Der Preis, den man zahlt (Lorenzo-Falcó-Reihe) – Arturo Pérez-Reverte

AutorArturo Pérez-Reverte
Verlag Insel Verlag
Erscheinungsdatum 10. September 2017
FormatGebundene Ausgabe
Seiten295
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3458177197

„Du kennst das Spiel. Es ist oft nicht das, wonach es aussieht“. Im Grunde würde dieses Zitat genügen, um den Inhalt des Romans zu beschreiben.

Inhalt

Die Geschichte spielt 1936 in Spanien und der Bürgerkrieg zwischen der linken Volksfront und den politisch rechts orientierten Falangisten und Nationalisten ist in vollem Gang. Der weltgewandte, effizient agierende Spion Lorenzo Falcó erhält einen höchst brisanten Geheimauftrag: ein politisch hochrangiger Gefangener, eine bekannte Persönlichkeit, soll aus der Festung Alicante befreit werden.

Diesmal erhält Falcó, der es gewohnt ist, alleine zu arbeiten, ein kleines, aber effizientes Team zugeteilt. Zu diesem Team gehören auch zwei junge Frauen, Caridad  Montero und Eva Rengel. Falcó leitet die Mission, doch auch er erhält seine Weisungen und alle Einzelheiten in diesem Falle in mehreren Etappen. Um diesen Einsatz erfolgreich durchführen zu können, müssen die Mitglieder des Teams, die kaum etwas voneinander wissen, einander zu 100 Prozent vertrauen und sich auf jeden einzelnen verlassen können, das ist in diesen Tagen überlebensnotwendig.

Werden sie den Auftrag erfolgreich durchführen können, trotz der unterschiedlichen Interessen aller Grupperungen, die die Fäden in diesem riskanten Spiel ziehen?

Thema und Genre

Bei „Der Preis, den man zahlt“ handelt es sich um einen Roman, wobei der zeitgeschichtliche Hintergrund, der Bürgerkrieg in Spanien, real ist und aus der politischen Situation von Anschlägen, Verhaftungen der übergeordnet mit „national-rechts“ und „sozialistisch-links“  zuzuordnenden einzelnen Gruppierungen ergibt sich die Mission von Lorenzo Falcó und der ihn umgebenden Protagonisten. Auch international wurde dieser Schauplatz intensiv beobachtet und besonders Deutschland und Italien mischten hier kräftig mit.

Charaktere

„Ich sympathisiere mit mit verschiedenen Anliegen.“ (Lorenzo Falcó) „Wenn ich das hier richtig verstehe, vor allem mit dem eigenen.“ (sein Mentor). In Zeiten wie diesen war man nur als Wolf sicher (Falcó).

Diese Aussagen charakterisieren den Hauptakteur Lorenzo Falcó. Ein mutiger, versierter Einzelkämpfer, Frauenheld der Eroberung willen, keine Skrupel. Zugeben, kein Romanheld, mit dem man sich zu 100% identifizieren kann, doch darum scheint es dem Autor auch gar nicht zu gehen, sondern er will die Geschichte erzählen und darin von Menschen, die nicht in „gut“ und „böse“ einzuteilen sind und im Spiel Politik und Spionage nur handelnde Figuren bleiben.

Handlung und Schreibstil

Die Handlung dieses Romans steht im stimmigen Kontext mit dem Umfeld und die Entwicklung der Handlung und der überraschenden Wendungen ist nachvollziehbar. Auch Leser, die selten Spionageromane lesen, werden sich rasch in die Welt der völlig unterschiedlichen Motive und  politischen Richtungen der handelnden Personen, Auftraggeber und im Hintergrund bleibenden Persönlichkeiten eingelesen haben und die bis zur letzten Seite spannende Geschichte nicht aus der Hand legen wollen.

Das Buchcover nimmt Bezug auf Züge, die mehrmals eine Rolle spielen, dazu der Rauch der Lokomotive, der viele Dinge im nebeligen Unbekannten lässt, dazu eine einsame Frauengestalt, stellvertretend auch für die persönliche Einsamkeit in gefährlichen Einsätzen wie diesem.

