„Dieses Stillstehen und Stillhalten am Fuße der Insel war Luftholen, Kraftsaugen, Besinnung auf Kommendes.“ (Zitat Seite 6)
Inhalt
Alle sind eingetroffen, Sohn Klaus mit Ulla, den Zwillingen Ilona und Bettina und der Nachzüglerin Paula, ein Jahr alt. Tochter Brigitte mit Ehemann Wolfgang und Sohn Lothar, 27 Jahre alt. Die jüngste Tochter kommt mit Sohn Uwe. Nur Enkel Bernd bleibt bei seiner Fallschirmjäger-Einheit.
Doch dieser Silvester auf Rügen hat es in sich, ein
gewaltiger Schneesturm zieht auf und die ganze Insel versinkt buchstäblich im
Schnee und unter einer dicken Eisschicht. Das Haus am Moor ist komplett eingeschneit
und vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, wie die gesamte Insel Rügen. Genau
in diesen Stunden erwartet Petra Koslowski, 19 Jahre alt und alleinstehend, ihr
erstes Baby, also muss sich Lydia zu Fuß zu Petras entferntem Anwesen
durchkämpfen, sie nimmt Lothar zur Unterstützung mit. Unterwegs retten sie
Doktor von Droll mit Frau und Tochter vor dem sicheren Erfrieren im hängen
gebliebenen Auto, bringen sie ins Haus am Moor mit, wo alle noch enger zusammenrücken
müssen. Als auch noch der Strom ausfällt, sind Kreativität, spontane
Hilfsaktionen und Mut gefragt. Ausnahmsweise sind da auch Julius Starke und
Bürgermeister Willi Unger einer Meinung.
Thema und Handlung
Die Geschichte spielt im bis heute unvergessenen Katastrophenwinter 1978/1979, welcher mit riesigen Schneemengen und großer Kälte vor allem den Norden und Osten Deutschlands ins Chaos stürzte. Auch Rügen war schwer betroffen, Tiere verendeten Menschen starben, andere überlebten und haben diese Tage in abgeschiedenem, bangen Warten, ohne Strom, ohne Heizung. Viele der Ereignisse im Buch haben sich so ähnlich tatsächlich abgespielt. Aber auch an die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Menschen, wie Günter Hesse sie schildert, erinnert man sich noch heute, beinahe 40 Jahre später.
Interessant sind aber auch die parallelen Einzelschicksale
der Mitglieder der Familie Starke. Besonders Julius, etwas starrköpfig, der
gewöhnt ist, seinen Willen durchzusetzen, ruht nicht, bis er mit immer neuen
Ideen, der dann sofort umgesetzt werden, das Schlimmste verhindert. Doch auch
andere Familienmitglieder wachsen in dieser Gefahr über sich hinaus und es gibt
überraschende Wendungen und Erkenntnisse.
Fazit
Menschsein ist Programm. Weich nicht aus. Streng dich an, Mensch!“ (Zitat Seite 141)
Dieses Buch ist nur mehr antiquarisch zu finden, ich habe es
zufällig in der Stadtbibliothek Sassnitz entdeckt und damit auch ein kleines
Stück Geschichte Rügens.
„All das hier wird weiter existieren, mal wird das Meer einen Eisrand haben, mal wird es glatt und gleißend im Sonnenlicht liegen, mal werden Herbststürme seine Oberfläche aufpeitschen, und ich werde nicht dabei sein.“ (Zitat Seite 183)
Inhalt
Katharina, Anfang 40, seit 17 Jahren verheiratet, zwei Kinder, 17 und 11, lebt auf dem Land an der Ostsee, nahe Lübeck. Ihr Ehemann Costa ist Architekt und arbeitet seit etwas mehr als einem Jahr in Berlin, sie führen daher eine Wochenendehe. Katharina selbst hat Musikwissenschaften studiert und hält im Kindergarten Kurse für frühkindliche Musikerziehung ab. Als sie zufällig „das Etwas“ an ihrer Brust entdeckt, ignoriert sie es zunächst und versucht, ihren Alltag wie bisher zu leben. Dann kommt wieder ein Freitag und sie beschließt, das soll das letzte normale Wochenende sein, am Montag danach wird sie einen Arzt suchen und vor allem, darüber reden. Gerade an diesem Wochenende jedoch hat ihr Mann einen wichtigen Geschäftstermin und muss in Berlin bleiben. So ist Katharina mit ihrem Wissen um das „Etwas“ und dem turbulenten Familienalltag allein und zudem hat ein langjähriger, sehr guter Freund aus Studienzeiten seinen Besuch angekündigt. Chaos ist vorprogrammiert…
Handlung, Thema und Schreibstil
Die komplexe Geschichte spielt an einem einzigen Wochenende, in Ich-Form aus Sicht der Hauptprotagonistin Katharina. Ihr bisheriges Leben wird durch ihre Erinnerungen, Rückblenden, erklärt. So erscheint der Zeitraum für den Leser weitaus länger, auch auf Grund der Dichte der Ereignisse – und es passiert eine Menge an diesem Wochenende. Tochter Hella, mit 11 Jahren irgendwo am Beginn der Pubertät und durch ADHS ohnedies schwierig und jederzeit für Überraschungen gut, ist daran nicht unbeteiligt. Dadurch hält die Autorin den Leser im Bann, bis zum Finale furioso steigt der Spannungsbogen langsam aber stetig und ohne Längen an.
Katharina fühlt sich durch ihren Mann in Berlin allein
gelassen, während sie in ländlicher Umgebung mit den Tücken des Alltags kämpfen muss. Durch ihren ausgeprägten
Beschützerinstinkt ist ziemlich chaotisch, obwohl sie ihr Leben in einzelne
Listen zu vielen Themen ordnet. Haushalt ist definitiv nicht ihr Lebensinhalt.
Insgesamt macht sie gerade das unfreiwillige Chaos, in das sie immer wieder
schlittert, sehr liebenswert und lebensnah.
Es geht in diesem Roman nicht darum, wie eine Frau Krebs
bewältigt, die Protagonisten müsste ja zunächst einen Arzt aufsuchen, um
Gewissheit zu haben. Genau dieser Phase der Vermutungen, Unsicherheit, aber
auch, was ist wenn, lässt die Autorin die Geschichte spielen.
Die Thematik reicht jedoch weit über das vordergründige
Problem „Frau entdeckt ein Etwas an ihrer Brust“ hinaus. Die Hauptprotagonistin
hatte sich ihren Berufsweg völlig anders vorgestellt, wollte ihre Dissertation
in Musikwissenschaften beenden und eine interessante Lehrstelle in diesem
Bereich suchen, als der Frauen gut bekannte Unterbruch durch die
Familiengründung entstand. So stellt sich auch Katharina zwischendurch die
Frage „was wäre gewesen, wenn“, besonders, da ihre drei Jahre jüngere Schwester
Sissi ebenfalls an der Musikhochschuhe studiert hat und Cellistin geworden ist.
Buch ist trotz der ernsten Themen in einer humorvollen,
wunderbar fließenden Sprache geschrieben, jede Seite birgt Sätze, die man am
liebsten alle würde zitieren wollen. In keiner Phase der Geschichte gleitet die
Hauptprotagonistin in jene wehleidige Larmoyanz ab, die sich in manchen Büchern
zu ähnlichen Themen wie Alltagsleben, Probleme mit dem Partner, Verlust der
Träume durch die banale Realität, findet, wo sich dann erwachsene Frauen wie
Teenager gebärden und die mich als Leserin überlegen lassen, das betreffende
Buch ärgerlich zur Seite zu legen. Hier ist es völlig anders, die Umsicht,
Humor und Sprachqualität, mit der diese Autorin an das Thema herangeht ist
beeindruckend und überzeugt. Vor allem gelingt es ihr, in der gesamten
Geschichte einen positiven Unterton mitschwingen zu lassen.
Fazit
Es ist das erste Buch von Mareike Krügel, das ich gelesen habe, aber es wird keinesfalls das einzige bleiben. So sollte ein moderner Frauenroman geschrieben sein, keine Trivia, sondern Themen, die uns alle betreffen, überzeugend und sprachlich großartig umgesetzt.
