„Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ (Originalzitat)
Inhalt
Der Motorsegler Mercurius, gechartert von der Kiliwhite Ltd., verschwindet spurlos auf der Ostsee und auch die vier Männer, die sich auf dem Schiff befanden. Was hat es mit dem Kutter Cinereo Lupus auf sich, der sich mehrmals in der Nähe des verschwundenen Motorseglers aufzuhalten schien. Nicht nur Kommissar Lasse Larsson und das suchen nach den Hintergründen und möglichen Zusammenhängen, auch der schwedische Geheimdienst SÄPO scheint irgendwie in diese Sache verwickelt …
Thema und Genre
Dieser Fall um den Ermittler Lasse Larsson führt in die Welt der Geheimdienste, die Handlung spielt zwischen aktuellen Vorfällen und Ereignissen in der Vergangenheit, teilweise auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt.
Fazit
Ich würde dieses neue Buch aus der Reihe der Usedom Krimis eher dem Genre Spionageroman zuordnen. Spannend geschrieben, aber mit einer Fülle von Informationen zu politisch brisanten und aktuellen Themen, liest sich die Geschichte zwar sehr spannend, aber wer Thriller-Qualitäten erwartet, wird enttäuscht sein. Zumindest die Kindle-Ausgabe sollte nochmals Korrekturgelesen werden.
Ein informatives Buch für Fans von sachlichen
Spionageromanen im Graubereich der Geheimdienste, mit einem sympathischen
Ermittler.
„ Hast du vorhin eigentlich … gezaubert?“ „Ich musste. Sonst wäre ich jetzt tot“, antwortete Lennart. „Und ihr wahrscheinlich auch.“ (Zitat Buchrückseite)
Inhalt
Der Anwalt Cornelius Isaksson hat im Nachlass von Buri Bolmen eine Liste mit Namen gefunden und diese an Lennart Malmkvist geschickt, als mögliche Unterstützung im Kampf gegen den mächtigen Magier Krähenbein. Ein Name kommt Lennart bekannt vor, Dr. Henrietta Hellström, Gattin von Prof. Dr. Titus Hellström, Direktor des Naturhistorischen Museums Göteborg. Da erfahren sie, dass sie verschwunden ist und vermutlich in der Gewalt von Hendrik Nilsson, der aus dem Gefängnis entkommen ist. Teilweise unterstützt von der misstrauischen Kommissarin Maja Tysja, von einem magischen Orakel und versehen mit neuen Zaubersprüchen macht sich Lennart zusammen mit Mops Bölthorn auf die Suche nach Henrietta Hellström. Gleichzeitig versucht er zu ergründen, wer regelmäßig die Küche und auch den Verstand von Professor Titus Hellström verwüstet und warum. Und wie geht es mit der Suche nach den Dunklen Pergamenten weiter?
Thema, Genre und Schreibstil
Der Roman beginnt mit einer kurzen Rückblende auf ein zwanzig Jahre zurückliegendes Ereignis. Verfasst ist die Geschichte in der neutralen Erzählform, wobei sich die Handlung spannend bis zu einem fulminanten Showdown entwickelt, um dann mit einem wirklich fiesen Cliffhanger zu enden, der meiner Meinung nach too much und absolut entbehrlich ist. Sehr gelungen dagegen sind die Schilderungen des winterlichen Göteborg in den Abendstunden.
Obwohl in der Geschichte viel gezaubert wird und uns
allerlei magische und mystische Wesen begegnen, ist dieser Roman nicht nur dem
Genre Fantasy zuzuordnen, denn er spielt in einer realen Welt, wo ein
Kriminalfall aufgeklärt werden muss. Die magische Welt ist jedoch teilweise mit
der Realität verwoben und bildet so die Einheit dieses Abenteuers von Lennart
Malmkvist – ein sehr unterhaltsames Gesamtpaket mit witzigen, sehr kreativen
Wortspielereien.
Wir treffen viele Protagonisten aus dem ersten Teil der
Geschichte wieder, Maria hilft auch diesmal mit ihren hervorragenden
italienischen Kochküsten und die Kommissarin Maja Tysja versucht auch
weiterhin, hinter Lennarts Geheimnis zu kommen, denn dass es eines gibt, dessen
ist sie sich sicher. Bölli, der schon im ersten Band auf seinen kurzen Beinchen
in die Herzen wohl aller Leser getippelt ist, begleitet Lennart auch weiterhin
und hilft sprechend, wo er kann. Lennart selbst hat den sonderbaren Mops
inzwischen wirklich ins Herz geschlossen und wächst insgesamt mit seinen
schwierigen Aufgaben. Natürlich muss er auch Rückschläge hinnehmen, denn auch
wenn seine Zauberkräfte stärker werden, so braucht alles Zeit, Zeit die er
manchmal nicht hat und da muss er schon mal improvisieren.
Fazit
Auch wenn man die Serie um Lennart Malmkvist erst mit diesem zweiten Band zu lesen beginnt, gibt es genügend Hinweise auf die wichtigen Themen des ersten Bandes, sodass es kein Problem ist, der Handlung zu folgen. Allerdings ist der erste Band auch deshalb so lesenswert, weil sehr humorvoll beschrieben ist, wie sich das Verhältnis Lennarts zu dem gegen seinen Willen geerbten, etwas gewöhnungsbedürftigen Mops langsam aufbaut. Spannend zu lesen ist auch, wie sich Lennart selbst entwickelt. Meine Empfehlung ist daher, mit Band eins zu beginnen und dann dieses neue Abenteuer zu lesen.
„Die Besinnung auf das Wesentliche, die einfachen Dinge, die allem zugrunde liegen. Vielleicht sind wir ja das Ende des Gliedes der multimedialen Gesellschaft, die übersättigt und müde nach etwas sucht, das uns wieder zurück führt zum Wesentlichen.“ (Zitat Seite 178)
Inhalt
Max und Sophie Himmel sind Stadtmenschen, doch mit Tochter Lilly, drei Jahre alt, landen auch sie beim Thema aller Jungfamilien: Wohnen im Grünen. Während ihr Freundeskreis die Entscheidung bereits getroffen hat und Eigenheime in Reihenhaussiedlungen bewohnt, wissen Max und Sophie, dass sie genau das nicht wollen. Eines Tages entdeckt Max die perfekte Immobilie: Schloss Silberdingen, umgeben von viel Natur. Genau genommen ist es eine Schlossruine. Verborgen vom wild wuchernden Grün der großen Gartenanlage rund um das Schloss warten einige Überraschungen auf die neuen Besitzer und Mops Brutus, inzwischen ebenfalls Familienmitglied. Was hat es mit der Ente im Buchtitel auf sich? …
Handlung, Thema und Schreibstil
Die Autorin schreibt in der ersten Person, aus Sicht von Sophie, was deutlich biographische Anklänge zeigt. Die Geschichte beginnt mit einer Prologszene in der Gegenwart, dann folgen einige Rückblicke, die den Leser bis zu besagter Szene führen. Der Roman ist ähnlich einem Tagebuch in einzelnen, kurzen Episoden geschrieben, wobei jede in sich abgeschlossen ist, natürlich aber mit einem Bezug zum Ganzen.
Das Grundthema ist zeitlos aktuell. Junge Familien wünschen
sich Platz im Grünen, wo ihre Kinder herumtollen können und verzichten damit
auf einige Annehmlichkeiten einer Großstadt.
Reihenhaussiedlungen mit Nachbarn so nahe, dass sie beinahe mit am
Frühstückstisch sitzen könnten, sind für Max und Sophie keine Option. Sie
entscheiden sich für ländliche Abgeschiedenheit mit viel Platz.
