöft Schofstall. Sie kam bei diesem Brand ums Leben. Bei seinen Recherchen erfährt Ferry Stein ihre Lebensgeschichte. Das gesamte Erbe, dazu gehörten auch ihre Tagebuchaufzeichnungen, geht an den einst erfolgreichen Drehbuchautor Peter Siegmund.

Die Verschwundenen – Wolfgang Popp

In fünf Episoden berichten fünf unterschiedliche Ich-Erzähler über das Wiedersehen mit einem Menschen, mit dem sie vor Jahren in mehr oder weniger engem Kontakt waren, bis dieser Mensch plötzlich mit oder auch ohne jeden Abschied und Erklärung verschwunden ist. Warum haben sie damals alle Kontakte abgebrochen und wie ist ihr Leben in diesen Jahren verlaufen? Ist es möglich, nach all den Jahren einfach weiterzumachen, oder ist es eher ein Neubeginn? „Wir wären alle zurück in einer Zufriedenheit, von der wir ohnehin nicht wissen, warum wir sie jemals verlassen haben. Ganz ehrlich, war es irgendwann später noch einmal so gut wie damals?“ (Zitat Seite 182)

Die verstummte Liebe – Melanie Metzenthin

Am 2. Januar 1879 kommt Helen Mandeville in London als Tochter einer wohlhabenden Bankiersfamilie zur Welt. Das eigenwillige, wissbegierige Mädchen erhält eine umfassende Ausbildung, wie sie damals nur Söhnen vorbehalten war. Dennoch muss sie ihrem Vater gehorchen und im Mai 1899 findet die Verlobung mit dem sehr vermögenden, aufstrebenden Anwalt James Mitchell statt. Vor der Heirat wünscht sie sich eine Bildungsreise durch Europa. In Hamburg trifft sie ihre große Liebe, den Arzt Dr. Ludwig Ellerweg und heiratet ihn, sobald sie volljährig ist. Als ihre Mutter 1914 im Sterben liegt, reist Helen trotz aller Warnungen für einige Wochen zurück nach England. Ihr Mann bleibt mit dem gemeinsamen Sohn Fritz zu Hause in Hamburg. Als England Deutschland den Krieg erklärt, ist sie noch in London und der gefährliche Versuch, nach Hamburg zurückzukehren, scheitert. James Mitchell erweist sich als Freund und Retter und Helen trifft eine folgenschwere Entscheidung.

Die Villa an der Elbchaussee – Lena Johannson

Frühjahr 1919 in Hamburg. Der Krieg ist zu Ende, doch Hans Hannemann, einziger Sohn und Erbe des angesehenen Handelshauses Hannemann & Tietz, war bisher nicht unter den Heimkehrern. Frieda Hannemann, die jüngere Schwester von Hans, interessiert sich für das Familienunternehmen, liebt Kakao und entwickelt hochwertige Schokoladeprodukte, die erfolgreich in Produktion gehen. Doch die Eltern sehen es als ihre einzige Aufgabe und Pflicht an, einen standesgemäßen, vermögenden Mann zu heiraten, der bereit ist, sein Geld in die Firma zu investieren und diese damit vor dem Bankrott zu retten. Frieda weigert sich, doch wie geht es weiter?

Die wärmste aller Farben – Grégoire Delacourt

Geoffrey Delatte lebt in seiner eigenen Welt, in die er sich zurückzieht, weil ihm der Lärm und die Einflüsse um ihn herum zu viel werden. Seine Mutter Louise liebt ihn, versucht ihn zu verstehen, seine eigene, präzise Ordnung, sein Weltbild aus Zahlen und aus Farben, seine Liebe zur Natur. Sein Vater Pierre war, als die Welt noch in Ordnung war, Maschinenführer in einer Papierfabrik, dann wurde er arbeitslos, bekam eine Teilstelle als Nachtwächter. Als die Gelbwestenproteste beginnen, ist Pierre Delatte dabei. Sein stiller Sohn Geoffrey ist in der Schule ein gemobbter Außenseiter, bis sich eines Tages in der Pause die zwei Jahre ältere Djamila neben ihn setzt und Geoffreys Leben sich für immer verändert. Ihre Freizeit verbringen sie im Wald des alten Einzelgängers Hagop Haytayan, wo Geoffrey Djamila die Natur erklärt, ein stiller, magischer Ort, doch kann er die drei Außenseiter vor der Realität dieser Tage schützen?

Die Weihnachtsgeschwister – Alexa Hennig von Lange

Wie alle Jahre fahren die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar mit ihren Partnern und Kindern zu ihren Eltern, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Wie alle Jahre endet schon das erste Treffen am Abend des 23. Dezember in unerfreulichen Diskussionen und Streit. Besonders Tamara benimmt sich auch beim Frühstück im Hotel am nächsten Morgen eigenartig und auch über den Ablauf der Bescherung am Abend gibt es unterschiedliche Meinungen. So machen sich Tamara, Elisabeth und Ingmar ohne ihre Familien auf den Weg zum Haus ihrer Eltern, um in einem gemeinsamen Gespräch zu versuchen, Lösungen zu finden, wie früher. Doch als sie klingeln, öffnet niemand. Die Eltern sind verschwunden und das wenige Stunden von der geplanten Weihnachtsfeier im Familienkreis.

Die Weisheit alter Hunde – Elli H. Radinger

Die Autorin, Wolfs- und Hundeexpertin, schreibt über das Leben mit Hunden, im Wissen, dass die Lebenserwartung von Hunden im Normalfall weit unter jener der Menschen liegt.
Im Mittelpunkt stehen Geschichten über den Alltag mit Shira, der inzwischen dreizehn Jahre alten Labradorhündin der Autorin, sowie über Lady, die Vorgängerin von Shira, die fünfzehn Jahre alt geworden war.