„Als ich meine Zimmertür von außen zuzog, war dick gelb umrandet ein Throw-up draufgesprayt: Romeo oder Julia: peng, peng.“ (Zitat Seite 162)
Inhalt
Kurt Prinzhorn ist ein Schriftsteller in einer Phase zurückgezogener, ländlicher Abgeschiedenheit, die er nur unterbricht, um zu wichtigen Literaturtreffen zu reisen, wo er als Vortragender eingeladen ist – so stehen nun Innsbruck, Moskau, Madrid auf dem Programm. Als er in Innsbruck ins Hotelzimmer zurückkehrt, steht er vor einer zwischenzeitlich benützen Badewanne, wo lange, schwarze Haare hinterlassen wurden. Sein Schlüsselbund fehlt und nach einem nächsten Einbruch auch die Tasche mit allen Notizbüchern, in denen er seine Vorträge vorbereitet hat. Weitere Zwischenfälle folgen in Moskau und Madrid – jemand verfolgt ihn, aber warum?
Thema und Genre
Der Roman wird aus Sicht des Schriftstellers Kurt in der ersten Person erzählt. Dies ermöglicht es dem Autor, teilweise humorvoll überzeichnete, teilweise sarkastische Bemerkungen zur Literaturszene, Kritik an der heutigen Hochglanz-Gesellschaft, literarische Anspielungen gekonnt in die Handlung einzufügen. Seine Liebe zur Sprache zeigt der Autor aber auch in den bildhaften Beschreibungen der Hotels, Städte, Landschaften. In den Personen rund um den Schriftsteller finden sich Charaktere, wie sie heute im Kunst- und Kulturbetrieb überall anzutreffen sind.
Charaktere
Der Hauptprotagonist Kurt scheint sich in einer Schaffenskrise zu befinden, ist aber auf Grund seiner bestehenden Werke bekannt und anerkannt. Der Leser fühlt mit ihm, besonders am Beginn der Vorkommnisse, da nicht nur er selbst zeitweise, sondern auch sein Bekanntenkreis nicht sicher ist, ob sich der Schriftsteller nicht alles nur einbildet.
Handlung und Schreibstil
Handlung und Schreibstil TextBeschreibungen
von langen Hotelfluchten, Vorhängen, die „tosen“, dunklen Gassen und das
Geheimnisvolle, Unerklärliche der Vorfälle lehnt der Autor an Elemente des
Schauerromans des 19. Jhd. an. Wie auch dort, erfolgt die Aufklärung erst mit
dem Schluss der Geschichte.
Der Roman
ist in vier Teile gegliedert: Innsbruck, Moskau, Madrid und Endstation Berlin, welche
dann in bezifferte Kapitel unterteilt sind. Eine besondere Bewandtnis gibt der
Autor allen 13. Kapiteln, die jeweils den Abschluss der Teile Innsbruck, Moskau
und Madrid bilden, denn hier erhält der Leser Hinweise auf mögliche Erklärungen
für die Vorfälle. Sehr speziell ist das Kapitel 13 Moskau, denn hier führen die
sprachgewaltigen Phantasien des Autors, scheinbar völlig zusammenhanglos, uns
in vergangene Jahrhunderte zurück. Im Kapitel 13 Madrid erfährt Kurt und damit
auch der Leser schließlich die tatsächlichen Hintergründe und Auflösung.
Fazit
Ein Roman für Leser zeitgenössischer Literatur, die bereit sind, auch die Sprache an sich wirken zu lassen, teilweise lange Satzgebilde, die sich nicht einfach mal so zwischendurch lesen lassen. Dennoch empfehle ich diesen Roman auch Lesern, die einen Gegenpol zu Trivia und Fantasy suchen, einfach Lust haben, sprachliches Neuland zu erlesen.
„Du kannst aus dem, was dir gegeben ist, nicht das Beste machen, wenn du es nicht annimmst.“ (Originalzitat)
Inhalt
Olga Rinke wächst bei der Großmutter in ärmlichen Verhältnissen auf, da ihre Eltern früh ums Leben kamen. Für ihren Traum von einer Ausbildung hat die Großmutter wenig Verständnis. Doch Olga schafft durch Fleiß und ihren starken Willen die Aufnahmeprüfung auf das staatliche Lehrerinnenseminar, beendet die Ausbildung zwei Jahre später mit Erfolg und erhält ihre erste Anstellung als Lehrerin.
Herbert Schröder stammt aus einer sehr begüterten Familie, die
Eltern besitzen ein Landgut, eine Zuckerfabrik und eine Brauerei. Seine
Ausbildung ist vorgegeben: Abitur, dann Einritt ins Garderegiment.
Olga und Herbert kennen einander, seit sie Kinder sind und
als sie älter werden, wird Liebe daraus. An eine Heirat ist jedoch nicht zu
denken, da Herberts Eltern eine reiche Erbin ausgesucht haben. Doch Herbert
zieht es ohnedies in der Ferne, zuerst Deutsch Südwest, dann Argentinien,
Karelien, Brasilien, Sibirien. Doch zwischen diesen Reisen kehrt er immer
wieder zu Olga zurück und sie verbringen gemeinsame Zeit. Dann beginnt er, sein
größtes Vorhaben zu planen, die Nordostpassage und die Arktis für Deutschland
zu erforschen. Ende Juli 1913 bricht die Expedition von Tromsö aus auf und scheitert.
Herbert gilt als verschollen und Olga muss ihr eigenes Leben weiterleben.
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Autor gliedert den Roman in drei Teile. Im ersten Teil wird von einem beobachtenden Erzähler die Kindheit von Olga und Herbert geschildert und Olgas Leben während der zwei Weltkriege, Flucht aus Schlesien bis in die frühen 50er Jahre. Dann wechselt die Erzählform in die Ich-Form, erzählt von Ferdinand, für dessen Mutter, Frau eines Pfarrers, sie als Näherin tätig war. Damals ist Ferdinand ein Kind und Olga nimmt sich Zeit für ihn. In diesem zweiten Teil schildert Ferdinand sein Leben, aber immer auch mit Bezug auf Olga, denn sie bleiben in Verbindung. Der dritte Teil wird anhand der Briefe, die Olga ab 1913 nach Tromsö, postlagernd, an Herbert geschrieben hat und die Ferdinand viele Jahre später in dieser Stadt entdeckt. Diese Briefe schließen noch offene Lücken in Olgas Leben.
Diese ungewöhnliche Erzählform ist großartig umgesetzt, da der
Autor durch diese Form eine wichtige Periode der deutschen Geschichte am
Beispiel eines einzelnen, langen Menschenlebens in die Handlung schlüssig
einfügt. Dadurch und durch wechselnde weitere Protagonisten ergibt sich ein
Gesellschaftsbild des 20. Jahrhunderts. Dennoch sorgen die flüssige Sprache und
der Handlungsstrang dafür, dass die Lektüre spannend bleibt, überraschende
Wendungen eingeschlossen.
Herbert ist zwar einer der Hauptcharaktere, da auch seine
Geschichte jedoch aus der Sicht Olgas geschildert wird, dominierten hier seine
Suche nach Ferne, Weite und der Wunsch, etwas Besonders zu tun. Auch wenn er
immer wieder zu Olga zurückkehrt, hält er es nicht an einem Ort aus.
Olga dagegen zeigt sich uns als starke Frau, die ihren Weg
geht, weil sie es will. Sie ist von großer Herzenswärme, besonders Kindern
gegenüber. Als Lehrerin fördert sie die Ausbildung von begabten Kindern, setzt
sich für Stipendien ein. Sie erkennt klar Ferdinands Einsamkeit und fördert
ihn, wie zuvor schon Eik. Sie steht Kriegen und vor allem der Entwicklung
Deutschlands immer sehr kritisch gegenüber.
Ferdinand studiert und arbeitet sein ganzes Leben in einem
Ministerium. Er ist, im Gegensatz zum ruhelosen Herbert, ruhig und beständig.
Fazit
Bernhard Schlink enttäuscht auch mit seinem neuen Roman seine Leser nicht und ich empfehle diese Lektüre allen, die eine Erzählung mit zeitgeschichtlichem Hintergrund schätzen, in literarischer Qualität, aber ohne je bemüht zu wirken.