Erfrischend humorvoll werden hier alle allzu romantischen
Vorstellungen vom Leben irgendwo auf dem Land entzaubert. Auch die Aufgaben,
denen sich begeisterte Besitzer von Landhäusern und Schlössern im
Beinahe-Verfallszustand stellen müssen, klingen bereits an, werden jedoch im
zweiten Band der Serie richtig aktuell werden. In diesem ersten Band geht es
vor allem um arbeitsreiche Wochenenden im eigenen Schlossgarten, Prädikat Ümu.
Die Hauptprotagonisten sind absolut stimmig und in ihren
Eigenheiten charmant beschrieben, es sind wirklich Menschen „wie du und ich“.
Bei den weiteren Personen und manchen Szenen im Umfeld spielt die Autorin in
meinen Augen etwas viel mit den üblichen Klischees.
Besonders in Sophie kann man sich in jeder einzelnen Szene
wirklich hineinfühlen, oft denkt man dabei „oh ja, genau so geht/ging es mir
auch“ und ich garantiere allen Lesern, dass sie auf Seite 84 so laut lachen
werden, wie ich.
Fazit
Dieses Buch wurde ganz sicher nicht als Warnung für begeisterte zukünftige Käufer von Schloss- und Landhausruinen gedacht, dazu ist es zu humorvoll geschrieben. Auch auf Grund der charmanten Illustrationen ist es aber ganz sicher ein passendes, originelles Geschenk für diese Zielgruppe.
„Schau dir zum Beispiel der Sterne an, sie sind weit genug weg, damit wir von ihnen träumen, und nah genug, damit wir sie sehen können.“ (Zitat Seite 165)
Inhalt
Ihre ersten Lebensjahre verbringt Magdalena in Wien, wo ihre Mutter Marie in der Praxis des Arztes Dr. Stein als Krankenschwester und Geburtshelferin arbeitet. Auch die Wiener Wohnung, in der Marie mit ihrer Tochter Magdalena lebt, wird von Dr. Stein bezahlt. Doch 1938 verlässt der Jude Dr. Stein über Nacht Wien und Marie kehrt mit der beinahe 10-jährigen Magdalena zurück nach Brünn, wo sie auf Hilfe von Verwandten hofft. Diese wollen mit einer ledigen Mutter nichts zu tun haben und so zieht sich Marie mit ihrer Tochter in ein entlegenes mährisches Dorf zurück, wo niemand sie kennt. Im Dorf verdient Marie Geld mit Nähen, Sticken und als Hebamme. Magdalena träumt davon, in Wien zu studieren, um Ärztin zu werden, während sie sich auf dem Gutshof der Familie Feldmann um die Tiere kümmert und in der Küche hilft. Sie verliebt sich in den Sohn des Gutsbesitzers. Als ihre Tochter Libuše auf die Welt kommt, ist Magdalena 20 Jahre alt. Ausgerechnet an dem Tag, als sie Josef seine kleine Tochter zeigen will, von der er noch nichts weiß, muss die Familie Feldmann als Vertriebene das Land verlassen. Im diesem Februar 1948 hat die Kommunistische Partei die Macht in der Tschechoslowakei übernommen und die Auswirkungen haben auch das kleine Dorf in Mähren erreicht, wodurch sich das Leben jedes einzelnen Dorfbewohners massiv verändert. Was wird aus Magdalenas Träumen?h
Thema und Genre
Der Roman ist gleichzeitig die Geschichte der Tschechoslowakei, beginnend mit dem Ende des 1. Weltkriegs, mit Schwerpunkt auf die Zeit der Beneš Dekrete 1945, den Kommunismus nach dem Umsturz im Februar 1948, den Prager Frühling 1968 und endet mit der erneut einsetzenden Liberalisierung des politischen Regimes 1984.
Handlung, Charaktere und Schreibstil
Die Autorin gliedert ihre Erzählung in drei Teile, Buch I Magdalena, Buch II Libuše, Buch III Eva, wobei die erzählende Ich-Form verwendet wird, jedoch mit den drei wechselnden erzählenden Hauptprotagonistinnen. Verdichtet wird die Handlung im Laufe der Geschichte durch Rückblicke, welche sich durchaus auch auf das Leben der Mutter oder Großmutter der gerade erzählenden Frau beziehen.
Insgesamt ist es die Geschichte einer Familie, welche aus
Frauen besteht, die jeweils ihr erstes Kind, immer eine Tochter, sehr jung und
ledig bekommen. Die gesamte Handlung ist ähnlich einer Biographie aufgebaut und
erzählt das Schicksal der einzelnen Menschen, ohne jedoch zusätzlich Spannung aufbauen
zu wollen.
Die Hauptcharaktere sind insgesamt vier Frauen: Marie,
Magdalena, Libuše und Eva. Jede der Frauen hat einen eigenen Lebenstraum, sie
treffen jedoch, gezwungen durch die Umstände einer Politik- und Männerdominierten
Zeit, Entscheidungen, die ihr gesamtes Leben und auch das ihrer Töchter
nachhaltig beeinflussen.
Die Sprache ist zu Beginn des Buches ziemlich einfach und
geradlinig, den Gedanken der zehnjährigen Magdalena angepasst. Im Laufe des
Romans entwickelt sich auch die Sprache, wird flüssiger, beschreibender, spielt
mit Wortbildern.
Ich konnte zu keiner der Hauptprotagonistinnen wirklich
Zugang finden, denn die Entscheidungen, die sie plötzlich treffen, stehen für
mich im Widerspruch zu ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit und zu ihren Träumen.
Dadurch scheint sich für mich durch das ganze Buch eine gewisse stagnierende
Resignation zu ziehen, welche sicher sehr gut das tatsächliche Befinden der
Menschen in der Tschechoslowakei 1968, nach dem Scheitern des Prager Frühlings und
Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes, beschreibt, mir aber insgesamt zu
negativ ist. Sehr gut beschrieben ist das Leben der einfachen Menschen, die
sich dem Druck der politischen Mächte beugen müssen und mit den Gegebenheiten
weiterleben.
Fazit
Ein Buch für Leser, die sich für Zeitgeschichte und Erzählungen in diesem Rahmen interessieren, wobei hier insbesondere Leben und Alltag der einfachen Menschen im sich ständig wechselnden politischen Umfeld beschrieben werden, mit Schwerpunkt auf das damals geltende Frauenbild.
„Zitronenfalter flatterten so lautlos über die Lichtung, als seien Geräusche ihnen peinlich, und ich verspürte plötzlich eine tiefe Sympathie für diese seidenen Geschöpfe, die die Welt kaum anrührten und nur hier und da an ihr nippten.“ (Zitat)
Inhalt
Ein Fischerdorf irgendwo am Meer, in das eines Tages eine Fremde kommt, eine junge Frau mit blonden Haaren – Emily. Sie scheint alle zu verzaubern, besonders Tristan, den Inhaber des Fischladens. Ihr erstes Treffen danach ist scheinbar zufällig, doch dann sucht Tristan bewusst nach ihr, während der Alltag im Dorfleben weitergeht. Das zweite Wiedersehen ist kein Zufall mehr und von da an verbringen sie so viel Zeit wie möglich zusammen, gemeinsame endlos scheinende Stunden am Meer, immer umgeben von der Natur. Emily hat eine alte Mühle in der Nähe des Dorfes gekauft, wo sie nun leben will. Doch nicht nur Tristans Leben wird durch Emilys Sicht der Dinge beeinflusst, auch die anderen Dorfbewohner scheinen eine neue Energie zu spüren. Es geschehen kleine, erstaunliche Dinge. Wer ist diese Emily, die so viel Liebe zu den kleinen Wundern des alltäglichen Lebens verbreitet, warum ist sie ausgerechnet in dieses Fischerdorf gekommen? Es ist nur ein verzauberter Sommer, oder mehr?