Die Welt ist voller Sommer, Eine Familiengeschichte von Rügen – Christiane Töllner

Fritz Töllner hatte 1899 in Sellin zunächst die Villa Hedwig gebaut, doch diese war rasch zu klein geworden und so hat er sie drei Jahre später wieder verkauft und auf einem 2.000 m2 großen Grundstück 1903 die Villa Helene gebaut, ein neues Haus für die Familie, mit Fleischerei und Pensionszimmern für Sommergäste. Dieses Haus erzählt die abwechslungsreiche Geschichte der Familie Töllner.

Die Wirtinnen“  von Silvia Pistotnig

Es sind die Arbeit und die Verantwortung für das familieneigene Gasthaus in einem Kärntner Dorf, welche das Leben der beiden Frauen, Johanna und Marianne, ihre Tochter, prägen. Sowohl die hochbegabte Johanna mit ihrer Liebe zur Musik und zu den Tasteninstrumenten, als auch Marianne mit ihrer Affinität für Zahlen und Mathematik, haben keine Chance, ihre Träume und Wünsche an das Leben verwirklichen zu können. Mariannes Tochter, die junge, rebellische Getrud „Trudi“, schämt sich für ihr Zuhause in diesem in die Jahre gekommenen Familiengasthof und plant, dieses sofort nach der Matura verlassen, nach Wien zu gehen und dort zu studieren. Dieser Wunsch kann sich erfüllen, denn ihr älterer Bruder Thomas studiert bereits, nicht jedoch ihr Traum von einer Fußball-Karriere als Mädchen in diesen frühen 1990er Jahren. Noch aber lebt Trudi bei ihrer altmodischen, verschlossenen Großmutter Johanna und ihrer Mutter Marianne, die auf Grund der Arbeit im Gasthaus kaum Zeit für sie hat, und versucht, sich in dem eigenartigen, komplizierten Gefüge der Generationen ihrer Familie zurechtzufinden. „Kann mir irgendwer irgendwas erklären?“ (Zitat Seite 309)

Die Wokeness-Illusion – Alexander Marguier, Ben Krischke (Hg.)

„Wenn Political Correctness die Freiheit gefährdet“, so lautet der Untertitel dieser Sammlung von neun Essays von neun Autoren, die sich mit den wichtigsten Elementen von Wokeness kritisch auseinandersetzen. Die Themen der einzelnen Beiträge reichen von den Anfängen der Identitätspolitik über woke Wirtschaft, politisch korrekten Konsum, Sprache, bis zur Debatte um die kulturelle Aneignung. Am Ende des Buches werden kurz die einzelnen Autoren vorgestellt.

Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit – Karl Ove Knausgård

Syvert Løyning, neunzehn Jahre alt, hat gerade seinen Militärdienst beendet und fühlt sich irgendwie antriebslos, unschlüssig, wie sein Leben nun weitergehen soll, ein Studium wäre eine Möglichkeit. Obwohl es schon neun Jahre her ist, dass Syverts Vater bei einem Autounfall gestorben ist, sucht Syvert innerlich immer noch nach ihm, er weiß viel zu wenig über seinen Vater, und seine Mutter weicht allen Fragen aus. Die erste Antwort erhält er daher nicht von seiner Mutter, doch damit beginnt seine Suche. „Er hatte mir seine Version von Vaters Leben präsentiert. Ich selbst hatte eine andere Version.“ (Zitat Seite 192) Er findet in den Sachen seines Vaters Briefe in russischer Sprache, geschrieben von einer Frau namens Asja. Er lässt die Briefe übersetzen, liest sie und schreibt schließlich selbst einen Brief, der eines Tages bei der Wissenschaftlerin Alevtina in Moskau landet und auch für sie einige Überraschungen bereithält.

Die Zeit der Glühwürmchen – Patricia Koelle

Taru Favonius, Biologin und Journalistin, hat an ihrem fünfzigsten Geburtstag ihrem Privatleben eine neue Richtung gegeben. Dies tut sie nun auch beruflich, indem sie spontan den Job bei einem Zeitungsherausgeber kündigt, der ihr keinen Freiraum lässt, ihre Artikel so zu schreiben, wie sie es für richtig hält. Ihre Tochter Kaia, Studentin, besucht sie und bringt ihre Freundin Remy mit. Remy, die auf einem Dachboden einen großen, alten Sekretär entdeckt hat, dessen Front eine Fülle von wunderbar gearbeiteten Insekten ziert. Während sie die Geschichte um dieses besondere Möbelstück recherchieren und den Garten, von dem es erzählt, beginnen sie mit der Umsetzung ihrer Idee von einer eigenen Zeitschrift, die den Menschen Freude macht, und von einem ganz besonderen Garten, der eine Heimat für Insekten, Pflanzen und Menschen werden soll – kann so ein Garten auf der Insel Rügen Wirklichkeit werden?