Doch dann fuhr Didi mit seinem Mercedes vor und für mich kam alles anders….. (Klappentext)
Inhalt – Klappentext
Didi und ich kannten uns schon seit der Schulzeit. Wir hatten zusammen an unseren Hondas geschraubt und uns in dieselben Mädchen verknallt, was man halt so anstellt im platten Südoldenburg. Er der Stadtjunge, ich das Landei. Klar, dass wir zusammen studieren wollten, um später mal Rennwagen zu konstruieren. Er den Motor, ich das Chassis. Er fiel durchs Abi und ich musste zum Bund! Ein Jahr später führte uns die ZVS wieder zusammen: Wintersemester 78/79, Maschinen-baustudium an der TU-Braunschweig. So ein Glück, dachte ich.
Handlung und Schreibstil
Dies ist der erste Band um Bert, den Maschinenbau-Studenten, der in einfachen Verhältnissen auf dem Land aufgewachsen ist und nun beginnt, in Braunschweig Maschinenbau zu studieren. „Spätzünder“ bezieht sich einerseits auf das etwas eigensinnige alte Auto, das er sich mit seinen bescheidenen Mitteln leisten kann, andererseits aber auch auf seine Entwicklung. Plötzlich in der Stadt,t nicht einfach für ihn, dazu noch der Behördendschungel und sein sprachgewandter Freund Didi ist nicht die Hilfe, mit der er gerechnet hatte. Doch es dauert eine Zeit, bis er dies erkennt. Am Ende des Semesters jedoch hat er Selbstvertrauen und Sicherheit gewonnen.
Fazit
Diese Erzählung und der Nachfolgeband „Mitbewohner“ ist eine typische Coming-of-age Geschichte, die man heute bei deutschsprachigen Autoren selten findet und die man daher mit Vergnügen liest. Ein gelungener Rückblick auf die späten 70er Jahre, klar strukturiert in einer eben solchen Sprache, vermutlich mit autobiografischen Elementen.
„Es steht zu hoffen, dass das Problem mit den Hebräern, die aus europäischen Häfen zu uns kommen, heute gelöst wird.“ Diario de la Marina, Zeitung Havannas, 28. Mai 1939 (Zitat)
Inhalt
1939: Nach den Novemberpogromen 1938 beschließt Hannah´s Vater, Prof. Max Rosenthal, dass es an der Zeit ist, Deutschland zu verlassen. Hannah, die noch nicht ganz 12 Jahre alt ist, sieht dies völlig anders, sie will in ihrer Heimat bleiben, obwohl ihr ausser Leo, der ebenfalls Jude ist, keine Freunde mehr geblieben sind. Auch Hannah´s Mutter Alma erträgt es kaum, die Wohnung und alle Besitztümer verlassen zu müssen, um über die ihr völlig unbekannte, fremde Insel Kuba dann irgendwann nach Kanada auswandern zu dürfen. Als Hannah erfährt, dass auch Leo und sein Vater an Bord der St. Louis gehen werden, fühlt sie sich besser. An Bord der St. Louis ahnt niemand, dass in Kuba nur wenige Personen mit Visa eines kubanischen Konsulats an Land gehen dürfen. Dies trifft auf Hannah und ihre Mutter zu, jedoch nicht auf ihren Vater Max, Leo und dessen Vater. Die beiden Frauen müssen nun in einem ihnen völlig fremden Land, in dem sie sich auch weiterhin nicht willkommen fühlen, zurecht kommen und weiterleben. Wird Hannah ihren Vater und Leo wiedersehen und Kuba verlassen können?
2014: Anna, die mit ihrer Mutter in
New York lebt, ist beinahe zwölf Jahre alt, als sie ein dickes Kuvert mit alten
Fotos erhält. Die Post kommt von der Familie ihres Vaters Louis, der 9/11, noch
vor Annas Geburt, ums Leben kam. Hannah, die Tante ihres Vaters und somit
Großtante von Anna, lebt in Havanna. Anna und ihre Mutter fliegen nach Havanna,
um mehr über die Familie von Anna´s Vater zu erfahren. Werden sie in Kuba Antworten
auf ihre Fragen erhalten und was werden sie über die Vorfahren ihres Vaters
erfahren?
Thema und Genre
Dieser Roman präsentiert sich weniger als Geschichte
jüdischer Auswanderer, sondern hauptsächlich als Geschichte Kubas, wobei die
tragische Geschichte der St. Louis und das Verhalten Kubas gegenüber den 936
jüdischen Flüchtlingen aufgearbeitet werden soll. Es scheint hier mehr um eine
Aufdeckung der Schuld Kubas zu gehen, als um die Situation der jüdischen
Bevölkerung unter den Nationalsozialisten.
Charaktere
Die Hauptprotagonistinnen scheinen irgendwie mehr mit sich selbst und den eigenen Befindlichkeiten beschäftigt, als miteinander. Hannah und Anna werden von ihren Müttern meistens damit alleine gelassen, mit den Ereignissen in ihrem Leben klarzukommen. Besonders die Apathie, Unzufriedenheit und Mischung aus Hass und Larmoyanz Almas, mit denen diese ihre Tage ab der Landung auf Kuba füllt, sind nicht schlüssig. Daran können auch die weiteren Ereignisse nichts ändern. Deshalb sind für mich die entsprechenden Entscheidungen der jungen und später älteren Hannah nicht nachvollziehbar. Sympathisch ist die junge Anna, die mit großem Interesse in eine ihr bisher fremde Welt eintaucht.
Handlung und Schreibstil
Der Aufbau, die beiden Mädchen Hannah und Anna abwechselnd erzählen zu lassen, hat mich schon in der Leseprobe neugierig gemacht. Diese Erzählweise wird durch die gesamte Geschichte beibehalten.
Der Roman ist in einer sehr einfachen Sprache geschrieben,
was wohl der Denkweise der beiden
Mädchen angepasst wurde, da ja beide in der Ich-Form erzählen und der
überweigende Tei der Ereignisse tatsächlich 1939 und 2014 stattfindet, als
beide Mädchen, wenn auch 75 Jahre getrennt, 12 Jahre alt sind. Die Geschichte
Hannahs in den Jahren 1940 bis 2014 ist dann relativ straff gehalten,
sprachlich jedoch unverändert. Die Handlung ist dennoch spannend erzählt, die
Zusammenhänge klar strukturiert und schlüssig. Da es sich jedoch um
geschichtlich bekannte Tatsachen handelt, sind die zahlreichen Cliffhanger,
speziell während der Kapitel der Schiffsreise, entbehrlich. Dass der Autor die
letzte Szene mit Hannah dann noch tief in Gefühlskitsch tauchen musste, passt
für mich überhaupt nicht, besonders in Anbetracht des ernsten Themas dieser
Geschichte.
Obwohl der Autor eine Liste mit Quellenangaben am Buchende
beifügt, ist seine Sichtweise der jüdischen Auswanderer erstaunlich einseitig. Hannah´s
Familie ist begütert und hat schon vor der Flucht ein Haus in Kanada und ein
Haus in Kuba erworben. Alma, Hannah´s Mutter, reist mit sieben großen Koffern voll
exquisiter Garderobe. Es wird hier ein winzig kleiner Teil von begüterten Juden
auf der Flucht gezeigt, Feste und Abendkleider, Teatime und gesellschaftliche Arroganz
an Bord der St. Louis. Was ist mit der Mehrheit der insgesamt 900 Flüchtlinge,
zusammengepfercht im Inneren des Schiffes, kein Haus mit Bediensteten, kein
Treuhandvermögen, das auf sie wartet, praktisch mit nichts als mit dem Leben und
der Angst auf der lebensgefährlichen Flucht. Darüber verliert der Autor kein
Wort, was in meinen Augen in einem Roman, der sich mit diesem Thema befasst,
nicht fehlen sollte.