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Autor lässt seine Geschichte in einem kleinen Fischerdorf spielen, das es so überall am Meer geben könnte. Wo genau, spielt für die Ereignisse keine Rolle, er spielt lieber mit Flurnamen wie „Julias Balkon“ und die Gaststätte im Dorf nennt er „Schwankende Schenke“. Was jedoch genau beschrieben wird, ist die Natur, so genau, dass sich im Kopf des Lesers sofort die Bilder dazu formen, andererseits in Metaphern, die immer einen Bezug zur Geschichte haben, die uns der Autor hier erzählen will. Es ist ein leiser, literarischer Roman, die einzelnen kurzen Kapitel zählt und bezeichnet er als Sandkörner.
Die Spannung, die den Leser zum immer weiter Lesen bewegt,
ergibt sich nicht so sehr aus der Beziehung von Emily und Tristan, die von
Beginn an sehr klar verläuft, ohne Plot-orientierte Umwege. Es geht um ein ganz
anderes Thema, zuerst leise im Hintergrund, dann plötzlich im Vordergrund und
man ist wirklich gespannt zu erfahren, welche Auflösung der Autor wählt.
Die Protagonisten in diesem Buch sind durch ihren Charakter
und ihre Handlungen definiert, über ihr Aussehen erfahren wir gerade so viel,
wie dem Autor unbedingt notwendig erscheint, um den Lesern auch einen möglichen
optischen Eindruck zu bieten. Es sind Menschen in einem Dorf, alle durch ihre
jeweiligen Eigenheiten fassbar und sympathisch. Einige von ihnen haben, genau
wie Emily und Tristan, ihre eigene Geschichte, die sich parallel durch die
Erzählung zieht, anfangs nur in kleinen Hinweisen, die sich im späteren Verlauf
der Handlung erklären. Leon, der Leuchtturmwärter sagt auf Seite 167: „Dass ich
loslassen muss und gleichzeitig etwas befreien, das im Sand verschüttet lag.“
(Zitat). Loslassen können ist eines der Kernthemen dieses Romans.
Fazit
„Leuchtturmmusik“ ist, wie schon der Titel sagt, eine poetische, literarische Erzählung, deren Handlung wie einzelne Sandkörner über dem Leser geworfen wird. Oder, wie der Autor selbst definiert: „Manche Augenblicke wirken über sich selbst hinaus“. Ein Buch für Leser, die nicht unbedingt eine detailverliebte Handlung erwarten, sich dafür auf eine sehr bildhafte Sprache einlassen können, die einige Male vielleicht zu barockem Überschwang neigt.
„In der Mitte der Nacht beginnt bereits ein neuer Tag“ (Zitat Seite 112).
Inhalt
Eleonore „Nelly“ Delacourt ist 25 Jahre alt, schreibt an ihrer Masterarbeit und ist die Assistentin von Daniel Beauchamps, Mitte 30, Professor an die Philosophischen Fakultät.
Vor Weihnachten soll Nelly den Professor auf eine Fachtagung
nach New York begleiten, aber auf Grund ihrer unüberwindbaren Flugangst lehnt
sie unter einem Vorwand ab. Dies trifft sie umso mehr, als sie seit Monaten
heimlich in den Professor verliebt ist. So begleitet ihn Isabella Sarti, eine
Gastdozentin aus Italien, und zurück in Paris teilt der Professor seiner
Assistentin Nelly mit, dass er eine Professur an der Universität Bologna
annehmen wird, ihre Masterarbeit jedoch bis zum Abschluss begleiten. Isabella
und er sind seit New York ein Paar.
Gebeutelt vom Liebeskummer und einer schweren Erkältung verbringt
Nelly die Weihnachtstage. Ihre zielstrebige, bodenständige Cousine Jeanne
umsorgt sie durch Zuhören und mit ihrer berühmten Birnen-Tarte.
Anfang Januar beschließt Nelly, mit einem Aufräumtag auch
wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen. Dabei findet sie einen Karton mit den
Lieblingsbüchern ihrer geliebten Großmutter, darunter auch einen alten
Liebesroman mit einer erstaunlichen Widmung und den Spruch „Amor vincit omnia.
Genau dieser Spruch ist auch in einem Granatring eingraviert – ein Geschenk von
ihrer Großmutter – den Nelly immer trägt. Dieser seltsame „Zufall“ macht Nelly
neugierig und sie beschließt spontan, mit dem Zug nach Venedig zu fahren und
dort vier Wochen zu verbringen, auf der Suche nach Spuren, was es mit diesem
Buch und der Widmung auf sich hat.
Wird sie das Rätsel lösen können und was soll sie von diesem
charmanten Venezianer Valentino Briatore halten, der sie unbedingt wiedersehen
will? Ist es nur ein Zufall, dass sie sich in das verträumte Café „Il Settimo
Cielo“ verirrt?
Thema und Genre
Dieser Roman ist eine romantische Liebesgeschichte mit einer Spur Magie und spielt in Paris und Venedig. Die Handlung ist, wenn man in manchen Wendungen an die Macht Magie glaubt, nachvollziehbar.
Charaktere
Die Protagonisten sind sympathische Menschen, gut beschrieben, man lässt sich als Leser gerne auf sie ein.
Obwohl Nelly ängstlich und
vorsichtig ist, was sich aus der Vergangenheit ableitet, wirkt sie nie
larmoyant, sondern verfolgt ihre Ideen durchaus zielstrebig.
Handlung und Schreibstil
„Jede Reise hatte ihren Grund. Doch wenn man dann am Ziel angelangt war, konnte sich alles ändern.“ (Zitat Seite 181). Dieser Roman ist natürlich mehr, als nur die Frage, wie und wann die füreinander bestimmten Menschen zueinander finden. Es geht vielmehr um Ängste, um den Wunsch nach Sicherheiten eines geordneten Lebens und um die Frage, wie viel wir versäumen, wenn wir nicht bereit sind, uns spontan auf etwas Neues einzulassen. Sean O´Malley, ein Amerikaner mit irischen Wurzeln, der gerade sein Studium der Ingenieurwissenschaften abgeschlossen hat und mit seiner Gitarre durch Europa reist, versucht Nelly zu erklären, dass es falsch ist, sich dauernd Sorgen über Dinge zu machen, die noch gar nicht passiert sind. Der Autor will uns mit dieser magischen Geschichte zeigen, dass Leben oft erst dann passiert, wenn wir aufgehört haben zu planen.
Auch wenn es keine
spannungsgeladene Geschichte ist und das Ende vorhersehbar, baut der Autor doch
einige überraschende Wendungen ein.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen
des Alltags in Paris und vor allem von Venedig. Hier gelingt es dem Autor, den
Zauber der kleinen Plätze und Gassen abseits der Touristenströme einzufangen.
Fazit
Ein romantischer Roman zum Träumen, den man an einem gemütlichen Wochenende liest und mit einem Lächeln aus der Hand legt. Leserinnen, die wie ich schon andere Bücher dieses Autors kennen, werden auch diesmal nicht enttäuscht. Aber selbst wenn man bisher noch kein Buch von Nicolas Barreau gelesen hat und eine unterhaltsame, gut geschriebene Geschichte sucht, eine gedankliche Reise aus dem Alltag ins verträumte, winterliche Venedig, ist dieser Roman eine gute Wahl. Dass dieser Autor gar nicht existiert, sondern ein Pseudonym samt fingiertem Lebenslauf ist, ändert nichts am Lesevergnügen.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“. (Zitat Madeleine)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung, Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen. Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
„Ich hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat)
Inhalt
Madeleine hatte schon als Kind gemalt und träumte von einer künstlerischen Laufbahn, was jedoch nicht ins traditionelle Gesellschaftsbild ihrer Familie in der amerikanischen Kleinstadt Magnolia passte. Als sie mit Ende Zwanzig den erfolgreichen Immobilien-Unternehmer Phillip Spencer heiratet und zu ihm nach Chicago zieht, erhofft sie sich mehr Freiheit, ein reges Kulturleben und weniger Zwänge. Doch hier irrte sie – ihr Ehemann erwartet von ihr, dass sie Repräsentationspflichen an seiner Seite wahrnimmt, dazu Wohltätigkeitsveranstaltungen weitere soziale Verpflichtungen ihrer privilegierten, vermögenden Gesellschaftsklasse; sie darf weder arbeiten noch malen, doch macht ehrenamtlich Führungen im Stabler Museum.
