Mondlabyrinth – André Schinkel

AutorAndré Schinkel
Verlag Mitteldeutscher Verlag
Erscheinungsdatum 9. September 2024
FormatTaschenbuch
Seiten160
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3963116865

„Ein Stift huscht über die Fasern. Wir aber/ Sitzen, schauen, schweigen, denken und sehn/ In den Bäumen: So einfach könnte es sein.“ (Aus: Südpark, Seite 62)

Inhalt

Diese Gedichtsammlung, Teil drei einer Tetralogie, besteht aus vier voneinander unabhängigen Abschnitten: Versunkener Kontinent, Mondbucht, Stille Bewegung, Das Porphyrne Land. Diese Abschnitte umfassen jeweils zwischen sechzehn und zweiunddreißig Gedichte und Texte, die großteils in den Jahren 2014 bis 2024 entstanden sind.

Themen und Sprache

Es ist immer wieder die Natur, beobachtende Augenblicke, Stimmungen, welche die Gedanken zwischen Mitteldeutschen Hängen, Flüssen und Orten einfangen und loslassen, auf Reisen schicken zwischen Tag und Nacht, Erde und Mond. Eine weite Gefühlswelt mit allen Höhen und Tiefen, Liebe, glückliche Momente und Erinnerungen, fragende Zweifel, Träume, Sehnsucht und immer wieder der Wunsch nach Innehalten in der Stille. „Es ist diese wundersame Stille im Gesang / Der Gestirne und Vögel, unten am Fluß.“ (Aus. Gedicht bei den Bäumen am Fluss, Seite 107). So vielfältig wie die Themen sind auch die Texte selbst, von Gedichten in unterschiedlicher Dichte und Länge bis zu kurzen Prosatexten. Die Sprache nützt viele Ausdrucksmöglichkeiten, Wörter, Sätze, immer wieder Brüche, manchmal rastlos, manchmal in getragener Tiefe, und  drängt sich so in unsere Gedanken.

Fazit

Diese Gedichtsammlung ist, wie schon das Wort ‚Labyrinth‘ im Titel besagt, kein Buch für eine schnelle Lesestunde, rasch mal ein Gedicht zwischendurch, sondern es ist Lyrik, angesiedelt im Raum zwischen Erde und Mond, die in ihrer Vielfalt und Dichte der Beobachtungen und Gefühle unsere Aufmerksamkeit fordert, manchmal öfter gelesen werden will, um erfasst zu werden. Eine Herausforderung und gleichzeitig eine faszinierende Leseerfahrung, da sich in den Sprachbildern immer neue Gedankenspiele entdecken lassen.

Ich spreche von Blau, nicht vom Meer – Hussein Bin Hamza

AutorHussein Bin Hamza
NachwortMichael Krüger
Verlag Edition CONVERSO
Erscheinungsdatum 25. Februar 2020
FormatGebundene Ausgabe
Seiten96
SpracheArabisch/Deutsch
ÜbersetzerGünther Orth
ISBN-13978-3981976366

„Wir begruben unsere Lieben / unter einer dünnen Schicht Erde / in der Hoffnung / dass sie noch einmal nachwachsen.“ (Gedicht Aussaat, Seite 51)

Inhalt

Dies ist eine zweisprachige Ausgabe von Gedichten des syrisch-kurdischen Dichters und Journalisten Hussein Bin Hamza. Geboren in Al-Hasaka, Syrien, lebte er ab 1995 in Beirut, wo er als Schriftsteller, Literaturkritiker, Redakteur und Verlagsleiter tätig war und floh 2017 mit seiner Familie nach Deutschland. Dieser Gedichtband umfasst neunundfünfzig Gedichte, die eines gemeinsam haben: sie alle sind ab 2017 in Deutschland entstanden. „In Deutschland, wo ich seit 2017 lebe, fühle ich mich nicht wie einer, der nach langer Zeit wieder anfängt zu dichten, sondern wie einer, der zum ersten Mal schreibt. Hier in Deutschland wurde ich zu einem neuen Dichter.“ (Hussein Bin Hamza, Seite 88). Der Gedichtband schließt mit einem Nachwort des Schriftstellers und Dichters Michael Krüger.

Themen und Sprache

In einem Teil dieser Gedichte geht es um die Liebe, um Sehnsucht und um die Zerbrechlichkeit der Liebe. In dem Gedicht „Nach der Liebe“ stellt der Dichter fest, „Wenn wir lieben, hat die Poesie Pause“ (Seite 39), denn die richtig guten Gedichte entstehen erst, nachdem man verlassen wurde. Hussein Bin Hamza beobachtet aber auch erstaunt und skeptisch seine neue Heimat, seinen deutschen Nachbarn, die Natur, doch das Hauptthema dieser Texte sind Flucht, Fremde und vor allem Einsamkeit. „Ich kleidete meine Einsamkeit in einen Wollschal / gab ihr zwei dicke Handschuhe / und zerrte sie nach draußen“ (Zitat aus „Zwei Flecke“, Seite 70). Es ist die poetische Sprache, die, oft lyrisch-metaphorisch knapp, mit einer unglaublichen Intensität ihrer Worte Bilder malt, die sich sofort tief in unsere Gedanken und Gefühle prägen und die uns einzelne Sätze und Gedichte immer wieder lesen und mit neuen Facetten entdecken lässt.