Fazit
Vom Verlag wird als Altersgruppe „ab 16 Jahren“ angegeben, also YA, junge Erwachsene. Da die Ereignisse und das Leben insgesamt aus Sicht von Zwölfjährigen in einem sehr einfachen Stil erzählt werden, würde ich die Altersempfehlung ebenfalls „Jugendliche, ab 14 Jahren“ ansetzen – ein Alter in dem in den Schulen auch das „Tagebuch der Anne Frank“ gelesen wird. Mir wurde dieses Buch für Erwachsene empfohlen, da ich kurz zuvor „The Nightingale“ gelesen hatte. Doch zwischen diesen beiden Büchern liegen Welten.
»Wie, was heißt das: selber bauen? Sie meinen, ich geh zum Völkner, kauf mir die Teile und schraub alles in eine Holzkiste?« (Zitat Klappentext)
Inhalt
Sommer 1979: Bert hat es nicht leicht mit den Mitbewohnerinnen im Studentenwohnheim. Gerade erst ist der Maschinenbaustudent von seiner großen Liebe Anna verlassen worden, da drängt sich die redselige Jule in sein Leben. Die Atomkraft-Gegnerin hat klare Vorstellungen vom Umgang mit der Umwelt und dem moralischen Handeln angehender Ingenieure. Und dann sind da noch die schöne Biologiestudentin Sabine, die sich für den Tierschutz einsetzt und so gar nicht mit Berts Praktikumsplänen bei einem Betrieb zur Planung von Anlagen zur Massentierhaltung in seiner alten Heimat Südoldenburg einverstanden ist, sowie sechzehn Kisten Wein aus Rheinhessen und ein ständig kaputter Opel Kadett. Gut, dass es zumindest noch einen Rückzugsort gibt: den Bastelkeller des Wohnheims, zum Bau von Lautsprecherboxen.
Thema und Genre
Zur Zeit ist diese knappe Erzählung aus dem Alltag eines Maschinenbau-Studenten im Braunschweig der späten 70er Jahre nur in der Kindle Version vorhanden, da der Autor über eine Überarbeitung und Neuauflage nachdenkt.
Handlung und Schreibstil
Die Erzählung ist aus der Sicht des Hauptprotagonisten Bert in der Ich-Form geschrieben. Was auffällt, ist der Sprachstil mit kurzen Sätzen, beinahe wie hingeworfen. Auch die Dialoge kommen ohne wortreiche Erklärungen aus, bleiben in diesem Stil der knappen Sätze. Dennoch schafft es der Autor, sowohl das Umfeld, als auch die einzelnen Bewohner und Bewohnerinnen des Studenten-Wohnheims so gut zu beschreiben, dass sich beim Leser die Bilder im Kopf einstellen. Eine geradlinige Geschichte, ohne seitenlange Schilderungen von Befindlichkeiten.
Es sind Alltagssituationen, mal ernsthaft, mal traurig, mal
skurril. Als roter Faden zieht sich die Suche Berts nach der perfekten
Lautsprecherbox im Eigenbau durch die Handlung und diese Entwicklung der immer
besseren Soundbox ergibt einen Spannungsbogen, der zum Weiterlesen zwingt.
Mitbewohner ist der zweite Roman rund um den Protagonisten
Bert, der erste Teil trägt den Titel Spätzünder. Auch wenn es genügend Hinweise
auf die Vorgeschichte gibt, um diesen zweiten Band als Einzelgeschichte lesen
zu können, trägt in der aktuellen Form der erste Band mit den Ereignissen sehr
zum besseren Verständnis der Handlungen von Bert in diesem zweiten Band bei.
Fazit
Ein Buch für alle, die diese Zeit erlebt haben, die Musik und das Lebensgefühl kennen, aber sicher auch für jüngere Menschen, da sich die Probleme von damals bis heute nicht geändert haben und aktueller denn je sind.
„Der Wetterumschwung hatte sich durch nichts angekündigt.“ (Zitat)
Inhalt
Mit diesem Satz beginnt ein kleines Buch, das Valerie in der kleinen Buchhandlung ihrer Tante Charlotte findet. Valerie wundert sich noch darüber, dass Tante Charlotte dieses Buch überhaupt ins Regal gestellt hat, hört die Geschichte doch nach einigen Seiten auf und es folgen viele leere, weiße Seiten – eindeutig ein Fehldruck. Noch eigenartiger ist, dass eines Tages ein junger Mann die Buchhandlung betritt, einige Bücher kauft und begeistert ist, als er genau dieses Buch „Ein ganz besonderes Jahr“ entdeckt.
Thema und Genre
Dieser Roman handelt von einer alten, kleinen Buchhandlung, vor allem aber von Büchern und den Menschen, die sich für Bücher begeistern und die uns im Laufe der Handlung begegnen.
Charaktere
Valerie, Mitte 20, hat gerade ihr BW Studium abgeschlossen, wollte noch den Master machen und ihre Karriere planen, als ihre Tante Charlotte im Alter von beinahe 80 Jahren plötzlich verschwindet und in einer Nachricht mitteilt, dass Valerie sich um das Geschäft kümmern soll. Für Valerie beginnt eine Reise in die Welt der Bücher, aber auch der Überlegungen, was sie mit einer Buchhandlung tun soll, die seit den 50er Jahren existiert, aber kaum mehr Kunden hat. Doch sie unterschätzt die Kraft der Literatur und der Bücher.
Handlung und Schreibstil
Der Autor schreibt in der dritten Person, allerdings nahe an einer personalen Erzählform, sein Hauptcharakter ist Valerie. Sie und die Buchhandlung stehen im Mittelpunkt der Handlung, die sich über ein Jahr erstreckt. Für den Spannungsbogen sorgt die Frage nach dem Verschwinden von Tante Charlotte und die Auflösung. Dennoch ist nicht Spannung das Hauptanliegen des Autors, sondern es geht um Literatur, Bücher, die Sprache und die Freude daran. Vor allem aber geht es um die kleine Buchhandlung, die versucht, neben den Einkaufszentren und großen Buchhandelsketten zu bestehen. Jeder von uns kennt wohl noch so eine Buchhandlung.
Fazit
Valerie, die Hauptprotagonistin, wächst dem Leser ans Herz und ihre Veränderung im Laufe dieses Jahres, als sie sich teilweise durch die Bestände der Buchhandlung liest.
„Es ist ein Unterhaltungsroman. Aber er ist so erzählt, wie
man Geschichten erzählen sollte.“ (Zitat, Seite 84). Dieses Zitat aus der
Handlung trifft auch auf diesen Roman zu.
Ein Buch für einen unterhaltsamen, angenehmen, entspannten
Lesenachmittag, das ich allen Lesern empfehle, die nie an einer Buchhandlung
vorbei gehen können, ohne sie zu betreten und „sich nur umzusehen“ – und diese
nie mit leeren Händen wieder verlassen.
„Wie ich Ihnen bereits sagte, ich bin davon überzeugt, dass Liebe und Hoffnung das Wichtigste sind, das wir besitzen.“ (Originalzitat)
Inhalt
Nach dem Tod seiner Frau verbannt Carl-Johann Gustafsson, ein alter, erfolgreicher und begüterter Kunsthändler, ein weihnachtliches Ölgemälde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Dachboden. Auch er selbst lebt sehr zurückgezogen auf seinem großen Landgut. Nach zehn Jahren jedoch holt sein Hausdiener Alfred das Gemälde vom Dachboden und Carl-Johann Gustafsson findet es an der Zeit, Weihnachten wieder mit der Familie, Kinder, Enkel, Urenkel zu verbringen. Doch der Weihnachtsfriede scheint weit entfernt, da bei seinen Söhnen und deren Ehefrauen nicht das Familienfest im Vordergrund steht, sondern der Hintergrundgedanke an mögliche Auswirkungen der Feier auf das Erbe. Wird es helfen, dass plötzlich sogar zwei, statt einem Weihnachtsbaum im Esszimmer stehen? Kann es für diese Familie noch ein Weihnachtswunder geben?
Thema und Genre
Eine Geschichte, in der es um den Sinn von Weihnachten geht und um die Familie.