Diesmal ist sie beinahe froh über den schon länger geplanten
Besuch bei ihrer Mutter in Magnolia. Dort erfährt sie, das ihre Mutter dabei
ist, das große Haus der Familie zu verkaufen und bei den Räumungsarbeiten
findet sie auf dem Dachboden einen Koffer mit Briefen, Aufzeichnungen und
Tagebüchern ihrer Großmutter Margaret (Margie). Völlig überrascht liest sie,
dass ihre Großmutter, die sie als strenge, immer beherrschte Dame in Erinnerung
hat, den Sommer 1924 in der pulsierenden Künstlerstadt Paris verbracht und dort
ein völlig anderes, freies Leben geführt hat. Gebannt beginnt Madeleine
nachzudenken, ob für sie selbst ein unabhängiger Neuanfang möglich sein könnte…
Thema, Handlung und Schreibstil
Eleanor Brown erzählt die Geschichte der beiden Frauen abwechselnd, wobei die aktelle Zeitebene der Enkelin Madeleine das Jahr 1999 ist, jene der Großmutter Margie beginnt 1919, spielt jedoch vorrangig im Sommer 1924. Madeleine erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form, während die Ereignisse des Sommers 1924 in der erzählenden dritten Person, mit Madeleine sozusagen als Beobachterin im Hintergrund, geschrieben sind.
„Ich hatte mir nicht vorgenommen, mir fremd zu werden“.
(Zitat Madeleine). So beginnt dieser Generationenroman, dessen Kernthema der Wunsch
von Frauen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ihre eigenen Wünsche zu
verwirklichen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. In den
zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist schon von den
Gesellschaftsformen, insbesonders im Hinblick auf die Stellung der Frau,
absolut verständlich, wie schwierig dies für die junge Margie, behütete Tochter
aus gutem Hause, gewesen ist.
Nicht ganz so verständlich sind die gesellschaftlichen
Zwänge, die im modernen Jahr 1999 von Madeleine noch akzeptiert werden. „Ich
hätte frei sein können, war stattdessen aber geradewegs einem Leben in die Arme
gelaufen, von dem ich wusste, dass es nicht zu mir passte“ (Zitat). Dennoch
gelingt es der Autorin, die Thematik und die Entwicklungen stimmig und
nachvollziehbar zu gestalten.
Die Figur der Margie überzeugt durch ihre Willenskraft und
ihre Entwicklung im schon damals freien Paris der Künstler macht sie
liebenswert und sympathisch. Man kann ihr anfängliches Staunen, genau so wie
ihre anerzogene Unsicherheit, gut nachvollziehen und verfolgt mit Spannung wie
sie beginnt, sich zu verändern.
Madeleine macht es der Leserin nicht immer einfach, sie und
ihre Handlungen in diesem letzten Jahr des 20. Jahrhunderts zu verstehen.
Manchmal zeigt sie eine große Unsicherheit und es gibt Phasen in ihrer
Entwicklung, wo man sie aus diesen unsicheren Zweifeln befreien möchte. Der
Gedanke der Gleichberechtigung scheint weder bei ihrem Ehemann, noch bei ihr
selbst angekommen zu sein.
Die Figur und das Verhalten der Mutter und die insgesamt
schwierige Beziehung zu ihrer Tochter Madeleine ist gleichsam ein Bindeglied
der Handlung und erklärt sich der Leserin im Laufe der Geschichte.
Fazit
Die Sprache liest man mit Vergnügen und die Schilderungen von Paris in den 20er Jahren sind großartig, man merkt die gute Recherche und das Einfühlungsvermögen der Autorin.
Ein insgesamt gelungener Roman über ein noch immer aktuelles
Thema, die Spannung ergibt sich aus der Entwicklung der Hauptprotagonistinnen.
Für Leserinnen, die gerne Generationsromane auf mehreren Zeitebenen lesen und
auch die sprachliche Qualität und Unterhaltung zu schätzen wissen.
„Das Vermächtnis der Spione“ von John le Carré ist ein klassischer Spionageroman aus der Welt der Geheimdienste während der Zeit des Kalten Krieges und nimmt direkten Bezug zu seinem Roman „Der Spion, der aus der Kälte kam“.
Inhalt
Der Roman beginnt im Jahr 2017. Peter Guillam, der ehemalige Assistent von George Smiley, einem der wichtigsten Spione des „Service“, des britischen Geheimdienstes, ist längst im Ruhestand und lebt auf seinem Bauernhof in der Bretagne. Da erhält er einen Brief aus London, er möge in einer wichtigen Angelegenheit und zum Zweck einer Stellungnahme sofort in die Zentrale des Service nach London kommen.
Was mit einem höflichen Gespräch beginnt, ist
eine versuchte Aufdeckung der Operation Windfall. Damals, im Jahr 1961, war
Alec Leamas, ein britischer Meisterspion, zusammen mit seiner Freundin Elizabeth Gold
bei einem angeblichen Fluchtversuch vor der Berliner Mauer erschossen worden.
Auch wenn
die Akten leer bis lückenhaft sind, versuchen Bunny und Laura, die Anwälte des
Service, Peter Guillam dazu zu bewegen, ihnen die Wahrheit über diese Operation
zu erzählen. Guillam war als Assistent von George Smiley in diese Operation mit
einbezogen und außerdem war Alec Leamas nicht nur ein Kollege, sondern Peters
Freund. Der britischen Regierung droht eine öffentliche Anklage samt Untersuchungsausschuss,
veranlasst vom Sohn von Alec Leamas und der Tochter von Liz Gold. Da George
Smiley selbst nicht auffindbar ist, soll Peter Guillam als Hauptschuldiger
angeklagt werden.
Wird es gelingen, die in der Vergangenheit
begrabene Operation Windfall und die wahren Hintergründe aufzuklären? Was ist damals
wirklich geschehen – zu viele Fragen sind noch offen …
Thema, Handlung und Schreibstil
Der Roman „Das Vermächtnis der Spione“ erweckt die Ereignisse der Zeit des Kalten Krieges und insbesondere die Einsätze der britischen Spione in der damaligen DDR nochmals zum Leben. Der Zeitrahmen liegt zwischen 1957 und 1961. Erzählt wird aus Sicht von Peter Guillam in der Ich-Form. Da er natürlich viele Dinge in diesem Geflecht der Geheimdienste, sich konkurrierender Abteilungen und Personen, nicht wissen konnte, werden seine Erinnerungen durch Berichte, Akten, Briefe ergänzt. Dieser Wechsel der Perspektive wird vom Autor gekonnt als Spannungsmittel eingesetzt, aber auch, um viele menschliche Zwischennuancen zu erfassen.
„Wie weit können wir in der Verteidigung unserer
westlichen Werte gehen, ohne diese Werte preiszugeben?“ Diese Grundfrage
der Menschlichkeit in der grausamen, gefährlichen Welt der Spionage zieht sich
durch alle Geschehnisse und Handlungen dieses Romans, der Operation Windfall.
Dem Autor John le Carré ging es nie darum, nur
seine Erfahrungen aus seiner eigenen Zeit beim britischen Geheimdienst in
spannende Thriller zu fassen, sondern er ist ein Meister der Zwischentöne, der
Hintergründe seiner Geschichten, darauf bedacht, dass die komplexen Zusammenhänge
ein realitätsnahes Gesamtbild eines möglichen Vorfalls ergeben. Spione werden
hier nicht verherrlicht, sondern folgen ihren Aufträgen, müssen oft
improvisieren und sind definitiv keine James-Bond-artigen Helden.