Fazit

Man kennt Arturo Pérez-Reverte aus seinen früheren Werken als sprachlich gewandten Erzähler, der auch das Umfeld seiner Geschichten in Bilder fasst, jedoch immer nur so weit, dass es nicht in überbordende Schilderungen abgleitet, was der Handlung die Spannung nehmen würde. Ein Buch für alle Leser, die sich neben einer guten aufgebauten, spannenden Geschichte auch eine genussvoll zu lesende Sprache wünschen.

Jasmin und Bittermandeln – Julia Freidank

„Jasmin und Bittermandeln“ von Julia Freidank

Verlag: Tinte & Feder

8. August 2017, Kindle Ausgabe, 352 Seiten (Printausgabe), ASIN: B0725FTPGY

Klappentext:

Lara reist nach Rom, um den geheimnisvollen Pasquino zu untersuchen, eine Statue, an der die Menschen anonyme Botschaften hinterlassen – über Politik, die Welt und das Leben in Rom. Kaum angekommen lernt sie in der ewigen Stadt Jasmin kennen. Eine unkonventionelle Femme fatale, die ihre Lebensweisheit mit der jungen Frau teilt und sie in ihre Wohngemeinschaft mit dem schüchternen Journalisten Francesco und dem Studenten Momus aufnimmt.

Eines Tages findet Lara eine Botschaft am Pasquino, die nur an sie gerichtet sein kann. Wer ist der geheimnisvolle Verfasser? Immer neue Zettel folgen und Lara verliebt sich in den Unbekannten, der sie inspiriert und ihre innersten Sehnsüchte weckt. Nach und nach wird die Suche nach dem geheimnisvollen Schreiber für Lara zu einer Suche nach sich selbst.

Fazit:

An dieses Buch muss man sich gewöhnen, aber wenn man die Ausflüge der Autorin in die Philosophie akzeptiert und sich eingelesen hat, ist es eine stilsicher, erfreulich zu lesende Geschichte.

Der Roman spiel in Rom, wobei Stadt, Menschen und Lebensgefühl sehr gut erfasst sind.

Die Studentin Lara entwickelt sich von einer unsicheren, angepassten jungen Frau zu einer selbstbewussten Persönlichkeit, die lernt, sich selbst zu akzeptieren, eigene Wünsche zu formulieren und danach zu leben. Diese Entwicklung wird beeinflusst von den Menschen in ihrem Umfeld und beeinflusst diese gleichzeitig.

Es ist Unterhaltungslektüre, aber mehr als nur die übliche Verwirrungen-Liebesgeschichte, sondern gibt auch einige wichtige Themen vor, die der Geschichte durchaus Sinn und Tiefgang geben. Die einzelnen Charaktere wachsen dem Leser mit all ihren Eigenheiten, Ecken und Kanten ans Herz. Natürlich gibt es für Lara nach einigen Umwegen und Zweifeln ein Happy End und man legt das Buch mit einem Lächeln zur Seite.

Ein Buch für Leserinnen, die ein paar entspannte, unterhaltsame Stunden genießen wollen.

Opferstein – Heidi Schumacher

AutorHeidi Schumacher
Verlag Emons Verlag
Erscheinungsdatum 29. März 2011
FormatTaschenbuch
Seiten180
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3-89705-807-1

Rügen-Bezug

Inhalt – Klappentext

In einer idyllischen Bucht auf Rügen, in der Nähe des legendären Opfersteins, werden drei Touristinnen aus dem Westen erschlagen aufgefunden. Unfälle, behauptet die Polizei. Mord, sagt einer der Ehemänner der Toten und beauftragt Antonia Babe, eine junge Detektivin aus Hamburg, mit den Ermittlungen. Schon bald entdeckt Antonia im Dorf ein Geflecht von Beziehungen, das die Bewohner mit den Toten verband – und kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur.