Charaktere
Mein Lieblingscharakter ist Susanna, die ihren Großvater versteht und versucht, die Geschehnisse in eine friedliche Bahn zu lenken. Susanna, die Malerin am Beginn einer möglichen Karriere als Künstlerin, interessiert sich nicht für mögliche Anteile am Erbe, sondern wünscht sich ein fröhliches Weihnachtsfest, wie jene sorglosen Weihnachtstage ihrer Kindheit auf dem Landgut.
Handlung und Schreibstil
Eine schwedische Weihnachtsgeschichte nennt der Autor diese Erzählung über eine Familie, deren Mitglieder im Bemühen, sich selbst perfekt zu präsentieren, beinahe den Sinn von Weihnachten, ein fröhliches Zusammenkommen im Familienkreis, übersehen. Das Buch beginnt mit einem Prolog und endet mit einem Epilog, das eigentliche Geschehen reicht in Kapiteln vom 22. Dezember bis zum 25. Dezember. Auch wenn Lars Simon in bekannt humorvoller Art die einzelnen Protagonisten etwas überzeichnet, so bleibt ihr Verhalten doch durchaus im Bereich des Realen. Familienfehden an der festlichen Weihnachtstafel sind wohl zeitlos, wie das Fest selbst. Dennoch findet der Leser im Laufe der Handlung in jeder der Personen positive Eigenheiten, einige Verhaltensweisen haben ihre Wurzeln tief in der Vergangenheit und lösen sich nur langsam.
Fazit
Gustafssons Jul, ein liebevoll-dezent glitzernd gestaltetes kleines Buch vom dtv Verlag, ist eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte und ich empfehle sie allen, die ein paar entspannte Lesestunden innerhalb des Trubels dieser Vorweihnachtstage genießen wollen. Das Nachwort des Autors lädt uns dann noch zum Nachdenken ein. Eine perfekte Einstimmung auf das Fest.
„ Hast du vorhin eigentlich … gezaubert?“ „Ich musste. Sonst wäre ich jetzt tot“, antwortete Lennart. „Und ihr wahrscheinlich auch.“ (Zitat Buchrückseite)
Inhalt
Der Anwalt Cornelius Isaksson hat im Nachlass von Buri Bolmen eine Liste mit Namen gefunden und diese an Lennart Malmkvist geschickt, als mögliche Unterstützung im Kampf gegen den mächtigen Magier Krähenbein. Ein Name kommt Lennart bekannt vor, Dr. Henrietta Hellström, Gattin von Prof. Dr. Titus Hellström, Direktor des Naturhistorischen Museums Göteborg. Da erfahren sie, dass sie verschwunden ist und vermutlich in der Gewalt von Hendrik Nilsson, der aus dem Gefängnis entkommen ist. Teilweise unterstützt von der misstrauischen Kommissarin Maja Tysja, von einem magischen Orakel und versehen mit neuen Zaubersprüchen macht sich Lennart zusammen mit Mops Bölthorn auf die Suche nach Henrietta Hellström. Gleichzeitig versucht er zu ergründen, wer regelmäßig die Küche und auch den Verstand von Professor Titus Hellström verwüstet und warum. Und wie geht es mit der Suche nach den Dunklen Pergamenten weiter?
Thema, Genre und Schreibstil
Der Roman beginnt mit einer kurzen Rückblende auf ein zwanzig Jahre zurückliegendes Ereignis. Verfasst ist die Geschichte in der neutralen Erzählform, wobei sich die Handlung spannend bis zu einem fulminanten Showdown entwickelt, um dann mit einem wirklich fiesen Cliffhanger zu enden, der meiner Meinung nach too much und absolut entbehrlich ist. Sehr gelungen dagegen sind die Schilderungen des winterlichen Göteborg in den Abendstunden.
Obwohl in der Geschichte viel gezaubert wird und uns
allerlei magische und mystische Wesen begegnen, ist dieser Roman nicht nur dem
Genre Fantasy zuzuordnen, denn er spielt in einer realen Welt, wo ein
Kriminalfall aufgeklärt werden muss. Die magische Welt ist jedoch teilweise mit
der Realität verwoben und bildet so die Einheit dieses Abenteuers von Lennart
Malmkvist – ein sehr unterhaltsames Gesamtpaket mit witzigen, sehr kreativen
Wortspielereien.
Wir treffen viele Protagonisten aus dem ersten Teil der
Geschichte wieder, Maria hilft auch diesmal mit ihren hervorragenden
italienischen Kochküsten und die Kommissarin Maja Tysja versucht auch
weiterhin, hinter Lennarts Geheimnis zu kommen, denn dass es eines gibt, dessen
ist sie sich sicher. Bölli, der schon im ersten Band auf seinen kurzen Beinchen
in die Herzen wohl aller Leser getippelt ist, begleitet Lennart auch weiterhin
und hilft sprechend, wo er kann. Lennart selbst hat den sonderbaren Mops
inzwischen wirklich ins Herz geschlossen und wächst insgesamt mit seinen
schwierigen Aufgaben. Natürlich muss er auch Rückschläge hinnehmen, denn auch
wenn seine Zauberkräfte stärker werden, so braucht alles Zeit, Zeit die er
manchmal nicht hat und da muss er schon mal improvisieren.
Fazit
Auch wenn man die Serie um Lennart Malmkvist erst mit diesem zweiten Band zu lesen beginnt, gibt es genügend Hinweise auf die wichtigen Themen des ersten Bandes, sodass es kein Problem ist, der Handlung zu folgen. Allerdings ist der erste Band auch deshalb so lesenswert, weil sehr humorvoll beschrieben ist, wie sich das Verhältnis Lennarts zu dem gegen seinen Willen geerbten, etwas gewöhnungsbedürftigen Mops langsam aufbaut. Spannend zu lesen ist auch, wie sich Lennart selbst entwickelt. Meine Empfehlung ist daher, mit Band eins zu beginnen und dann dieses neue Abenteuer zu lesen.
„Die Besinnung auf das Wesentliche, die einfachen Dinge, die allem zugrunde liegen. Vielleicht sind wir ja das Ende des Gliedes der multimedialen Gesellschaft, die übersättigt und müde nach etwas sucht, das uns wieder zurück führt zum Wesentlichen.“ (Zitat Seite 178)
Inhalt
Max und Sophie Himmel sind Stadtmenschen, doch mit Tochter Lilly, drei Jahre alt, landen auch sie beim Thema aller Jungfamilien: Wohnen im Grünen. Während ihr Freundeskreis die Entscheidung bereits getroffen hat und Eigenheime in Reihenhaussiedlungen bewohnt, wissen Max und Sophie, dass sie genau das nicht wollen. Eines Tages entdeckt Max die perfekte Immobilie: Schloss Silberdingen, umgeben von viel Natur. Genau genommen ist es eine Schlossruine. Verborgen vom wild wuchernden Grün der großen Gartenanlage rund um das Schloss warten einige Überraschungen auf die neuen Besitzer und Mops Brutus, inzwischen ebenfalls Familienmitglied. Was hat es mit der Ente im Buchtitel auf sich? …
Handlung, Thema und Schreibstil
Die Autorin schreibt in der ersten Person, aus Sicht von Sophie, was deutlich biographische Anklänge zeigt. Die Geschichte beginnt mit einer Prologszene in der Gegenwart, dann folgen einige Rückblicke, die den Leser bis zu besagter Szene führen. Der Roman ist ähnlich einem Tagebuch in einzelnen, kurzen Episoden geschrieben, wobei jede in sich abgeschlossen ist, natürlich aber mit einem Bezug zum Ganzen.
Das Grundthema ist zeitlos aktuell. Junge Familien wünschen
sich Platz im Grünen, wo ihre Kinder herumtollen können und verzichten damit
auf einige Annehmlichkeiten einer Großstadt.
Reihenhaussiedlungen mit Nachbarn so nahe, dass sie beinahe mit am
Frühstückstisch sitzen könnten, sind für Max und Sophie keine Option. Sie
entscheiden sich für ländliche Abgeschiedenheit mit viel Platz.
Erfrischend humorvoll werden hier alle allzu romantischen
Vorstellungen vom Leben irgendwo auf dem Land entzaubert. Auch die Aufgaben,
denen sich begeisterte Besitzer von Landhäusern und Schlössern im
Beinahe-Verfallszustand stellen müssen, klingen bereits an, werden jedoch im
zweiten Band der Serie richtig aktuell werden. In diesem ersten Band geht es
vor allem um arbeitsreiche Wochenenden im eigenen Schlossgarten, Prädikat Ümu.