Der Hauptprotagonist ist diesmal eindeutig Peter
Guillam, auch wenn George Smiley, der „rundliche, bebrillte, stets bekümmerte“ Spion,
den ganzen Roman hindurch im Hintergrund präsent ist, bzw. durch die
Rückblenden, Briefe, Akten, Erinnerungen immer wieder in den Vordergrund geholt
wird. Zu Peter Guillam sagt er: „Sie waren ein loyaler Gefolgsmann. Es gehörte
nicht zu Ihrem Job zu fragen, warum jeden Morgen die Sonne aufgeht.“
Das Coverbild weist auf eine weitere
Hauptprotagonistin hin, Doris Gamp. Sie lebt in Ostberlin und gibt Informationen
an den britischen Geheimdienst weiter, meistens über Peter Guillam. Ihr
Codename ist TULIP.
Die handelnden Personen, sowohl in der
Vergangenheit, als auch in der Gegenwart, sind schnörkellos beschrieben und
ihre Handlungen sind nachvollziehbar.
Fazit
Ganz sicher ein Roman für Leser, die auch schon andere Bücher der Serien um den Spion George Smiley gelesen haben. Auf Grund der sich ohnedies aus den Rückblenden ergebenden Handlung kann „Das Vermächtnis der Spione“ natürlich auch von am Genre Spionage und Kalter Krieg Interessierten gelesen werden, die noch keinen anderen Roman von John le Carré kennen. Meiner Meinung nach sollte man jedoch zumindest „Der Spion, der aus der Kälte kam“ vorher lesen, einerseits um schneller mit der Geschichte vertraut zu werden, andererseits, weil diese völlig andere Sichtweise der damaligen Ereignisse dieses neue, finale Buch der Serie noch interessanter macht.
Ein Stalker terrorisiert junge Frauen. Die Polizei interessiert sich mehr für das Privatleben der Opfer. Bis Profilerin Marina sich einschaltet. Doch sie kann die Fakten nicht zusammenfügen. Alles spricht gegen einen Einzeltäter. Dann gibt es das erste Mordopfer.
Thema und Genre
Dies ist der zweite Band um die Profilerin Marina Esposito und DI Phil Brennan. Es ist nicht unbedingt erforderlich, auch den ersten Band zu kennen, auch ich habe diesen nicht gelesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, auch wenn es einige wenige Rückblenden in Form kurzer Erinnerungen an den ersten Fall gibt.
Fazit
Es ist ein spannend geschriebener Thriller rund um das Ermittlerteam von Phil Brennan. Die Charaktere sind stimmig und die Twists sind meistens glaubhaft. Der Fall ist vielschichtig aufgebaut, auch wenn die Grundideen der Handlung nicht wirklich einmalig und neu sind.
Spannende Unterhaltung für Fans von Thrillern mit
psychologischem Schwerpunkt.
Das »Polackenkind« ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine andere liebt.
Handlung und Schreibstil
Im Mittelpunkt dieses Romans steht ein altes Bauernhaus, das Vera von Kamcke als Flüchtlingskind zum ersten Mal betreten und nie wieder verlassen hat. Inzwischen gehört es ihr, sie hat es geerbt. Es geht um Fremdsein, Ankommen, manchmal Freundschaft und vor allem geht es um Familie, die wir trotz aller Verstrickungen, Verletzungen, vielleicht falscher Entscheidungen nicht einfach ignorieren können.
Dörte Hansens Schreibstil ist oft
bildhaft-verschwenderische, da darf sich ein Satz schon mal über 7 Zeilen
ausdehnen. Über den Frühling schreibt
die Autorin: „Die Felder sahen verheult aus, die Bäume tropften, zitterten,
aber an ihren kahlen Zweigen schwollen schon die Knospen.“ (Zitat, Seite 159). )
Dann wieder kommen, wo es um Sachverhalte geht, kurze, prägnante Sätze. Dies
macht es dem Leser einfach, diese Wortentspannungen zwischendurch. Dazu kommt
noch ihr Sprachwitz, trotz der insgesamt ernsten Thematik.
Fazit
Warum ich dieses Buch nach der letzten Seite mit Bedauern geschlossen habe, liegt einerseits an den beiden starken Protagonistinnen Vera und Anna und andererseits daran, dass hier das Landleben völlig entromantisiert beschrieben wird, die Jugend, die in die Städte zieht, während die Väter bleiben. Doch anders als in dem zur Zeit viel beworbenen Roman „Niemand ist bei den Kälbern“ von Alina Herbig (ich fand ihn furchtbar und die Handlungen der Protagonistin nicht nachvollziehbar), bleiben Dörte Hansen’s Figuren trotz oder wegen ihrer Unzulänglichkeiten nachvollziehbar und sympathisch.
Ein lesenswertes Buch für Freunde von zeitgenössischer
deutscher Literatur mit ernsten Themen, wie in diesem Fall das so gar nicht
romantische Leben auf dem Lande.
„Wir haben auf der einen Seite einen toten Adeligen, Spitzendiplomaten, Mäzen, Thinktank-Gründer, Weltbürger – und Sägewerksbesitzer. Und auf der anderen den tapfersten Mann des Königsreichs, der mit Sicherheit ein bedauernswerter, psychisch kranker Teufel ist. Und von der Seitenlinie prescht das oberste Personal des PET heran, Mossman und Rytter. Also, wenn das kein Wespennest ist …“ (Zitat)
Inhalt
Inh
Niels Oxen, ehemaliger Polizeischüler und mehrfach
ausgezeichneter Elitesoldat mit extrem schwierigen Auslandeinsätzen in
Kriegsgebieten, hat den Dienst quittiert, ist untergetaucht und lebt unerkannt als Obdachloser, bevor er
sich in die Wälder Nordjütlands, Rold Skov, zurückzieht. Einzige Gesellschaft
ist sein Hund Mr. White, ein weißer Samojede.
Das Waldgebiet, in dem Niels Oxen seinen Unterschlupf baut,
gehört zu dem Ländern des herrschaftlichen Landsitzes Norlund Slot. Er hätte
hier unentdeckt in der Natur leben können, hätte ihn nicht eines Tages die
Neugierde auf die Idee gebracht, dem Park von Norlund Slot einen heimlichen
Besuch abzustatten. Ausgerechnet in jener Nacht wird der Besitzer des Anwesens,
Hans-Otto Corfitzen, ein reicher Geschäftsmann, Diplomat und Stifter, ermordet.
Suchhelikopter finden den Unterstand, Oxen wird einvernommen und erkannt. Axel
Mossmann, Chef des Inlands-Nachrichtendienstes PET, setzt Oxen unter Druck, Undercover
und unabhängig von allen anderen Teams für ihn zu ermitteln, denn dieser Mord
ist nur einer in einer Reihe von eigenartigen Unfällen und Morden an einflussreichen
Persönlichkeiten. Es gibt keinerlei erkennbare Zusammenhänge, doch die nun
toten Personen scheinen alle irgendwann in der Vergangenheit in eine
Konfrontation mit Oxen geraten zu sein, was ihn für manche Ermittler zum
Hauptverdächtigen macht. Er weigert sich zunächst, doch ein Ereignis bringt ihn
dazu, umzudenken. Die ebenfalls in Einsätzen erfahrene Margarethe Franck,
persönliche Assistentin von Mossmann, wird ihm zur Seite gestellt. Beide sind
misstrauische Einzelkämpfer, müssen aber einen Weg finden, einander zu trauen
und vertrauen, denn bei ihren Ermittlungen geraten sie ins Visier des mächtigen
dänischen Geheimbundes Danehof, eine Vereinigung einflussreicher Personen, den
es seit 1413 offiziell gar nicht mehr gibt. Sie sind Jäger und Gejagte und es
ist für sie bald nicht mehr klar, wer Freund und wer Feind ist.