Fazit

Krimis mit Ortsbezug gibt es viele und viele darunter sind insgesamt sehr einfach konstruiert  und lesen sich schnell – nicht unbedingt mein persönliches Genre. Da ich in meiner neuen Heimat Lohme auf Rügen sowohl die Kreidefelsen, als auch Opfersteine und Hünengräber sozusagen vor der Haustüre habe, wurde ich neugierig. Der Rügen-Bezug und die entsprechenden Schilderungen bleiben vage und sehr an der Oberfläche, da hatte ich mir mehr erwartet, das kann ich in jedem Touristenführer lesen. Aber die Story selbst ist gut entwickelt, liest sich flüssig und Antonia Babe, der Hauptcharakter des Buches, entwickelt sich für mich bis auf einige kleine Ausnahmen nachvollziehbar und sympathisch. Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls und daher werde ich (trotz mancher negativer Kritik) auch den bereits erschienenen zweiten Band mit dieser Ermittlerin lesen und mir lieber selbst ein Bild machen. Ich empfehle diesen auf Rügen spielenden Küsten Krimi als unterhaltsame Ferienlektüre oder auch nach einem Rügen Urlaub zum Weiterträumen zu Hause.

Der Blogger – Patrick Brosi

AutorPatrick Brosi
Verlag Emons Verlag
Erscheinungsdatum 17. September 2015
FormatTaschenbuch
Seiten480
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3954516766

„Nichts geschieht zufällig“

Inhalt – Klappentext

Ein Ruderer verschwindet spurlos aus seinem Boot. Der Vermisste ist ein weltweit bekannter Enthüllungsblogger, der die Pharmaindustrie durch geleakte Insiderinformationen an den Pranger gestellt hat. Wurde er aus dem Weg geschafft? Und was geschah mit der jungen Journalistin, die dem öffentlichkeitsscheuen Blogger auf der Spur war?

Fazit

René Berger ist ein bekannter Enthüllungsblogger, der mit einer neuen Geschichte droht, welche das Ende für ein bekanntes Pharmaunternehmen bedeuten könnte. Marie Sommer, Journalistin bei einer Online-Zeitung soll ihn im Auftrag ihrer Zeitung an seinem Rückzugort im Schwarzwald suchen und versuchen, ihn zu einer Zusammenarbeit zu überreden. Andreas Nagel ist der Leiter der Ermittler in diesem Thriller.

Der Aufbau dieses Kriminalromans ist etwas gewöhnungsbedürftig, da er in viele Abschnitte geteilt ist, in denen das gesamte Geschehen auf zwei Ebenen abgehandelt wird, Marie und Nagel, wobei die Ebene Marie zu Beginn einen Monat vor der Ebene des Ermittlers Nagel spielt und im Laufe der Geschichte erst bewegen sich die beiden Zeitebenen aufeinander zu.

In meinen Augen ist dies zwar ein interessanter Aufbau, geht jedoch zu Lasten wirklicher Spannung. Unter diesem gleichsam Zerschnipseln der Handlung leidet der Lesefluss und es wird teilweise mühsam, auch wenn mir der Sprachstil sehr gut gefallen hat. Die Auflösung scheint, gemessen an der Realität, zwar durchaus glaubhaft, wird aber ziemlich rasch abgehandelt, dadurch werden manche Zusammenhänge als Fakten dargestellt, ohne näher auf das „Warum“ einzugehen. Insgesamt dennoch ein interessantes Leseerlebnis, auch wenn ich mir etwas mehr erwartet hatte.