Die Zeit der Zikaden – Moritz Heger

Alex, etwas über sechzig Jahre alt, war sechsunddreißig Jahre lang als Lehrerin tätig, nun geht sie in Pension. Für sie ist es ein neugieriger Aufbruch in eine neue Freiheit. Ein Auto und ein Tinyhouse auf Rädern, nach ihren Wünschen geplant und sorgfältig eingerichtet, damit beginnt ihr Abenteuer. Auf der Hochzeit ihrer Lieblingsschülerin Wibke lernt sie auch deren Schwiegervater Johann kennen. Dieser, bald sechsundfünfzig Jahre alt, übergibt das Familienunternehmen, ein Bestattungsunternehmen, an seinen Sohn. Auch Johann braucht eine Auszeit, er will wieder malen. Das von seinem Onkel Renat geerbte, alte Rustico in Ligurien bietet sich dafür an. Als er Alex dorthin einlädt, nimmt sie die Einladung an und bald steht ihr Tinyhouse im Garten des Rusticos. Gemeinsam erkunden sie die Gegend, lauschen dem Gesang der Zikaden und spüren bald, dass dies mehr ist, als nur ein Besuch.

Die Zeit heilt keine Wunden – Hendrik Falkenberg

Als der Wunsch des jungen Kanusportlers und Polizisten Hannes Niehaus in Erfüllung geht und er zur Kriminalpolizeit wechseln kann, rechnet er nicht damit, sofort in einem äußerst komplexen Fall eingesetzt zu werden. Ein alter Mann findet am Strand eine Leiche, angeblich Tod durch Ertrinken, doch ein paar merkwürdige Details fallen der Rechtsmedizinerin auf. Gleichzeitig verschwindet eine junge Frau spurlos. Kriminalhauptkommissar Fritz Janssen, der neue Vorgesetzte von Hannes Niehaus, ist absolut nicht begeistert, drei Jahre vor der Pensionierung nochmals einen neuen Kollegen ausbilden zu müssen. Er ist ein eigenwilliger Einzelgänger und arbeitet am liebsten allein. Doch im Laufe der Ermittlungen zeigt sich, dass diese Zusammenarbeit auch eine besondere Chance ist, nicht nur für Hannes Niehaus.

Die Zeit im Sommerlicht – Ann-Helén Laestadius

Vor zwei Wochen war auch die siebenjährige Else-Maj in dem Bus gesessen, der die Kinder aus den Sami-Dörfern einsammelte und in die Nomadenschule brachte, ein Internat in Láttevárri, wo sie die schwedische Sprache und Kultur lernen sollen. Wer von der gefürchteten Hausmutter Rita Olssen dabei erwischt wird, samisch zu sprechen, wird streng bestraft. Hilfe und Unterstützung finden sie bei der jungen Erzieherin Anna, doch diese verlässt eines Tages plötzlich das Internat. Die Jahre in der Nomadenschule, fern von ihren Heimatdörfern und ihren Familien, traumatisieren und prägen die Kinder wie Else-Maj, Jon-Ante, Nilsa, Marge und Anne-Risten für ihr weiteres Leben. Auch wenn sie nicht über diese schlimme Zeit reden, die Erinnerungen lassen sie auch nicht los, als sie längst erwachsen und selbst Eltern sind.

Dieser weite Weg – Isabel Allende

Guillem und Victor Dalmau sind Brüder. Beide stehen im spanischen Bürgerkrieg ab 1936 auf der Seite der Miliztruppen der demokratisch gewählten Regierung, Guillem als Soldat und Victor als angehender Arzt. Ihre Gegner sind die rechtsgerichteten Nationalisten um General Franco. Guillem ist mit der begabten Pianistin Roser Bruguera verlobt und als er im Kampf stirbt, ist Roser bereits schwanger. Victor flieht mit Roser aus dem belagerten Barcelona nach Frankreich, wo er sie heiratet, damit er sie und ihren Sohn Marcel als Angehörige mit nach Chile nehmen kann. Pablo Neruda macht dies mit seinem Flüchtlingsschiff Winnipeg möglich, das am 4. August 1939 für mehr als 2000 spanische Flüchtlinge zum Schiff der Hoffnung wird. Chile ist ein ideales Land für einen Neubeginn, denn es bietet Chancen für alle. Doch dann ändert sich die politische Landschaft in Chile …

DNA – Yrsa Sigurdardóttir

Helgi muss an diesem Morgen zu einem wichtigen Meeting. Da sieht er die beiden Söhne des Nachbarn mitten auf der Straße stehen. Seine Frau verständigt die Polizei. Kriminalkommissar Huldar und sein Kollege Ríkhardur werden gerufen, denn die Mutter der beiden Jungen ist grausam ermordet wurden. Unter dem Bett findet Huldar die kleine Tochter der Ermordeten, Margrét, die so zu einer wichtigen Zeugin für die Polizei wird. Kurz darauf wird eine weitere Frau ähnlich brutal ermordet.
Es ist der erste Fall, der Kommissar Huldar als leitendem Ermittler übertragen wird. Ein extrem schwieriger Fall, da es keinerlei Spuren gibt und auch keine Zusammenhänge zwischen diesen beiden Fällen zu finden sind, obwohl es sich um den selben Täter handeln muss. Beinahe unmöglich ist auch die notwendige Befragung von Margrét, erst die Psychologin Freyja kann ein gewisses Vertrauen zu ihr aufbauen.
Doch was hat der Chemiestudent Karl Pétursson mit diesem Fall zu tun, ein begeisterter Amateurfunker, der plötzlich über einen Zahlensender täglich Meldungen erhält, die nur aus Zahlenreihen bestehen, darunter seine ID und die ID Nummern von zwei ihm völlig unbekannten Frauen? …

Doktor Faustus: Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde – Thomas Mann

Dr. phil. Serenus Zeitblom ist sechzig Jahre alt, als er am 27. Mai 1943 beginnt, die Lebensgeschichte seines langjährigen Freundes Adrian Leverkühn niederzuschreiben. Der innovative Komponist ist vor drei Jahren verstorben und hat seinem Freund Serenus alle persönlichen Aufzeichnungen und Unterlagen hinterlassen. Auf Grund dieser Aufzeichnungen schildert nun der Ich-Erzähler Serenus Zeitblom die Kindheit, Jugend, gemeinsame Studienzeit, aber auch die weiteren Lebenswege, die unterschiedlich verlaufen, sich jedoch immer wieder kreuzen. Teilweise verfasst Zeitblom die Texte zu einzelnen Kompositionen des genialen Musikers Leverkühn und erlebt auch seinen künstlerischen Werdegang schon ab der frühen Schulzeit mit, mit allen Höhen und Tiefen, geprägt von einer manchmal besessenen Hingabe zur Musik und zum Komponieren, der Suche nach neuen musikalischen Strukturen.