Charaktere
Oxen leidet unter PTBS, einer posttraumatischen Belastungsstörung, in seinen Träumen und Flashbacks muss er sich immer wieder einzelnen Kriegserlebnissen stellen. Die Beschreibung, wie er mit seinem Hund umgeht, zeigt jedoch seine gefühlvolle Seite und nimmt den Leser für ihn ein. Dazu kommt, dass Oxen keine Rambo-artige Kampfmaschine ist, sondern nur dort präzise und rasch Gegner eliminiert, wo diese absolut skrupellos und kompromisslos ihre todbringenden Aufträge erledigen und Oxen seine Leute, Gefährten und sich selbst schützen retten bzw. schützen muss.
Auch Margarethe Franck kämpft mit Flashbacks, bei einem
Einsatz hat sie ein Bein verloren. Ihr Vorgesetzter Axel Mossmann schätzt ihre
kluge, präzise Denkweise und Kombiniergabe. Ihre zwischenmenschliche Beziehung
zu Oxen wird langsam zu Wertschätzung und Vertrauen, je mehr sie durch ihre
eigenen Recherchen über ihn, seine Einsätze und die wahren Hintergründe
erfährt.
Handlung und Schreibstil
Jens Henrik Jensen ist ausgebildeter Journalist und er lässt Hintergründe aus realen Ereignissen in seine Geschichte einfließen. So würde ich diesen Roman einem Genre zwischen Thriller, und Politthriller einordnen. Die ersten etwa einhundert Seiten sind auf Grund der vielen Ereignisse, Personen, Hintergrundinformationen, mit denen der Autor den Leser konfrontiert, eher informativ, als spannend. Doch dann kommt die Geschichte plötzlich in Schwung, nimmt rasant an Fahrt auf und es folgt Hochspannung bis zur letzten Seite.
Die Figuren dieses Romans sind authentisch, präzise
entwickelt. wobei der Autor besonders bei den beiden Hauptfiguren Niels Oxen
und Magarethe Franck in Details geht, um ihre Problematik, Denkweise, Charakter
für den Leser nachvollziehbar zu machen. Dies gibt dem Leser die Möglichkeit,
diese beiden unangepassten und sehr eigenwilligen Protagonisten ins Herz zu
schließen.
Fazit
Oxen, Das erste Opfer, ist ein dramatischer Thriller um Geheimdienste, Politik und Macht, geschrieben für Leser, die einen spannenden Politthriller suchen und den klaren Schreibstil der nordischen Autoren schätzen.
Der Kampf gegen den mächtigen Geheimbund ist noch nicht zu
Ende und man darf auf die beiden Folgebände mit diesem eigenwilligen
Ermittlerteam gespannt sein.
„Als ihm Kunstkritiker vorwarfen, er sei ja nicht einmal in der Lage, den Zeitgeist zu malen, meinte Rüdiger Faller nur: ‚Ich danke Gott, dass ich das nicht kann‘“ (Zitat).
Inhalt und Thema
Rüdiger Faller, bekannt als der „Dix-Fälscher vom Bodensee“, gilt als einer der vier großen Fälscher der deutschen Nachkriegszeit, obwohl er sich selbst nicht als Fälscher sieht. Schwer beeindruckt von den Werken des Malers Otto Dix signiert er, ohne sich viel dabei zu denken, eines Tages ein eigenes Gemälde im Stil von Otto Dix mit dem Namen des Malers. Im Zuge der Medienberichterstattung rund um seine Verurteilung wird allzu leicht übersehen, dass Rüdiger Faller in ersten Linie eben kein Fälscher, sondern ein bedeutender Künstler des expressiven Realismus.
Fazit
Die vorliegende Biografie ist eine Erzählung in Ich-Form, informativ und spannend geschrieben. Sie basiert auf zahlreichen Tagebüchern, Prozessakten und dem umfangreichen Bildarchiv, Unterlagen, die er Maler persönlich George Tenner anvertraute.
„Und ich stellte fest, dass nicht nur das Vergessen eine Form des Erinnerns war, sondern auch das Erinnern eine Form des Vergessens“ (Zitat aus dem Buch)
Inhalt
Iris erbt das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Bertha und erinnert sich an glückliche Sommerferien ihrer Kindheit.
Handlung und Schreibstil
Diese Geschichte umspannt das Leben von drei Frauengenerationen, erzählt Form von einzelnen Begebenheiten, bunt durcheinandergewürfelt aus den Erinnerungen von Iris und den damals erzählten Erinnerungen ihrer Großmutter, Mutter, Tanten. Ein einschneidendes Ereignis, immer wieder nur andeutungsweise erwähnt zieht sich als roter Faden durch das Buch, hier wird versucht, Spannung aufzubauen, bis Iris sich schließlich erinnert, was damals wirklich passiert ist.
Fazit
Das beinahe willkürlich scheinende Aneinanderreihen der Begebenheiten, verbunden mit zahlreichen Schilderungen, unterbricht teilweise den Lesefluss. Die Sprache schwankt zwischen banal und wirklich poetisch.
„Der vielleicht beste, vielleicht schlechteste, aber auf jeden Fall berüchtigtste Mordermittler der Osloer Polizei“ (Zitat)
Inhalt
Harry Hole, ist nicht mehr aktiv, sondern führt ein ruhiges Leben mit seiner Frau Rakel. Er hält Vorlesungen an der Polizeihochschule Oslo.
Da geschieht ein Mord: eine Frau wird ermordet und kurz
darauf eine zweite. Eine erste Spur führt zur mobilen-Dating-App Tinder; über
diese App nimmt der Mörder mit seinen Opfern Kontakt auf. Die bewusste
Inszenierung deutet auf einen Serienmörder hin, aus Sicht des Psychologen
Hallstein Smith handelt es sich um eine Form von Vampirismus.
Mikael Bellmann, Polizeipräsident und früherer Chef von
Harry Hole setzt diesen unter Druck, die Suche nach dem Täter aufzunehmen.
Harry Hole soll eine eigene kleine Gruppe zusammenstellen, welche parallel zum
großen Ermittlerteam der Osloer Polizei tätig ist. Hole lehnt zuerst ab, doch
immer deutlicher zeichnet sich ab, dass der Gesuchte genau jener einzige
Serientäter sein könnte, der nie gefasst werden konnte „der Mörder will
spielen“. Harry Hole is back und stellt sein Team zusammen: er selbst, Bjorn
Holm, Anders Wyller, und Hallstein Smith, Psychologe. Die Zeit drängt, der
Mörder kann jederzeit sein nächstes Opfer suchen.
Handlung, Genre und Schreibstil
Jo Nesbø bleibt seinem Stil des literarischen Kriminalromans treu. Die Sprache ist erzählend und die Handlungsschauplätze sind präzise beschrieben, seine Figuren gut durchdacht. Der Handlungszeitraum ist knapp gefasst, die Kapitel sind nicht nur in Tage, sondern sogar in Tageszeiten geordnet, was die Spannung erhöht und die Handlung vorantreibt. Der Autor nimmt sich Zeit für Ruhemomente, steigert dann wieder die Spannung und setzt überraschende Wendungen ein; wir Leser müssen unsere eigenen Vermutungen deshalb mehrmals überdenken.
Viele der Charaktere sind den Lesern aus früheren Harry Hole
Fällen bekannt und vertraut, doch sie sind so genau beschrieben, dass man die früheren
Bücher dieser Serie nicht unbedingt gelesen haben muss. Neu ist der junge
Ermittler Anders Wyller, dessen großes Vorbild Harry Hole ist. Harry Hole
selbst scheint teilweise etwas zur inneren Ruhe gekommen zu sein, doch der
Schein trügt – er bleibt er selbst.
„Durst“ ist ein Musterbeispiel für eine Erzählung, welche
alle Prinzipien des Storytelling kennt,
perfekt einsetzt, gelungen umsetzt, die einzelnen Figuren bewusst auf ihre
Plätze stellt – und hier liegt für mich das Problem – es ist alles so perfekt,
dass die einzelnen Charaktere mich nicht wirklich berühren, auch sind mehrere
Details nicht ganz logisch, müssen aber so sein, damit der Plot weitergehen
kann.