Die Lieferantin – Zoë Beck

AutorZoë Beck
Verlag Suhrkamp Verlag
Erscheinungsdatum 10. Juli 2017
FormatTaschenbuch
Seiten324
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3518467756

„Sie kannten von ihrer Auftraggeberin nur den Decknamen, TheSupplier, die Lieferantin, und das reichte ihnen.“ (Zitat Seite 56)

Inhalt – Klappentext

London, in einer nicht wirklich fernen Zukunft. Ein Drogenhändler treibt tot in der Themse, ein Schutzgelderpresser verschwindet spurlos. Elliot Johnson weiß, dass auch sie in Gefahr ist – sie leitet das heißeste Start-up Londons und zugleich das illegalste: Über ihre App bestellt man Drogen in höchster Qualität, und sie werden von Drohnen geliefert. Anonym, sicher, perfekt organisiert.Die Sache hat nur einen Haken – die gesamte Londoner Unterwelt fühlt sich von ihrem Geschäftsmodell bedroht und will ›Die Lieferantin‹ tot sehen. Ein Kopfgeld wird auf sie ausgesetzt. Ellie beschließt zu kämpfen – ihre Gegner sind mächtig, und sie lauern an jeder Straßenecke.

Meine Meinung

Seit ich ein Interview mit Zoe Beck im Magazin „Buchkultur“ und anschließend daran ihren Thriller „Schwarzblende“ gelesen habe, ist Zoe Beck eine jener deutschen Autorinnen, deren Bücher ich sofort nach dem Erscheinen ohne weiteres Nachdenken kaufe und lese.

Auch „Die Lieferantin“ enttäuscht nicht: eine präzise Sprache, Beschreibungen nur dort, wo sie notwendig sind, aber nicht, um Seiten zu füllen. Das macht das Tempo rasant und die Geschichte entwickelt sich Step by Step, ohne Längen. Die Themen der Autorin sind immer brisant, zeitnah und kritisch, so auch hier. Ihre Charaktere sind nie in „gut“ bzw. „böse“ einzuteilen, sondern bewegen sich im Graubereich, warum sie so sind, lässt sich jedoch immer nachvollziehen. Zoe Becks Hauptcharaktere sind starke Frauen, in deren Handlungsweisen sich der Leser/die Leserin stimmig hineinversetzen kann – man mag sie. Der Aufbau dieses neuen Thrillers ist genial: eine Tat, ein Zufall auf einem Nebenschauplatz, setzt eine Lawine von weiteren Handlungen in Gang, die sich verdichtet, ausbreitet und vernetzt weiteste Reaktionen hervorruft, mehrere davon tödlich.

Fazit

Ein Thriller, den man beginnen sollte, wenn man einige freie Lesestunden einplanen kann, denn diesen Pageturner legt man erst nach der letzten Seite wieder aus der Hand.

Kommando Abstellgleis: Kommando Abstellgleis ermittelt, Band 1 – Sophie Hénaff

AutorSophie Hénaff
Verlag Penguin Verlag
Erscheinungsdatum 14. Mai 2018
FormatTaschenbuch
Seiten352
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3328102670

Ein Fall für Kommissarin Capestan 1

Inhalt – Klappentext

Im Pariser Hauptkommissariat wird aufgeräumt. Das ist der Startschuss für eine neue Brigade, in der alle Unbequemen, Faulenzer, Schläger und Alkoholiker unschädlich gemacht werden sollen. Die Leitung erhält Anne Capestan, einst hoffnungsvolle Polizistin, die wegen eines fatalen Fehlers vom Dienst suspendiert wurde. Doch der Schuss geht nach hinten los, denn Capestan denkt gar nicht daran, sich aufs Abstellgleis schieben zu lassen. Einer katastrophalen Ausstattung zum Trotz löst sie mit ihrer Loser-Truppe sogar alte Fälle, die Abgründe in der neuen Chefetage zutage bringen …

Fazit

Die Idee hinter diesem Krimi ist originell und die Umsetzung zu 100% gelungen. Ein sehr spezielles Team aus lauter eigenwilligen Charakteren, jeder einzelne gut durchdacht und alle wachsen sie dem Leser ans Herz. Die Spannung ergibt sich aus den scheinbar unterschiedlichen alten Fällen, die sie auf Grund offensichtlicher Mängel bei der Jahre zurückliegenden Ermittlung neu aufrollen, unerwartete Zusammenhänge entdecken. Bereits auf dem „Abstellgleis“ können sie es sich erlauben, durchaus unkonventionell zu ermitteln. Nichts und niemand hält diese Einzelkämpfer auf, die langsam zu einem Team zusammenwachsen. Die Handlung ist gut durchdacht und bleibt immer nachvollziehbar und logisch, die Sprache ist flüssig und es kommt der Humor nicht zu kurz.

