Ein englischer Sommer – Gabriele Diechler
Autor | Gabriele Diechler |
Verlag | Insel Verlag |
Erscheinungsdatum | 9. Mai 2015 |
Format | Kindle |
Seiten | 364 (Print-Ausgabe) |
Sprache | Deutsch |
ISBN-13 | 978-3458360773 (TB) |
„Schien so, als täte Annett Neumann genau das. Dem Sturm des Lebens trotzen.“ (Zitat Seite 181).
Inhalt
Annett Neumann lebt in Berlin. Sie hat Jura studiert, arbeitet jedoch als freiberufliche Mediatorin. Sie hat eine Beziehung mit dem Anwalt Ingo. Als dieser ein Angebot einer bekannten Kanzlei in den USA annimmt, ohne mit ihr vorher darüber zu reden, trennt sie sich von ihm. An genau diesem Tag erfährt sie, dass ihre geliebte Großmutter Jetta plötzlich gestorben ist, die seit vielen Jahren ein kleines Hotel in den Cotswolds führt, in der malerischen Stadt Stow-on-the-Wold. Zu ihrer Überraschung erbt Annett dieses Hotel und steht nun vor einigen sehr wichtigen Entscheidungen.
Thema und Genre
Dieser Frauen- und Wohlfühlroman spielt in einer der romantischsten, schönsten Gegenden Englands, in den Cotswolds. Sehr einprägsam und authentisch sind die Beschreibungen der kleinen Marktstadt Stow-on-the-Wold und der typischen englischen Lebensart. Thema dieses Romans sind Familienbeziehungen, Verantwortung, aber auch die deutschen Kriegsjahre um 1942 mit den vertuschten Zwangsadoptionen und die Nachkriegszeit. Natürlich geht es auch um die Liebe.
Charaktere
Das Team des kleinen Hotels ist mit viel Humor beschrieben und die Figuren sind lebensnah und gut vorstellbar. Die Hauptprotagonistin Annett ist herzlich und agiert mit dem Einfühlungsvermögen, das zu ihrem Beruf als Mediatorin passt. Sehr gut gefallen hat mir, dass sie eine Frau ist, die das Gespräch sucht und die Dinge offen anspricht, statt immer nur zu zögern und seitenlang im Kreis zu denken, wie es oft bei Protagonistinnen in Büchern dieses Genre der Fall ist. Auch der Gartenarchitekt Edward wirkt auf den Leser sehr sympathisch, er ist kreativ und nimmt sein Leben in die Hand, agiert, statt nur zu reagieren.
Handlung und Schreibstil
Die Handlung ist stimmig und entwickelt sich zügig und ohne Längen. Dass ein Roman in diesem Genre insgesamt zu einem positiven Ende führt, ist keine Überraschung und wird vom Leser auch erhofft. Die überraschende Wendung in Bezug auf Edward und Beth ist für mich jedoch too much, von der Vorgeschichte her überhaupt nicht logisch und auch nicht stimmig. Bis zum diesem Punkt hatte mich die Geschichte wirklich überzeugt.
Fazit
Ein sehr gut recherchierter, romantischer Wohlfühlroman mit Humor, der den Leser direkt ins Herz England führt und die Natur und Charme der Cotswolds perfekt beschreibt. Eine unterhaltsame Lektüre für entspannte Lesestunden, am besten gemütlich irgendwo im Grünen oder am Strand.