Fazit
Ein spannender, auch sprachlich sehr gut gelungener Kriminalroman, lesenswert nicht nur für Harry Hole Fans, sondern für alle Freunde skandinavischer Kriminalliteratur.
„Es dauert weniger als zwei Sekunden, um alles zu verändern.“
Inhalt
Innerhalb von zwei Sekunden verliert Bogart Bull, Kommissar bei der Osloer Kriminalpolizei, durch einen tödlichen Verkehrsunfall seine Frau und seine Tochter. Die folgenden sechs Monate vergehen mit Alkohol, Entzug und Rückkehr an seinen Schreibtisch. Nach sechs Monaten und zwanzig Tagen macht ihm seine Vorgesetzte den Vorschlag, in Zukunft als norwegischer Ermittler international für Europol tätig zu sein. Ein Vorschlag ohne wirkliche Alternativen. Bull sagt zu und ist im nächsten Augenblick schon auf dem Weg nach Sainte-Maxime, einem Küstenort in Frankreich. Ein erfolgreicher norwegischer Unternehmer und Kunstsammler war in seiner Villa ermordet worden. In den Rücken des Ermordeten ist ein Kreuz geschnitten.
Alles scheint auf einen Ritualmord hinzudeuten, wofür auch
spricht, dass der Mörder aus der Villa nur einen einzigen Gegenstand
mitgenommen hat – ein bisher unbekanntes Gemälde von Edvard Munch, das das
Gesicht eines Dämons zeigt. Doch bald ergeben die ersten Erkenntnisse ein
völlig anderes Bild, denn die Spuren führen in die Vergangenheit, genau gesagt
ins Frühjahr 1943, wo im kleinen Ort Eymoutiers ein grausames Verbrechen
stattgefunden hat.
Unterstützt durch Hauptkommissar Jean Moulin von der
Kriminalpolizei in Marseille beginnt Bull mit den Ermittlungen und gemeinsam
fügen sie Teil und Teil der Geschichte zusammen.
Handlung und Schreibstil
Mit der Figur des Europol-Ermittlers Bogart Bull ist Oisten
Borge eine stimmige Figur gelungen, man kann als Leser Bulls Persönlichkeit und
Gedankengänge gut nachvollziehen. Bull zeigt eine sehr gute Kombinationsgabe,
Spürsinn, aber der Autor erlaubt ihm auch, Fehler zu machen, lässt seine
Gedankengänge Umwege machen, wodurch er glaubwürdig bleibt. Zwischen Bull und
seinem Partner in diesem Fall, dem ebenfalls sehr erfahrenen und kompetenten
Hauptkommissar Jean Moulin, stimmt die Chemie, sie sind ein Team.
Das Buchcover nimmt angedeutet Bezug auf den Vorfall in der
Vergangenheit, wobei mir der norwegische Originaltitel „Den syvende demonen“ besser
gefällt und zutreffender scheint, als „Kreuzschnitt“.
Die Handlung auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, 1943 und
2014, mit einer zusätzlichen kurzen Episode im Jahr 1906, ist sehr gut und
übersichtlich durch entsprechende Kapitel mit Zeitangaben gegliedert. Dies
erlaubt dem Leser, gedanklich allen Erklärungen und Hinweisen zu folgen, ohne
dass die Handlungsbögen unterbrochen werden.
Dadurch bleibt die Spannung dieses beeindruckenden Kriminalromans von
der ersten bis zur letzten Seite erhalten. Das Erstlingswerk des norwegischen
Regisseurs und Texters überzeugt auch sprachlich und lässt gespannt auf die
nächsten Einsätze von Bogart Bull warten.
Fazit
Ein spannender Kriminalroman, wie ihn nur Skandinavier schreiben können. Eine Geschichte, die den Leser in die Vergangenheit und in der Zeit der aktuellen Handlung durch mehrere Länder Europas führt. Ein Buch für Freunde der skandinavischen Kriminalliteratur, in diesem Fall mit zwei zusätzlichen Pluspunkten: mehrere Schauplätze und mehrere Zeitebenen.
„Tief in ihrer Kehle lauerte ein glückliches Lachen, und sie konnte nicht anders, als den Kopf in den Nacken zu legen, um dieses Lachen hinauf in den blauen Himmel zu schicken. Obwohl eine Menge Arbeit auf sie wartete, bis das Guesthouse so aussehen würde, wie sie es sich vorstellte, wusste sie in diesem Moment, dass sie alles richtig gemacht hatte.“
Inhalt
Kyla O’Kelley zieht einen Schlussstrich unter eine gescheiterte Beziehung und den damit verbundenen Arbeitsplatz in Dublin. Ermöglicht wird dies durch eine unerwartete Erbschaft, die es ihr erlaubt, ein renovierungsbedüftiges Guesthouse in Loonhill, einem kleinen Ort in der Connemara, zu kaufen. Damit verwirklicht sich Kyla einen Lebenstraum.
Unterstützt wird sie von ihrer toughen neuen Freundin Joanna
Whelan. Inhaberin der Buchhandlung „Johanna´s
Paradise“ in Loonhill und von Rupert Romney, einem eigenwilligen alten Iren,
den sie gleichsam als Inventar mit dem Guesthouse übernommen zu haben scheint.
Da taucht noch während der Renovierungsphase der erste Gast
auf, Ryan Cooper, der vor allem eines möchte, seine Ruhe. Weitere Gäste folgen,
sogar eines der typischen Connemara Ponys steht eines Tages im Garten, bereit,
hier zu bleiben.
Die besondere Magie der Connemara scheint auch im Mermaid
Cottage zu wirken und beeinflusst die Entscheidungen und das Leben der Gäste
und Bewohner. Wird der Zauber dieser Region auch Kyla den Weg zeigen können –
und was haben Herzmuscheln vom Strand damit zu tun?
Thema und Genre
Diese romantische Geschichte spielt in einem fiktiven Ort in der Connemara, einem wildromantischen Landstrich an der Westküchste Irlands. Es handelt vom Guesthouse „Mermaid Cottage“, seinen Bewohnern, Gästen und Freunden.
Handlung und Charaktere
Dieser romantische Roman erfasst die prächtige Schönheit der Connemara und die Schilderungen lassen die Leser überlegen, wann der nächste Irland-Urlaub geplant werden kann. Man spürt die Natur – auch den Regen – und hört das Rauschen der Wellen.
„Sie hatte sich auf den ersten Blick verliebt. In Connemara,
in das Meer und in ein altes Haus auf einem Felsen hoch über dem Strand.“
„Wenn ich aufgeregt oder traurig bin, sogar wenn ich mich
sehr freue, backe ich Soufflés.“
Kyla, die neue Besitzerin des Mermaid Cottage, wird als eine
selbstbewusste junge Frau geschildert, die weiß, was sie will und tatkräftig an
dem Erfolg ihres Traumes arbeitet.
Sie hat ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen. Was ihre
eigenen Gefühle betrifft, sieht sie nicht so klar, was in der zweiten Hälfte
des Buches zu ein paar kleinen Längen im Text führt, wo ich mir gewünscht
hätte, dass die Handlung zügiger fortgesetzt würde.
Ryan Cooper bleibt in der gesamten Geschichte stimmig und
glaubhaft. Besonders ins Herz geschlossen habe ich den alten Iren Rupert, ein
Charakter, so irisch, wie man nur sein kann.
Das bunte Buchcover deutet stilisiert den Bezug zu den
herzförmigen Muscheln an, die in der Geschichte eine Rolle spielen.