Doppelte Spur – Ilija Trojanow

Dem erfahrenen Investigativ-Journalisten Ilija werden streng geheime Unterlagen angeboten. Erstaunlich ist nur, dass sie ihm zeitgleich von Informanten aus dem amerikanischen und auch aus dem russischen Geheimdienst angeboten werden. Auf Grund des Umfangs der Unterlagen schließt er sich mit Boris zusammen, einem amerikanischen Wirtschaftsjournalisten mit russischen Wurzeln, der die Unterlagen ebenfalls erhalten hat, allerdings nur den Teil des amerikanischen Geheimdienstes. Boris, Computerspezialist, kennt sich mit allen Formen der internationalen Finanzgeschäfte aus, inklusive aller dunklen Seiten, während Ilija im Bereich Politik und Machtstrukturen recherchiert. Sie finden unglaubliche Zusammenhänge, doch lassen sich diese auch beweisen, sodass eine Veröffentlichung möglich ist?

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe – Picasso ist ihr Leben, die Kunst ihre Leidenschaft – Bettina Storks

Als Dora Maar 1936 Pablo Picasso in Paris kennenlernt, ist sie zwar erst neunundzwanzig Jahre alt, aber bereits eine bekannte, erfolgreiche Fotografin mit einem eigenen Atelier. Sie ist Teil der Pariser Kunstszene und, noch wichtiger, Mitglied der Pariser Surrealisten, befreundet mit Man Ray, André Breton und Paul Éluard. Die Beziehung zwischen der exzentrischen Dora und dem wesentlich älteren, egozentrischen Pablo ist leidenschaftlich und intensiv. Bald ist die eigenständige Künstlerin Dora Maas nur mehr die Muse von Picasso, in seinen Schatten gedrängt. In ihrer Liebe bemerkt sie das zunächst kaum. Doch Picassos Genie verlangt immer wieder nach neuen Herausforderungen und neuen Musen. 1943 lernt Picasso die erst einundzwanzig Jahre alte Françoise Gilot kennen.

Dorf ohne Franz – Verena Dolovai

Maria ist das mittlere Kind zwischen dem fünf Jahre älteren Bruder Josef und dem vier Jahre jüngeren Bruder Franz. Josef erbt den Hof und die Grundstücke, der als Kind zarte, von der Mutter deshalb verwöhnte Franz erhält Geld und verlässt das Dorf, so bald er kann. Von Maria, die ja nur ein Mädchen ist, wird erwartet, dass sie den Erbverzicht unterschreibt, möglichst rasch einen Ehemann im Dorf findet und fleißig für alle arbeitet. Während ihre Freundin Theresa auf ein Internat gehen darf und dadurch für immer der beklemmenden Enge des Dorfes und der ebenso eng denkenden Dorfgemeinschaft entflieht, bleibt Maria und führt ein Leben als pflichtbewusst mitarbeitende Hilfskraft, Pflegerin, Ehefrau und Mutter einer Tochter. „Ich habe der Rolle entsprochen, die erwartet wurde. Weil ich nicht auffallen wollte, weil ich es nicht konnte?“ (Zitat Pos. 963)

Dornenzeit – Ein Hiddensee-Roman – Gerhard Dallmann

An einem sonnigen Sommertag, es ist der 13. Juni 1773, wird in Vitte auf Hiddensee Niklas Jochim Schluck geboren, Sohn von Anna und Stoffer Schluck. Maria Amalia Casten, damals neun Jahr alt, hilft Anna mit dem kleinen Kind und auch später verbindet Niklas und Maria Amalia eine tiefe Freundschaft. 1754 kaufte der Stralsunder Kaufmann Ulrich Giese die Insel Hiddensee, wozu auch die Menschen gehörten, die auf der armen Insel leben – nur wenige sind Freie. 1774 kommt seine Ehefrau, die Kammerrätin Sophie Elisabeth Giese, auf die Insel und sie hat Verständnis für die Sorgen und die Not der Menschen und bemüht sich zu helfen. Doch nicht nur die Armut und eisig kalte Winter machen den Bewohnern von Hiddensee zu schaffen, sondern auch die Naturgewalten und Krankheiten. Ein Arzt auf der Insel wäre dringend notwendig und auch ein Schullehrer, doch wer würde für deren Lebensunterhalt aufkommen?

Drei – Dror Mishani

Drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen, die eines verbindet: sie treffen auf denselben Mann. Orna, gerade geschieden, lernt ihn über eine Datingseite kennen, doch der Mittelpunkt in ihrem Leben ist ihr Sohn. Emilia, die alleinstehende Lettin mittleren Alters, Krankenpflegerin, hat seinen Vater bis zu dessen Ende betreut und braucht nun eine zusätzliche Arbeitserlaubnis. Er kann ihr vielleicht helfen. Ella, verheiratet, drei Kinder, arbeitet in einem Café an ihrer Masterarbeit, weil hier mehr Ruhe ist, als zu Hause. So kommt sie mit ihm ins Gespräch.