Die Hauptprotagonisten sind absolut stimmig und in ihren
Eigenheiten charmant beschrieben, es sind wirklich Menschen „wie du und ich“.
Bei den weiteren Personen und manchen Szenen im Umfeld spielt die Autorin in
meinen Augen etwas viel mit den üblichen Klischees.
Besonders in Sophie kann man sich in jeder einzelnen Szene
wirklich hineinfühlen, oft denkt man dabei „oh ja, genau so geht/ging es mir
auch“ und ich garantiere allen Lesern, dass sie auf Seite 84 so laut lachen
werden, wie ich.
Fazit
Dieses Buch wurde ganz sicher nicht als Warnung für begeisterte zukünftige Käufer von Schloss- und Landhausruinen gedacht, dazu ist es zu humorvoll geschrieben. Auch auf Grund der charmanten Illustrationen ist es aber ganz sicher ein passendes, originelles Geschenk für diese Zielgruppe.
„Schau dir zum Beispiel der Sterne an, sie sind weit genug weg, damit wir von ihnen träumen, und nah genug, damit wir sie sehen können.“ (Zitat Seite 165)
Inhalt
Ihre ersten Lebensjahre verbringt Magdalena in Wien, wo ihre Mutter Marie in der Praxis des Arztes Dr. Stein als Krankenschwester und Geburtshelferin arbeitet. Auch die Wiener Wohnung, in der Marie mit ihrer Tochter Magdalena lebt, wird von Dr. Stein bezahlt. Doch 1938 verlässt der Jude Dr. Stein über Nacht Wien und Marie kehrt mit der beinahe 10-jährigen Magdalena zurück nach Brünn, wo sie auf Hilfe von Verwandten hofft. Diese wollen mit einer ledigen Mutter nichts zu tun haben und so zieht sich Marie mit ihrer Tochter in ein entlegenes mährisches Dorf zurück, wo niemand sie kennt. Im Dorf verdient Marie Geld mit Nähen, Sticken und als Hebamme. Magdalena träumt davon, in Wien zu studieren, um Ärztin zu werden, während sie sich auf dem Gutshof der Familie Feldmann um die Tiere kümmert und in der Küche hilft. Sie verliebt sich in den Sohn des Gutsbesitzers. Als ihre Tochter Libuše auf die Welt kommt, ist Magdalena 20 Jahre alt. Ausgerechnet an dem Tag, als sie Josef seine kleine Tochter zeigen will, von der er noch nichts weiß, muss die Familie Feldmann als Vertriebene das Land verlassen. Im diesem Februar 1948 hat die Kommunistische Partei die Macht in der Tschechoslowakei übernommen und die Auswirkungen haben auch das kleine Dorf in Mähren erreicht, wodurch sich das Leben jedes einzelnen Dorfbewohners massiv verändert. Was wird aus Magdalenas Träumen?h
Thema und Genre
Der Roman ist gleichzeitig die Geschichte der Tschechoslowakei, beginnend mit dem Ende des 1. Weltkriegs, mit Schwerpunkt auf die Zeit der Beneš Dekrete 1945, den Kommunismus nach dem Umsturz im Februar 1948, den Prager Frühling 1968 und endet mit der erneut einsetzenden Liberalisierung des politischen Regimes 1984.
Handlung, Charaktere und Schreibstil
Die Autorin gliedert ihre Erzählung in drei Teile, Buch I Magdalena, Buch II Libuše, Buch III Eva, wobei die erzählende Ich-Form verwendet wird, jedoch mit den drei wechselnden erzählenden Hauptprotagonistinnen. Verdichtet wird die Handlung im Laufe der Geschichte durch Rückblicke, welche sich durchaus auch auf das Leben der Mutter oder Großmutter der gerade erzählenden Frau beziehen.
Insgesamt ist es die Geschichte einer Familie, welche aus
Frauen besteht, die jeweils ihr erstes Kind, immer eine Tochter, sehr jung und
ledig bekommen. Die gesamte Handlung ist ähnlich einer Biographie aufgebaut und
erzählt das Schicksal der einzelnen Menschen, ohne jedoch zusätzlich Spannung aufbauen
zu wollen.
Die Hauptcharaktere sind insgesamt vier Frauen: Marie,
Magdalena, Libuše und Eva. Jede der Frauen hat einen eigenen Lebenstraum, sie
treffen jedoch, gezwungen durch die Umstände einer Politik- und Männerdominierten
Zeit, Entscheidungen, die ihr gesamtes Leben und auch das ihrer Töchter
nachhaltig beeinflussen.
Die Sprache ist zu Beginn des Buches ziemlich einfach und
geradlinig, den Gedanken der zehnjährigen Magdalena angepasst. Im Laufe des
Romans entwickelt sich auch die Sprache, wird flüssiger, beschreibender, spielt
mit Wortbildern.
Ich konnte zu keiner der Hauptprotagonistinnen wirklich
Zugang finden, denn die Entscheidungen, die sie plötzlich treffen, stehen für
mich im Widerspruch zu ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit und zu ihren Träumen.
Dadurch scheint sich für mich durch das ganze Buch eine gewisse stagnierende
Resignation zu ziehen, welche sicher sehr gut das tatsächliche Befinden der
Menschen in der Tschechoslowakei 1968, nach dem Scheitern des Prager Frühlings und
Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes, beschreibt, mir aber insgesamt zu
negativ ist. Sehr gut beschrieben ist das Leben der einfachen Menschen, die
sich dem Druck der politischen Mächte beugen müssen und mit den Gegebenheiten
weiterleben.
Fazit
Ein Buch für Leser, die sich für Zeitgeschichte und Erzählungen in diesem Rahmen interessieren, wobei hier insbesondere Leben und Alltag der einfachen Menschen im sich ständig wechselnden politischen Umfeld beschrieben werden, mit Schwerpunkt auf das damals geltende Frauenbild.
„Zitronenfalter flatterten so lautlos über die Lichtung, als seien Geräusche ihnen peinlich, und ich verspürte plötzlich eine tiefe Sympathie für diese seidenen Geschöpfe, die die Welt kaum anrührten und nur hier und da an ihr nippten.“ (Zitat)
Inhalt
Ein Fischerdorf irgendwo am Meer, in das eines Tages eine Fremde kommt, eine junge Frau mit blonden Haaren – Emily. Sie scheint alle zu verzaubern, besonders Tristan, den Inhaber des Fischladens. Ihr erstes Treffen danach ist scheinbar zufällig, doch dann sucht Tristan bewusst nach ihr, während der Alltag im Dorfleben weitergeht. Das zweite Wiedersehen ist kein Zufall mehr und von da an verbringen sie so viel Zeit wie möglich zusammen, gemeinsame endlos scheinende Stunden am Meer, immer umgeben von der Natur. Emily hat eine alte Mühle in der Nähe des Dorfes gekauft, wo sie nun leben will. Doch nicht nur Tristans Leben wird durch Emilys Sicht der Dinge beeinflusst, auch die anderen Dorfbewohner scheinen eine neue Energie zu spüren. Es geschehen kleine, erstaunliche Dinge. Wer ist diese Emily, die so viel Liebe zu den kleinen Wundern des alltäglichen Lebens verbreitet, warum ist sie ausgerechnet in dieses Fischerdorf gekommen? Es ist nur ein verzauberter Sommer, oder mehr?
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Autor lässt seine Geschichte in einem kleinen Fischerdorf spielen, das es so überall am Meer geben könnte. Wo genau, spielt für die Ereignisse keine Rolle, er spielt lieber mit Flurnamen wie „Julias Balkon“ und die Gaststätte im Dorf nennt er „Schwankende Schenke“. Was jedoch genau beschrieben wird, ist die Natur, so genau, dass sich im Kopf des Lesers sofort die Bilder dazu formen, andererseits in Metaphern, die immer einen Bezug zur Geschichte haben, die uns der Autor hier erzählen will. Es ist ein leiser, literarischer Roman, die einzelnen kurzen Kapitel zählt und bezeichnet er als Sandkörner.