Fazit
Ein Roman der unterhält, zum Träumen einlädt, trotzdem jedoch in einer möglichen, noch glaubhaften Entwicklung eines realen Lebens bleibt. Der Schreibstil ist angenehm und umfasst beides, lautes Lachen und leise Traurigkeit. Trotz der kleinen Längen gebe ich fünf Sterne und empfehle das Buch für unterhaltsame, entspannte Lesestunden.
„Von dem Wagen konnte nicht mehr viel übrig sein – ein verzogenes Gebilde aus Metall, Kunststoff, brennendem Benzin und etwas, das aussah wie ein menschlicher Körper.“
Inhalt
Dieser und eine Reihe von weiteren Selbstmorden von langjährigen Ermittlern des BKA, dazu zeitgleich eigenartige Todesfälle von engen Familienmitgliedern dieser Personen, bringen die beiden jungen Ermittlerinnen Sabine Nemez und Tina Martinelli zum Nachdenken. Zwischen diesen Todesfällen muss es einen Zusammenhang geben, nur welchen? Sabine und Tina stoßen trotz einer Mauer von Schweigen und Behinderungen ihrer Ermittlung auf allen Ebenen auf Zusammenhänge zu Vorfällen, die nunmehr zwanzig Jahre zurück liegen.
Auch der Name des vom Dienst suspendierten Maarten S.
Sneijder taucht in diesem Zusammenhang auf und Sabine bittet ihn um Hilfe. Sein
einziger Rat ist, diesen Fall sofort ruhen zu lassen, was seine Sabine Nemez
natürlich keinesfalls tun wird. Erst als Sabine verschwindet, greift Maarten S.
Sneijder ein. Wird er Sabine finden und vor allem, gelingt es ihm, diese
Mordserie zu stoppen?
Thema und Genre
Ein Thriller mit Hochspannung vom Autor Andreas Gruber, der mit Maarten S. Sneijder einen äußerst eigenwilligen Ermittler geschaffen hat, welcher das Zeug zur literarischen Kultfigur hat.
Charaktere
Maarten S. Sneijder, der niederländische Profiler beim BKA Wiesbaden, Status suspendiert, aber nicht untätig, ist zurück mit einem gefährlichen Fall, in dem alle und alles hinterfragt werden muss und die Ermittlerin Sabine Nemez, während der Ausbildung Maarten S. Sneijders begabteste Schülerin, braucht seine Hilfe, um Zusammenhänge erkennen zu können, die tief in der Vergangenheit liegen, wo sie nach Meinung vieler Beteiligter auch bleiben sollten.
Sabine Nemez wird als engagierte, fähige Ermittlerin
beschrieben, die sich durch Widerstände nicht aufhalten lässt. Sie ist durch
die vergangenen Fälle erfahrener und eigenständig geworden, jedoch unterlaufen
auch ihr noch Fehler, welche logisch und verständlich sind und so bleibt auch
die Handlung logisch und realistisch.
Fazit
Dieser neue Thriller mit Hochspannung besticht durch die gekonnte Kombination zwischen Taten und Situationen in der Vergangenheit, jeweils im Kontext mit den aktuellen Vorfällen. Die Handlung in der Jetztzeit spielt sich während weniger Tage ab, was dieses Buch zu einem neuen Pageturner macht, wie man es von Andreas Gruber erwartet. Der Autor enttäuscht auch diesmal nicht, im Gegenteil, dieser erste Band der zweiten Trilogie um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez lässt, was Spannung und Handlungsfluss betrifft, keinen Leserwunsch offen.
Ein Buch für alle Freunde von Fällen mit speziellen
Ermittlern mit Ecken und Kanten, nachvollziehbaren Handlungen und Charakteren.
Auch wenn man bisher kein Buch von Andreas Gruber bzw. von diesem
Ermittlungsteam gelesen hat, findet man sofort in die Handlung, da es ein paar
kurze, erklärende Rückblenden zum letzten Fall gibt.
Mann weg, Job weg, Wohnung weg – kurz vor ihrem 30.
Geburtstag hat Alys alles verloren. Zutiefst unglücklich kehrt sie zurück ins
romantische Cornwall, ins Haus ihrer Großmutter. Mit Schokolade, Büchern und
ihren besten Freundinnen versucht sie sich zu trösten, aber das Leben erscheint
ihr leer.
Um nicht mehr so allein zu sein, adoptiert sie Mr. Cat,
einen missmutigen Kater aus dem Tierheim. Gerade hat Alys sich ihrem Dasein als
einsame Katzenfrau abgefunden, da treten gleich zwei Männer in ihr Leben: der
sympathische Jory, mit dem Alys lachen kann, und der erfolgreiche Daveth mit
den stahlgrauen Augen, der sie verwöhnt.
Nun muss Alys sich entscheiden: Kann sie ihrem Herzen vertrauen oder steht ihre
Vergangenheit ihrem Glück im Weg?
Thema, Handlung und Schreibstil
Cornwall, drei Freundinnen, ein Kater, ein Hund und Alys, eine der drei Freundinnen und in diesem Buch unsere Hauptprotagonistin mit der Wahl zwischen zwei Männern – das ist der Stoff, aus dem unterhaltsame Frauenliteratur gemacht wird. Theoretisch ja, in diesem Fall haben sich meine Erwartungen nicht erfüllt. Alys, die Hauptfigur in diesem ersten von drei Bänden, ist als eine unsichere Frau beschrieben, die auch Ende 20 nicht weiß, was sie will, noch nicht zu sich selbst gefunden hat, sondern Sicherheiten sucht, sei es bei der Berufswahl, sei es bei der Wahl ihrer Männer. Die Selbstsicherheit der mordernen jungen Frauen fehlt mir bei ihr und auch teilweise bei ihren Freundinnen. Cornwall bleibt touristisch-oberflächlich, die wunderbare Stimmung, die prächtigen Farben Cornwalls stellen sich beim Lesen nicht ein. Richtig gut beschrieben werden vor allem Haarfarbe, Haarfülle und Haarlänge der Frisuren aller auftretenden Charaktere, dazu noch der Körperbau – ist das wirklich so wichtig? Wirklich treffend und witzig ist Mr. Cat beschrieben.
Fazit
Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym, was ich bei einer Nora Roberts verstehe, die für ihre Krimis unter anderem Namen schreibt, daraus aber kein Geheimnis macht, bei Sarah Lark und anderen. Hier allerdings bleibt geheim, wer Cara Lindon ist und ich habe dafür nur eine Erklärung: sie ist selbst von diesem Werk nicht überzeugt.
Ein Wesen, das die Menschen verwirrt und bezaubert: ein kleiner rosaroter Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich ist er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat. (Zitat Klappentext)
Inhalt
Der Obdachlose Schoch übernimmt gemeinsam mit der Tierärztin Valerie Sommer die Verantwortung für diesen besonderen kleinen Elefanten, ebenso wie auch der Elefantenflüsterer Kaung. Der Genforscher Roux und sein mächtiger Geschäftspartner, ein ebenso skrupelloser chinesischer Forschungskonzern geben nicht so leicht auf – sie wollen das Ergebnis ihrer Forschungen zurück, mit allen Mitteln.
Thema und Genre
Martin Suter greift in seinem neuesten Roman ein brisantes Thema auf: Gentechnologie, bedenkenlos auf Ruhm, vor allem aber auf die riesigen Geschäftsmöglichkeiten ausgerichtet.
Fazit
Ich habe alle Bücher von Martin Suter gelesen, nur die Kurzgeschichten nicht. Hier zeigt uns der Autor eine neue Facette seines Könnens und erzählt uns eine Geschichte, die ebenso spannend, wie magisch ist. Man legt das Buch nach der letzten Seite mit einem Lächeln aus der Hand. Das Thema und Anliegen dieses Romans regen noch lange zum Nachdenken an.
Diesen Roman hat alles für jeden Leser: ein wichtiges Thema,
klar gezeichnete, stimmige Charaktere, Spannung, Romantik, Poesie, Magie und
die Sprache eines gewandten Erzählers.
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