Drei Kameradinnen – Shida Bazyar

Kasih kennt Hani und Saya schon seit ihrer Kindheit und Jugend in einer hauptsächlich von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnten Problemsiedlung am Stadtrand. Inzwischen haben sie studiert, Saya ist beruflich viel auf Reisen, doch ihre Freundschaft ist beständig. Nun treffen sie einander nach sechs Jahren wieder, Saya kommt für einige Tage zu Kasih auf Besuch, da eine gemeinsame Freundin heiratet. Dann kommt diese besondere Nacht, in der Kasih alles niederschreibt, wie es ist, als Deutsche mit den täglichen Diskriminierungen und Vorurteilen zu leben, die sich allein durch das Aussehen ergeben. Es sind Erinnerungen und aktuelle Ereignisse in einer Zeit, in welcher Ausländerhass und Rassismus stärker werden, statt zu verschwinden.

Drei Sommer – Margarita Liberaki

Maria, Infanta und Katerina gehören zu einer angesehenen, begüterten Familie und leben mit ihrer geschiedenen Mutter Anna und Tante Tereza auf dem großen Landgut des Großvaters, in Kilissi, der noblen Wohngegend außerhalb Athens. Dieser erste von drei aufeinander folgenden Sommern in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg ist für Katerina etwas Besonderes. Denn in diesem Sommer lassen ihre beiden älteren Schwestern, Maria ist zwanzig Jahre alt, Infanta achtzehn, die sechzehnjährige Katerina erstmals an ihren Gesprächen teilhaben, teilen ihre Geheimnisse mit ihr, während sie versuchen, die Welt um sich herum und sich selbst zu verstehen. Aus den früheren Freunden der Kindheit sind junge Männer geworden und mit diesen Veränderungen kommt auch die erste Liebe. Im zweiten Sommer verliebt sich Katerina, doch gleichzeitig träumt sie von einem Leben als Schriftstellerin, ungebunden und frei.

Dschinns – Fatma Aydemir

In einer Woche wird Hüseyin Yılmaz sechzig Jahre alt und kann in Frührente gehen. Fast dreißig Jahre lang hat er in Deutschland gearbeitet und gespart, nun, 1999, hat er sich in Istanbul eine schöne, große Wohnung gekauft. Gerade sind die Möbel geliefert worden, sein Lebenstraum ist dabei, sich zu erfüllen, doch er kann ihn nicht mehr genießen. Dann an diesem ersten Tag in seiner neuen Wohnung erleidet er einen plötzlichen Herzinfarkt und stirbt. Ermine, seine Frau, und auch seine vier Kinder reisen aus Deutschland an und treffen in dieser Wohnung in Istanbul aufeinander und es ist nicht nur die Wohnung, die ihnen fremd ist. „Die Wohnung ist nur noch wie ein Museum, das Museum der Träume von Hüseyin Yilmaz. Und wer braucht schon Museen?“ (Zitat Seite 40)

Du hättest gehen sollen – Daniel Kehlmann

Es ist der zweite Dezember und die junge Familie freut sich auf ein paar ruhige Urlaubstage in dem gemieteten Haus in den Bergen. Der Mann, Drehbuchautor, schreibt unter Termindruck an einem neuen Drehbuch. Seine Frau Susanna ist Schauspielerin und die gemeinsame Tochter Esther ist gerade vier Jahre alt geworden. In der Abgeschiedenheit zeigen sich deutlich die Spannungen zwischen dem Ehepaar, immer wieder führen Dialoge zum Streit. Gleichzeitig scheint sich jedoch für den Autor immer wieder die Gegenwart unerklärlich in andere Dimensionen zu verschieben. Im Dorf warnt man ihn: Geht weg! und auch Susanna und Esther wollen den Urlaub abbrechen. Sie packen …

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen – Torsten Sträter

Torsten Sträter ist Autor, Satiriker und auf Grund seiner Vielseitigkeit auch noch vielen weiteren Genres zuordenbar, eine ungewöhnliche, facettenreiche Mischung, wie auch seine mit Preisen ausgezeichneten Bücher, Fernsehsendungen und Tourneen. Dieses Buch enthält eine Zusammenstellung von mehr als vierzig Geschichten des Autors, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Eine aktuelle Zeitreise vom Nibelungenlied über den Highlander bis zu Omikron, dazu im Januar 2022 die Anleitung für mehr Ruhe und Gelassenheit. „Nichts erwarten, viel bekommen. Weil man auch bei wenig bekommen viel bekommt, wenn man nix erwartet.“ (Zitat Seite 90)

Dünenzorn: Ein Kanaren-Krimi – Edith Kneifl

Laura Mars, vierundvierzig Jahre alt, hat ihren Vater Michael „Mischa“ Mars seit sechs Jahren nicht gesehen. Michael Mars war Journalist, ist seit zehn Jahren in Pension und mit seiner zweiten Frau Ramona nach La Gomera ausgewandert. Nun ist Ramona spurlos verschwunden und Laura Mars kommt nach La Gomera, um ihren Vater bei den Recherchen zu unterstützen. Denn dieser vermutet, dass seine Ehefrau entführt worden ist – er schreibt gerade an einem ausführlichen Artikel über die Drogenmafia auf den Kanaren. Neben dem Familienanwalt Juan María de Alvarez beauftragt Mischa auch den Privatdetektiv Alfredo Díaz mit den Nachforschungen, doch Laura hat den Verdacht, dass Alfredo vor allem auf sie aufpassen soll, worüber sie nicht begeistert ist. Auf keinen Fall will ihr Vater die Polizei einschalten, denn er traut den Beamten nicht. Da trifft eine Lösegeldforderung ein und gleichzeitig geschieht ein Mord.