Die Spannung, die den Leser zum immer weiter Lesen bewegt,
ergibt sich nicht so sehr aus der Beziehung von Emily und Tristan, die von
Beginn an sehr klar verläuft, ohne Plot-orientierte Umwege. Es geht um ein ganz
anderes Thema, zuerst leise im Hintergrund, dann plötzlich im Vordergrund und
man ist wirklich gespannt zu erfahren, welche Auflösung der Autor wählt.
Die Protagonisten in diesem Buch sind durch ihren Charakter
und ihre Handlungen definiert, über ihr Aussehen erfahren wir gerade so viel,
wie dem Autor unbedingt notwendig erscheint, um den Lesern auch einen möglichen
optischen Eindruck zu bieten. Es sind Menschen in einem Dorf, alle durch ihre
jeweiligen Eigenheiten fassbar und sympathisch. Einige von ihnen haben, genau
wie Emily und Tristan, ihre eigene Geschichte, die sich parallel durch die
Erzählung zieht, anfangs nur in kleinen Hinweisen, die sich im späteren Verlauf
der Handlung erklären. Leon, der Leuchtturmwärter sagt auf Seite 167: „Dass ich
loslassen muss und gleichzeitig etwas befreien, das im Sand verschüttet lag.“
(Zitat). Loslassen können ist eines der Kernthemen dieses Romans.
Fazit
„Leuchtturmmusik“ ist, wie schon der Titel sagt, eine poetische, literarische Erzählung, deren Handlung wie einzelne Sandkörner über dem Leser geworfen wird. Oder, wie der Autor selbst definiert: „Manche Augenblicke wirken über sich selbst hinaus“. Ein Buch für Leser, die nicht unbedingt eine detailverliebte Handlung erwarten, sich dafür auf eine sehr bildhafte Sprache einlassen können, die einige Male vielleicht zu barockem Überschwang neigt.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“. (Zitat Madeleine)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung, Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen. Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
„Ich hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung und Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles
Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen.
Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und
auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
„Das Vermächtnis der Spione“ von John le Carré ist ein klassischer Spionageroman aus der Welt der Geheimdienste während der Zeit des Kalten Krieges und nimmt direkten Bezug zu seinem Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“.
Inhalt
Der Roman beginnt im Jahr 2017. Peter Guillam, der ehemalige Assistent von George Smiley, einem der wichtigsten Spione des „Service“, des britischen Geheimdienstes, ist längst im Ruhestand und lebt auf seinem Bauernhof in der Bretagne. Da erhält er einen Brief aus London, er möge in einer wichtigen Angelegenheit und zum Zweck einer Stellungnahme sofort in die Zentrale des Service nach London kommen.
Was mit einem höflichen Gespräch beginnt, ist
eine versuchte Aufdeckung der Operation Windfall. Damals, im Jahr 1961, war
Alec Leamas, ein britischer Meisterspion, zusammen mit seiner Freundin Elizabeth Gold
bei einem angeblichen Fluchtversuch vor der Berliner Mauer erschossen worden.
Auch wenn
die Akten leer bis lückenhaft sind, versuchen Bunny und Laura, die Anwälte des
Service, Peter Guillam dazu zu bewegen, ihnen die Wahrheit über diese Operation
zu erzählen. Guillam war als Assistent von George Smiley in diese Operation mit
einbezogen und außerdem war Alec Leamas nicht nur ein Kollege, sondern Peters
Freund. Der britischen Regierung droht eine öffentliche Anklage samt Untersuchungsausschuss,
veranlasst vom Sohn von Alec Leamas und der Tochter von Liz Gold. Da George
Smiley selbst nicht auffindbar ist, soll Peter Guillam als Hauptschuldiger
angeklagt werden.
Wird es gelingen, die in der Vergangenheit
begrabene Operation Windfall und die wahren Hintergründe aufzuklären? Was ist damals
wirklich geschehen – zu viele Fragen sind noch offen …
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Roman „Das Vermächtnis der Spione“ erweckt die Ereignisse der Zeit des Kalten Krieges und insbesondere die Einsätze der britischen Spione in der damaligen DDR nochmals zum Leben. Der Zeitrahmen liegt zwischen 1957 und 1961. Erzählt wird aus Sicht von Peter Guillam in der Ich-Form. Da er natürlich viele Dinge in diesem Geflecht der Geheimdienste, sich konkurrierender Abteilungen und Personen, nicht wissen konnte, werden seine Erinnerungen durch Berichte, Akten, Briefe ergänzt. Dieser Wechsel der Perspektive wird vom Autor gekonnt als Spannungsmittel eingesetzt, aber auch, um viele menschliche Zwischennuancen zu erfassen.
„Wie weit können wir in der Verteidigung unserer
westlichen Werte gehen, ohne diese Werte preiszugeben?“ Diese Grundfrage
der Menschlichkeit in der grausamen, gefährlichen Welt der Spionage zieht sich
durch alle Geschehnisse und Handlungen dieses Romans, der Operation Windfall.
Dem Autor John le Carré ging es nie darum, nur
seine Erfahrungen aus seiner eigenen Zeit beim britischen Geheimdienst in
spannende Thriller zu fassen, sondern er ist ein Meister der Zwischentöne, der
Hintergründe seiner Geschichten, darauf bedacht, dass die komplexen Zusammenhänge
ein realitätsnahes Gesamtbild eines möglichen Vorfalls ergeben. Spione werden
hier nicht verherrlicht, sondern folgen ihren Aufträgen, müssen oft
improvisieren und sind definitiv keine James-Bond-artigen Helden.
Der Hauptprotagonist ist diesmal eindeutig Peter
Guillam, auch wenn George Smiley, der „rundliche, bebrillte, stets bekümmerte“ Spion,
den ganzen Roman hindurch im Hintergrund präsent ist, bzw. durch die
Rückblenden, Briefe, Akten, Erinnerungen immer wieder in den Vordergrund geholt
wird. Zu Peter Guillam sagt er: „Sie waren ein loyaler Gefolgsmann. Es gehörte
nicht zu Ihrem Job zu fragen, warum jeden Morgen die Sonne aufgeht.“
Das Coverbild weist auf eine weitere
Hauptprotagonistin hin, Doris Gamp. Sie lebt in Ostberlin und gibt Informationen
an den britischen Geheimdienst weiter, meistens über Peter Guillam. Ihr
Codename ist TULIP.
Die handelnden Personen, sowohl in der
Vergangenheit, als auch in der Gegenwart, sind schnörkellos beschrieben und
ihre Handlungen sind nachvollziehbar.
Fazit
Ganz sicher ein Roman für Leser, die auch schon andere Bücher der Serien um den Spion George Smiley gelesen haben. Auf Grund der sich ohnedies aus den Rückblenden ergebenden Handlung kann „Das Vermächtnis der Spione“ natürlich auch von am Genre Spionage und Kalter Krieg Interessierten gelesen werden, die noch keinen anderen Roman von John le Carré kennen. Meiner Meinung nach sollte man jedoch zumindest „Der Spion, der aus der Kälte kam“ vorher lesen, einerseits um schneller mit der Geschichte vertraut zu werden, andererseits, weil diese völlig andere Sichtweise der damaligen Ereignisse dieses neue, finale Buch der Serie noch interessanter macht.
Das »Polackenkind« ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine andere liebt.
Handlung und Schreibstil
Im Mittelpunkt dieses Romans steht ein altes Bauernhaus, das Vera von Kamcke als Flüchtlingskind zum ersten Mal betreten und nie wieder verlassen hat. Inzwischen gehört es ihr, sie hat es geerbt. Es geht um Fremdsein, Ankommen, manchmal Freundschaft und vor allem geht es um Familie, die wir trotz aller Verstrickungen, Verletzungen, vielleicht falscher Entscheidungen nicht einfach ignorieren können.
