Margherita – Jana Revedin

AutorProf. Dr. Jana Revedin
Verlag Aufbau Verlag
Erscheinungsdatum 21. Juli 2020
FormatGebundene Ausgabe
Seiten304
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3351038304

„Wir feiern dich, ma belle, ausschließlich dich! Nicht die Mittel, nicht den Rahmen, nicht die Statisten.“ (Zitat Pos. 1153)

Inhalt

Margherita wird 1920 fünfundzwanzig Jahre alt, der Conte Antonio „Nino“ Revedin ist sechsunddreißig, als er Margherita in Treviso kennenlernt und ihr bald darauf einen Antrag macht. Vor der Hochzeit verbringt sie ein halbes Jahr in Paris, besucht Kunstgalerien und lernt aufstrebende, junge Künstler kennen, die auch zur Hochzeit kommen, Coco Chanel, Alberto Giacometti, Elsa Schiaparelli, Jean Patou, Eugenia Errázuriz. Diese Freundschaften prägen sie und regen ihre Ideen an, als sie gemeinsam mit ihrem visionären Ehemann Nino erste Schritte für einen neuen Kultur- und Naturtourismus plant und sie beginnen, Venedig und den Lido zu einem weltoffenen, modernen kulturellen Zentrum zu machen. So lernt sie auch Peggy Guggenheim kennen. Dann kommt das Jahr 1936 und dieses Jahr verändert alles, nicht nur in politischer Sicht. Doch Margherita ist stark, kreativ und sie gibt nie auf – das hat sie mit der Stadt Venedig gemeinsam.

Thema und Genre

Dieser Roman verbindet Fiktion und Realität, indem er die Geschichte der adeligen Familie Revedin, und damit auch des modernen Venedig, mit fiktiven Ereignissen verbindet. Ein Thema ist das bewegte Leben von Margherita Revedin, doch vor allem geht es um das lebendige Künstlerleben zwischen Paris und Venedig, beginnend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um die Entstehung der Filmfestspiele und der Architektur-Biennale.

Charaktere

Margherita stammt aus einfachen Verhältnissen und wird Zeit ihres Lebens vom alteingesessenen venezianischen Adel geschnitten. Doch dies stört sie nicht, denn sie sucht nicht die alten Traditionen, sondern sie blickt in die Zukunft und erkennt auch das Potential der neuen Zeit. Die bekannten Künstler*innen des Kreises um Margherita sind in ihren Eigenheiten beeindruckend real und stimmig geschildert.

Handlung und Schreibstil

Die Autorin erzählt das Leben von Margherita Revedin, der Großmutter ihres Ehemannes und damit verbunden auch die Geschichte des modernen Venedig ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Jahre zwischen wichtigen Ereignissen fasst sie zusammen, indem sie am Beginn eines neuen Kapitels kurz beschreibt, wie viele Jahre inzwischen vergangen sind. Damit vermeidet sie mögliche Längen und man verfolgt die Geschichte mit Spannung, die nicht nachlässt, sondern ihren steten Sog behält. Die letzten Kapitel, die sie mit „Ausklang“ tituliert, spielen 1987 und es schließt sich der Kreis.

Fazit

Ein biografischer Generationenroman über die europäische Kunst- und Kulturszene im 20. Jahrhundert, verbunden mit der jüngeren Geschichte der Stadt Venedig. Die Autorin nimmt uns mit in die prächtigen Palazzi am Canal Grande und das elegante Ambiente des Lido. Es ist ein Vergnügen, dieses interessante, einfühlsam und lebendig geschriebene Buch zu lesen, nicht nur für begeisterte Venedig-Kenner.

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