DUNKEL – Ragnar Jónasson

Hulda Hermannsdóttir ist bekannt dafür, im Job kompetent, präzise und freundlich zu sein. Privat ist die Kommissarin bei der Polizei Reykjavík in diesem Monat Mai erschöpft und deprimiert, denn sie wird demnächst fünfundsechzig Jahre alt und dies bedeutet, dass sie Ende des Jahres in Pension gehen muss. Doch nun wird sie sogar frühzeitig in den Ruhestand geschickt, innerhalb von zwei Wochen muss sie ihren Schreibtisch räumen. Während dieser Zeit darf sie einen unaufgeklärten Altfall bearbeiten. Sofort denkt sie an den Fall der jungen Elena, eine russische Asylsuchende, die tot in einer felsigen Bucht gefunden worden war. Weder der ermittelnde Kollege noch die Medien interessierten sich für das Schicksal dieser Frau, die in Island ein besseres Leben gesucht und den Tod gefunden hatte. Hulda beginnt zu ermitteln. Doch die Suche nach der Wahrheit ist schwierig und gefährlicher, als sie es sich vorstellen konnte.

Dunkel Land – Roxann Hill

Die Literaturwissenschaftlerin Verena Hofer übernimmt eine befristete Anstellung auf Gut Wuthenow, da sie sich hier gleichzeitig um ihre 5 Jahre alte Nichte Amelie kümmern kann, Tochter ihrer verstorbenen Schwester. Sie soll Carl, den Neffen von Frau von Wuthenow auf deren Landgut betreuen und rechnet mit einem etwa 12 Jahre alten Jungen – der sich allerdings als Dr. Carl von Wuthenow, 37, international anerkannter Kriminalist und Profiler entpuppt. Nach einer gefährliche Schussverletzung ist sein Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt.

Dunkeltot, wie deine Seele (Targa Hendricks, Band 3) – B.C. Schiller

Eine junge Frau taumelt aus dem dunklen Wald auf die Straße, genau vor einen fahrenden Lkw. Der Fahrer kann bremsen, doch die Frau stirbt trotzdem, an Hunger und Erschöpfung. Schon ein Jahr zuvor war in einem alten DDR Bunker in dieser Gegend eine beinahe verhungerte junge Frau gefunden worden. Auch diese hat nicht überlebt, nennt jedoch zwei Namen, Adam und Zoey. Es handelt sich um Adam und Zoey Yankowski, Waisen, Geschwister, hochbegabt, die das nahe gelegene Privatcollege Blumenthal besuchen. Obwohl die beiden ein Alibi haben, stehen sie unter Verdacht und Volker Lundt, Chef des K2, setzt seine beste Undercover-Ermittlerin, Targa Hendricks, ein. Diese spürt, dass dieser Auftrag eine Reise ins Herz der Finsternis ist.

Dürrst – Simon Froehling

Andreas Durrer, genannt „Dürrst“, verlässt mit sechzehn Jahren sein bürgerliches, gut situiertes Elternhaus und zieht in eine WG. Gleichzeitig schreibt er sich in den Vorkurs der Schule für Gestaltung ein. Sein erster großer Erfolg ist eine Installation, eine Nachbildung von „Giovanni’s Room. Inzwischen ist er achtunddreißig Jahre alt, hat einen Job in einem Museum, künstlerische Höhenflüge wechseln einander mit psychischen Sturzflügen ab. Nach Jahren der kurzen Abenteuer hält er sich für bereit, sich zu verlieben und eine Beziehung zu führen. Auch als Künstler will er wieder durchstarten, mit einem neuen Projekt an seine früheren Erfolge anschließen.

Durst (Ein Harry-Hole-Krimi, Band 11) – Jo Nesbø

Harry Hole, ist nicht mehr aktiv, sondern führt ein ruhiges Leben mit seiner Frau Rakel. Er hält Vorlesungen an der Polizeihochschule Oslo.

Da geschieht ein Mord: eine Frau wird ermordet und kurz darauf eine zweite. Eine erste Spur führt zur mobilen-Dating-App Tinder; über diese App nimmt der Mörder mit seinen Opfern Kontakt auf. Die bewusste Inszenierung deutet auf einen Serienmörder hin, aus Sicht des Psychologen Hallstein Smith handelt es sich um eine Form von Vampirismus.

Ein anständiger Mensch – Jan Christophersen

Steen R. Friis, Schriftsteller, seit vielen Jahren mit der Psychotherapeutin Frauke verheiratet, zieht sich zum Schreiben oft in sein gemütliches Haus auf einer kleinen dänischen Insel zurück. Hier findet er Ruhe und kann seine Gedanken beim Betrachten der Natur ordnen, um einen weiteren Bestseller zum Thema Anstand zu schreiben. Nun steht ein Wochenende mit Freunden bevor. Er hat Ute, seine Verlagsagentin und langjährige Freundin, auf „seine“ Insel eingeladen, zusammen mit ihrem Partner Gero. Es sollen gemütliche Tage werden, wandern, essen, plaudern. Beim Pilze sammeln erinnert Frauke Steen, für ihn völlig überraschend, an ein altes Versprechen. Bei ihrer Heirat waren sie sich einig gewesen, einander immer die gegenseitige Freiheit zu lassen, auch in der Liebe. Dies wirft Steen völlig aus der Bahn, mit unvorhersehbaren Folgen.