Dörte Hansens Schreibstil ist oft
bildhaft-verschwenderische, da darf sich ein Satz schon mal über 7 Zeilen
ausdehnen. Über den Frühling schreibt
die Autorin: „Die Felder sahen verheult aus, die Bäume tropften, zitterten,
aber an ihren kahlen Zweigen schwollen schon die Knospen.“ (Zitat, Seite 159). )
Dann wieder kommen, wo es um Sachverhalte geht, kurze, prägnante Sätze. Dies
macht es dem Leser einfach, diese Wortentspannungen zwischendurch. Dazu kommt
noch ihr Sprachwitz, trotz der insgesamt ernsten Thematik.
Fazit
Warum ich dieses Buch nach der letzten Seite mit Bedauern geschlossen habe, liegt einerseits an den beiden starken Protagonistinnen Vera und Anna und andererseits daran, dass hier das Landleben völlig entromantisiert beschrieben wird, die Jugend, die in die Städte zieht, während die Väter bleiben. Doch anders als in dem zur Zeit viel beworbenen Roman „Niemand ist bei den Kälbern“ von Alina Herbig (ich fand ihn furchtbar und die Handlungen der Protagonistin nicht nachvollziehbar), bleiben Dörte Hansen’s Figuren trotz oder wegen ihrer Unzulänglichkeiten nachvollziehbar und sympathisch.
Ein lesenswertes Buch für Freunde von zeitgenössischer
deutscher Literatur mit ernsten Themen, wie in diesem Fall das so gar nicht
romantische Leben auf dem Lande.
„Und ich stellte fest, dass nicht nur das Vergessen eine Form des Erinnerns war, sondern auch das Erinnern eine Form des Vergessens“ (Zitat aus dem Buch)
Inhalt
Iris erbt das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Bertha und erinnert sich an glückliche Sommerferien ihrer Kindheit.
Handlung und Schreibstil
Diese Geschichte umspannt das Leben von drei Frauengenerationen, erzählt Form von einzelnen Begebenheiten, bunt durcheinandergewürfelt aus den Erinnerungen von Iris und den damals erzählten Erinnerungen ihrer Großmutter, Mutter, Tanten. Ein einschneidendes Ereignis, immer wieder nur andeutungsweise erwähnt zieht sich als roter Faden durch das Buch, hier wird versucht, Spannung aufzubauen, bis Iris sich schließlich erinnert, was damals wirklich passiert ist.
Fazit
Das beinahe willkürlich scheinende Aneinanderreihen der Begebenheiten, verbunden mit zahlreichen Schilderungen, unterbricht teilweise den Lesefluss. Die Sprache schwankt zwischen banal und wirklich poetisch.
Ein Wesen, das die Menschen verwirrt und bezaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. (Zitat Klappentext)
Inhalt
Der Obdachlose Schoch übernimmt gemeinsam mit der Tierärztin Valerie Sommer die Verantwortung für diesen besonderen kleinen Elefanten, ebenso wie auch der Elefantenflüsterer Kaung. Der Genforscher Roux und sein mächtiger Geschäftspartner, ein ebenso skrupelloser chinesischer Forschungskonzern geben nicht so leicht auf – sie wollen das Ergebnis ihrer Forschungen zurück, mit allen Mitteln.
Thema und Genre
Martin Suter greift in seinem neuesten Roman ein brisantes Thema auf: Gentechnologie, bedenkenlos auf Ruhm, vor allem aber auf die riesigen Geschäftsmöglichkeiten ausgerichtet.
Fazit
Ich habe alle Bücher von Martin Suter gelesen, nur die Kurzgeschichten nicht. Hier zeigt uns der Autor eine neue Facette seines Könnens und erzählt uns eine Geschichte, die ebenso spannend, wie magisch ist. Man legt das Buch nach der letzten Seite mit einem Lächeln aus der Hand. Das Thema und Anliegen dieses Romans regen noch lange zum Nachdenken an.
Diesen Roman hat alles für jeden Leser: ein wichtiges Thema,
klar gezeichnete, stimmige Charaktere, Spannung, Romantik, Poesie, Magie und
die Sprache eines gewandten Erzählers.
„Du kennst das Spiel. Es ist oft nicht das, wonach es aussieht“. Im Grunde würde dieses Zitat genügen, um den Inhalt des Romans zu beschreiben.
Inhalt
Die Geschichte spielt 1936 in Spanien und der Bürgerkrieg zwischen der linken Volksfront und den politisch rechts orientierten Falangisten und Nationalisten ist in vollem Gang. Der weltgewandte, effizient agierende Spion Lorenzo Falcó erhält einen höchst brisanten Geheimauftrag: ein politisch hochrangiger Gefangener, eine bekannte Persönlichkeit, soll aus der Festung Alicante befreit werden.
Diesmal erhält Falcó, der es gewohnt ist, alleine zu
arbeiten, ein kleines, aber effizientes Team zugeteilt. Zu diesem Team gehören
auch zwei junge Frauen, Caridad Montero
und Eva Rengel. Falcó leitet die Mission, doch auch er erhält seine Weisungen
und alle Einzelheiten in diesem Falle in mehreren Etappen. Um diesen Einsatz
erfolgreich durchführen zu können, müssen die Mitglieder des Teams, die kaum
etwas voneinander wissen, einander zu 100 Prozent vertrauen und sich auf jeden
einzelnen verlassen können, das ist in diesen Tagen überlebensnotwendig.
Werden sie den Auftrag erfolgreich durchführen können, trotz
der unterschiedlichen Interessen aller Grupperungen, die die Fäden in diesem riskanten
Spiel ziehen?
Thema und Genre
Bei „Der Preis, den man zahlt“ handelt es sich um einen Roman, wobei der zeitgeschichtliche Hintergrund, der Bürgerkrieg in Spanien, real ist und aus der politischen Situation von Anschlägen, Verhaftungen der übergeordnet mit „national-rechts“ und „sozialistisch-links“ zuzuordnenden einzelnen Gruppierungen ergibt sich die Mission von Lorenzo Falcó und der ihn umgebenden Protagonisten. Auch international wurde dieser Schauplatz intensiv beobachtet und besonders Deutschland und Italien mischten hier kräftig mit.
Charaktere
„Ich sympathisiere mit mit verschiedenen Anliegen.“ (Lorenzo Falcó) „Wenn ich das hier richtig verstehe, vor allem mit dem eigenen.“ (sein Mentor). In Zeiten wie diesen war man nur als Wolf sicher (Falcó).
Diese Aussagen charakterisieren den Hauptakteur Lorenzo Falcó.
Ein mutiger, versierter Einzelkämpfer, Frauenheld der Eroberung willen, keine
Skrupel. Zugeben, kein Romanheld, mit dem man sich zu 100% identifizieren kann,
doch darum scheint es dem Autor auch gar nicht zu gehen, sondern er will die
Geschichte erzählen und darin von Menschen, die nicht in „gut“ und „böse“
einzuteilen sind und im Spiel Politik und Spionage nur handelnde Figuren
bleiben.
Handlung und Schreibstil
Die Handlung dieses Romans steht im stimmigen Kontext mit dem Umfeld und die Entwicklung der Handlung und der überraschenden Wendungen ist nachvollziehbar. Auch Leser, die selten Spionageromane lesen, werden sich rasch in die Welt der völlig unterschiedlichen Motive und politischen Richtungen der handelnden Personen, Auftraggeber und im Hintergrund bleibenden Persönlichkeiten eingelesen haben und die bis zur letzten Seite spannende Geschichte nicht aus der Hand legen wollen.
Das Buchcover nimmt Bezug auf Züge, die mehrmals eine Rolle
spielen, dazu der Rauch der Lokomotive, der viele Dinge im nebeligen
Unbekannten lässt, dazu eine einsame Frauengestalt, stellvertretend auch für
die persönliche Einsamkeit in gefährlichen Einsätzen wie diesem.
Fazit
Man kennt Arturo Pérez-Reverte aus seinen früheren Werken als sprachlich gewandten Erzähler, der auch das Umfeld seiner Geschichten in Bilder fasst, jedoch immer nur so weit, dass es nicht in überbordende Schilderungen abgleitet, was der Handlung die Spannung nehmen würde. Ein Buch für alle Leser, die sich neben einer guten aufgebauten, spannenden Geschichte auch eine genussvoll zu lesende Sprache wünschen.
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