Band 2 in deutscher Sprache erscheint im Oktober 2017: Das Revier der schrägen Vögel: Ein neuer Fall für das Kommando Abstellgleis und er steht schon auf meiner „must-have – to read“ Liste.

Wer über den folgenden Dialog so schallend lachen kann wie ich, dem sei dieses Buch wirklich empfohlen:

„Übrigens, Capestan, ich habe einen Bußgeldbescheid für Brigadier Lewitz bekommen, neunzig Stundenkilometer innerorts …“ „Ja, wäre nett, wenn Sie den unter den Tisch fallen lassen könnten, sein Punktekonto sieht schlecht aus.“ „Eine Geschwindigkeitsüberschreitung auf einem Hundekotmobil?“ „Es gibt keine Hundekotmobile mehr. Das war eine Kehrmaschine“.

Du hättest gehen sollen – Daniel Kehlmann

AutorDaniel Kehlmann
Verlag Rowohlt Buchverlag
Erscheinungsdatum 2. Aufl. 21. Okt. 2016
FormatGebundene Ausgabe
Seiten96
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3498035730

„Schnell, sagte sie. Schnell, geht weg.“ (Zitat Seite 32)

Inhalt

Es ist der zweite Dezember und die junge Familie freut sich auf ein paar ruhige Urlaubstage in dem gemieteten Haus in den Bergen. Der Mann, Drehbuchautor, schreibt unter Termindruck an einem neuen Drehbuch. Seine Frau Susanna ist Schauspielerin und die gemeinsame Tochter Esther ist gerade vier Jahre alt geworden. In der Abgeschiedenheit zeigen sich deutlich die Spannungen zwischen dem Ehepaar, immer wieder führen Dialoge zum Streit. Gleichzeitig scheint sich jedoch für den Autor immer wieder die Gegenwart unerklärlich in andere Dimensionen zu verschieben. Im Dorf warnt man ihn: Geht weg! und auch Susanna und Esther wollen den Urlaub abbrechen. Sie packen …

Charaktere

Erzähler dieser Geschichte ist der Drehbuchautor, die Ich-Form wechselt nur dort, wo er über seine Drehbuchfiguren Jana, Ella und Martin schreibt. Die Geschehnisse entwickeln sich um den kleinen Personenkreis der Familie. Hauptprotagonist ist jedoch der erzählende Drehbuchautor, man hofft mit ihm, dass dieser Urlaub, seine Ehe und auch sein Drehbuch ein positives Ende nehmen.

Handlung und Schreibstil

Daniel Kehlmann kommt mit nicht mal 100 Seiten und fünf Tagen aus, um eine phantastische Schauergeschichte von packender Dichte zu entwickeln. Vorrangig geht es zu Beginn um die bekannten Fragen vieler Paare, warum man kaum bemerkt hat, wie der Alltag immer mehr Risse in die Beziehung gebracht hat. Doch bald erfährt man, dass es wohl größere Probleme gibt, denn seine Wahrnehmungen des Hauses und später auch der Umgebung verändern sich, überlagern sich und was sich anfangs mit Träumen und Sinnestäuschungen erklären lässt, entzieht sich langsam jeder Logik. Irgendwie ist alles einerseits überdeutlich, andererseits vage – auch manche der niedergeschriebenen Gedanken verschwinden irgendwie, indem die Sätze in der Mitte einfach aufhören.

Fazit

Kehlmann spielt mit Elementen aus der Mystik und dem absolut Unerklärbaren. Er braucht keine Todesfälle, um diese verhältnismäßig kurze Erzählung spannend und unangenehm bedrohlich zu gestalten. Schnell zu lesen, klingt diese Geschichte noch lange in den Gedanken des Lesers nach.

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