Ein englischer Sommer – Gabriele Diechler

Annett Neumann lebt in Berlin. Sie hat Jura studiert, arbeitet jedoch als freiberufliche Mediatorin. Sie hat eine Beziehung mit dem Anwalt Ingo. Als dieser ein Angebot einer bekannten Kanzlei in den USA annimmt, ohne mit ihr vorher darüber zu reden, trennt sie sich von ihm. An genau diesem Tag erfährt sie, dass ihre geliebte Großmutter Jetta plötzlich gestorben ist, die seit vielen Jahren ein kleines Hotel in den Cotswolds führt, in der malerischen Stadt Stow-on-the-Wold. Zu ihrer Überraschung erbt Annett dieses Hotel und steht nun vor einigen sehr wichtigen Entscheidungen.

Ein falsches Wort – Vigdis Hjorth

Der Erbstreit zwischen den vier Geschwistern beginnt schon Wochen vor dem Tod des Vaters, als dieser die beiden Ferienhütten der Familie auf der Insel Hvaler auf die zwei jüngeren Töchter Astrid und Åsa überschreibt und sowohl Bård, den Ältesten, als auch die ältere Tochter Bergljot übergeht. Dreiundzwanzig Jahre ist es her, seit Bergljot mit der Familie gebrochen hat, doch nun ergreift sie Partei für Bård. Bald wird klar, in dieser Geschichte ihrer Familie, die uns Bergljot hier erzählt, ist der Streit um das Erbe nur der Auslöser, denn es ist Bergljot, die endlich gesehen werden will. Sie will, dass man ihr endlich zuhört und ihr glaubt, denn ihre Kindheit ist anders verlaufen, als die ihrer beiden jüngeren Schwestern. Vielleicht könnte sie dann endlich einen Schlussstrich ziehen.

Ein ganz besonderes Jahr – Thomas Montasser

Valerie, Mitte 20, hat gerade ihr BW Studium abgeschlossen, wollte noch den Master machen und ihre Karriere planen, als ihre Tante Charlotte im Alter von beinahe 80 Jahren plötzlich verschwindet und in einer Nachricht mitteilt, dass Valerie sich um das Geschäft kümmern soll. Für Valerie beginnt eine Reise in die Welt der Bücher, aber auch der Überlegungen, was sie mit einer Buchhandlung tun soll, die seit den 50er Jahren existiert, aber kaum mehr Kunden hat. Doch sie unterschätzt die Kraft der Literatur und der Bücher.

Ein Haus und geteilte Leben: Teil zwei der Familiengeschichte von Rügen – Christiane Töllner

Nach der „Aktion Rose“ am Beginn des Jahres 1953 sind Otto und Alma auf ihrer Flucht in Berlin angekommen und leben dort unter sehr bescheidenen Umständen. Das Haus vermisst sie sehr und sie vermissen ihre Heimat Rügen. Auch ihr Sohn Horst musste mit seiner Frau Rosi Greifswald verlassen, in den Westen fliehen. Er bewirbt sich um eine Stelle als Dozent auf Schloss Bieberstein in der Rhön, die er auch erhält. Immer mehr Freunde und Bekannte verlassen die DDR, das Haus beobachtet mit Sorge, wie es in Sellin leiser wird. Doch dann nimmt auch hier das Leben wieder Fahrt auf, wenn auch völlig anders als bisher. Das Haus wurde in kleine Wohneinheiten unterteilt und diese einzeln vermietet. Die Jahre vergehen, nun gibt es Radio und Fernsehen, und so ist auch das Haus über die aktuellen Ereignisse informiert, denkt darüber nach, es sind viele Themen: von der Politik, über das Tagesgeschehen, Kultur, bis zu den wichtigen Sportereignissen. Nach der Wende wartet das Haus sehnsüchtig auf Horst und Rosi, bis es im Jahr 1993 endlich so weit ist. Genau einhundert Jahre nach dem Bau des Hauses stehen sie nach mehr als vierzig Jahren zum ersten Mal wieder vor dem Haus und überlegen. Wird es ein neues Kapitel für das Haus „Helene“ geben?

Ein Leben lang – Christoph Poschenrieder

Schon in ihrer Kindheit sind sie eine eingeschworene Clique von sechs Freunden. Einer aus dieser Gruppe fehlt heute. Er war vor fünfzehn Jahren als Mörder zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden, obwohl er seine Unschuld beteuerte. Nun tritt eine Journalistin an die Freunde und den Anwalt heran, der den Angeklagten damals engagiert vertreten hatte. Sie will ein Buch über diesen Fall schreiben, recherchiert, kontaktiert die Mitglieder des Freundeskreises und aus vielen Erinnerungen und Aussagen der fünf Freunde, des verurteilen Freundes und des Anwalts fügt sich die Geschichte einer langjährigen Freundschaft, einer Anklage und eines langwierigen Indizienprozesses zusammen. Im Hintergrund immer präsent ist die Frage: Hat er, oder hat er nicht?

Ein neues Blau – Tom Saller

Lili Kuhn fühlt sich schon als Kind „halb“. Sie wächst ohne Mutter auf und ist Halbjüdin. Takeshi, der chinesisch-japanische Geschäftsfreund ihres Vater, versteht es, sich „halb“ zu fühlen. Er versteht auch die kleine, phantasievolle Lili, die ihre Gefühle als Farben sieht und von ihrem Vater und nun auch Takeshi in liebevoller Geborgenheit aufgezogen wird. Heute, beinahe am Ende eine langen Lebens, in dem Porzellan, Malerei und Farben immer eine große Rolle gespielt haben, lebt sie zurückgezogen in Berlin. Auch Anja Hermann, gerade 18 Jahre alt, lebt in Berlin. Kritisch und dem Alter entsprechend unangepasst erlebt sie gerade die Scheidungsdiskussionen ihrer Eltern mit. Ausgerechnet sie wird von dem Direktor ihrer Schule gefragt, ob sie nicht manchmal nachmittags einer alten Dame Gesellschaft leisten möchte. Zusätzliches Taschengeld findet Anja immer gut und neugierig ist sie auch. Auch Lili interessiert diese eigensinnige, widersprüchliche junge Frau und sie beginnt, Anja ihr abwechslungsreiches Leben zu erzählen.

Ein perfektes Leben – Leonardo Padura

Noch sehr angeschlagen von der Silvesterfeier, freut sich Teniente Mario Conde über sein freies Wochenende, als sein Chef anruft und dieses beendet. Denn am Abend des 1. Januar hat die Ehefrau von Rafael Morín Rodríguez ihren Mann als vermisst gemeldet. Dieser Fall ist brisant und Conde muss sofort zu ermitteln beginnen, denn Rodríguez ist der einflussreiche Leiter der Import-Export-Abteilung im Industrieministerium. Da es sich bei Rafael Morín um genau jenen Schulkollegen handelt, der Tamara Valdemira geheiratet hat, die heimliche große Jugendliebe von Mario Conde, begleiten persönliche Erinnerungen den Teniente bei seinen aktuellen Recherchen. Das Leben und Verhalten von Rafael Morín Rodríguez waren immer perfekt, ein untadeliger Mann mit einer weißen Weste, wo sind die Schatten?

Ein Raum aus Blättern – Kate Grenville

1788 heiratet die einundzwanzigjährige Halbwaise Elizabeth Veale den etwa gleichaltrigen Ensign John Macarthur. Ihr Ehemann ist eingebildet und arrogant, obwohl er nur seinen Sold als Einkommen hat, vor allem aber ist er ehrgeizig und skrupellos. Er meldet sich zum New South Wales Corps und 1790 treffen sie in Sydney ein. Es ist ein völlig neues Leben in einem unbekannten Land, in dem es bisher nur diese 1788 errichtete Strafkolonie gibt. Doch Elizabeth lernt rasch, sich anzupassen, um ihre eigenen Ideen und Wünsche zu verwirklichen.

Ein unvergänglicher Sommer – Isabel Allende

Richard Bowmaster, 60, ist Professor an der Universität New York und holt eine Kollegin, Lucía Maraz aus Chile, 62, als Gastdozentin für sechs Monate an seine Fakultät. Sie wohnt als Untermieterin mit ihrem alten Chihuahua in Richards Haus, doch sie haben persönlich weniger Kontakt, als sie gehofft hatte. Es ist später Abend an einem Samstag Ende Januar 2016, als gerade ein eisiger Schneesturm über Brooklyn tobt, als Richard sie dringend um Hilfe bittet. In seinem Wohnzimmer sitzt Evelyn Ortega, eine junge Frau aus Guatemala. Auf dem Weg zum Tierarzt war Richard einige Stunden zuvor auf ihr Auto aufgefahren. Was wie ein Bagatellfall aussah, hat ungeahnte Folgen für alle. Denn Evelyn hatte für einen dringenden Weg in die Apotheke das Auto ihrer Arbeitgeber genommen, ohne zu fragen und im Kofferraum eine Leiche entdeckt. Zur Polizei können sie nicht gehen, da Evelyn sich illegal in den USA aufhält. Für Lucía gibt es nur eine Lösung – sie müssen das Auto und die Leiche loswerden und das möglichst rasch.

Ein von Schatten begrenzter Raum – Emine Sevgi Özdamar

Die junge Ich-Erzählerin aus Istanbul flüchtet vor der türkischen Militärregierung über das Meer nach Europa. Sie hat in Istanbul die Schauspielschule besucht und hält an ihrem Traum fest, als Schauspielerin zu arbeiten. In Berlin pendelt sie als Assistentin des Regisseurs Benno Besson zwischen West- und Ostberlin. Dann holt Besson sie für sein nächstes Projekt nach Paris, anschließend kehrt sie nach Deutschland zurück, zu Claus Peymann an das Schauspielhaus Bochum. „Die Bühne ist großherzig, dort reden die Toten, und jede Nacht kommen die Zuschauer, um diese Toten zu sehen und ihnen zuzuhören. Und die Toten mischen sich nur am Theater in des Leben der Lebenden.“ (Zitat Seite 506). In Bochum schreibt sie auch ihr erstes Theaterstück.

Ein Winter in Istanbul – Angelika Overath

Cla, fünfundvierzig Jahre alt, Religionswissenschaftler, ist Gymnasiallehrer an einer internationalen Schule im Engadin. Sein Spezialthema ist der Dialog zwischen den Religionen und als ihm die Stiftung einer Schweizer Privatbank ein Forschungsstipendium in Istanbul anbietet, nimmt er dieses an. Während ihn sein Cusanus-Projekt zurück in den Winter 1437/38 führt, entdeckt er durch Baran, einen jungen Kellner, Stadtführer, Schauspieler, Übersetzer mit türkisch-griechischen Wurzeln, das heutige Istanbul im Winter abseits der Touristenwege. Er verliebt sich in diese lebhafte, bunte, vielseitige Stadt, und nicht nur in die Stadt. Seit zwei Jahren lebt er in einer festen Beziehung mit Alva, doch nun fragt er sich, ob er dabei ist, sich zu verlieren, oder ob er sich gerade erst wirklich findet.