Fazit

Es sind Gedichte, die ihren Gedanken- und Gefühlsreichtum oft in wenig Worte und kurze Sätze fassen, dies so poetisch leise und eindringlich, dass wir beim Lesen Tränen in den Augen, gleichzeitig aber ein Lächeln auf den Lippen spüren.

Du siehst mich nicht – herausgegeben von Katarina Grgic

HerausgeberinKatarina Grgic
Verlag Frieling-Verlag Berlin
Erscheinungsdatum 21. Juni 2024
FormatTaschenbuch
Seiten232
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3828038042

„Früher oder später macht beinahe jeder von uns diese süß-bittere Erfahrung mit der unerfüllten Liebe.“ (Zitat Seite 5, Vorwort von Katarina Grgić)

Inhalt

Dieser ansprechend gestaltete Lyrikband enthält 222 Gedichte, verfasst von 222 Personen. Die Gedichte sind alphabetisch nach den Namen der Verfasser und Verfasserinnen geordnet, was eine abwechslungsreiche, vielfältige Mischung ergibt.

Themen und Sprache

Dieser Gedichtband ist aus einem Lyrikwettbewerb entstanden und die hier enthaltenen Texte wurden von einer Jury aus einer Fülle von eingesendeten Texten ausgewählt. Vorgegeben war nur das Thema einer nicht erwiderten, heimlichen oder hoffnungslosen Liebe, weitere Einschränkungen gab es nicht. So finden sich in dieser Sammlung Gedichte, in denen sich zumindest die Wortpaare gefunden haben und sich in unterschiedlichen Reimformen vereinen. Andere wieder spielen mit der Sprache, frei fließend malt sie Bilder und Gefühle in unsere Gedanken. Es sind Alltagsgedichte, die sich mit einer Problematik und Situation im Leben auseinandersetzen, die wohl die meisten von uns kennen und die zeigen, sich mit dieser Enttäuschung auseinanderzusetzen, sich schreibend dem Spiel mit der Vielfalt der Sprache zu nähern, Enttäuschungen, Trauer, Frust in Worte zu fassen, ist ein möglicher Schritt, damit umzugehen.

Fazit

Sonett, Haiku, ein englischer Text, Gereimtes und Ungereimtes, sie alle haben hier etwas gemeinsam: sie setzen sich intensiv mit den Facetten der Liebe auseinander und in diesem Fall einer Liebe ohne Happy End.

Übrig blieb ein moosgrüner Apfel – H. C. Artmann

AutorH. C. Artmann
Verlag Insel Verlag
Erscheinungsdatum 7. März 2021
FormatGebundene Ausgabe
Seiten97
IllustratorChristian Thanhäuser
NachwortClemens J. Setz
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3458194934

„die bienen im hof / vom erblühten löwenzahn / löffeln sie honig“ (aus: Nachtwindsucher, Zitat Seite 67)

Inhalt

Dieser ansprechend gestaltete Band Nr. 1493 der Insel-Bücherei enthält achtunddreißig Gedichte und Prosatexte aus den Jahren 1950 bis 1993 des österreichischen Schriftstellers und Lyrikers H. C. Artmann. Illustrationen ergänzen die Texte, es sind Holzschnitte des Künstlers Christian Thanhäuser, die zu diesen Gedichten entstanden sind.

Themen und Sprache

Das Thema aller hier gesammelten Gedichte und Texte ist, wie schon der Titel erahnen lässt, die Natur in allen ihren Varianten. H. C. Artmann war immer neugierig, hörte nie auf, immer neue Möglichkeiten der Sprache zu suchen, zu probieren, von alten Strophenformen und Mythen bis zu der ihm eigenen, modernen Ausdrucksweise, und in seinen Gedichten anzuwenden. Er lädt zum Nachdenken ein, zum Schmunzeln und laut Auflachen, und überrascht immer wieder mit seinen Wendungen. In einem der Prosatexte lernen wir, was eine Gstättn ist und ein paar Gedichte sind Mundarttexte, die mich vor vielen Jahren abgeschreckt haben. Jetzt habe ich für mich endlich einen Weg gefunden: laut, oft und mit unterschiedlichen Betonungen lesen, dann erschließt sich hier die Wiener Seele.

Unvergleichlich ist Artmanns Version der klassischen, heimatlichen Naturlyrik „die sonn gleißt durch die äste,/es ist ein stiller tag,/die rinder muhn aufs beste/und schafe blöken zag.“ (Aus: ich hör den tosbach rauschen, Zitat Seite 62)

Der bekannte Schriftsteller Clemens J. Setz, ebenfalls ein neugieriger Sprachvirtuose, verfasste im September 2020 das Nachwort zu diesem Buch.

Fazit

Die klugen und vielseitigen Sprachspiele mit ihren oft paradoxen Wendungen, die dennoch vertraut, geerdet bleiben, verzaubern zeitlos. Worte wie „mit himbeer fingern schrieb der abend/seinen Vers“ (Zitat Seite 34) malen immer neue Gedankenbilder – Lesevergnügen.

Jenny Erpenbeck über Christine Lavant – Jenny Erpenbeck

AutorJenny Erpenbeck
Verlag Kiepenheuer&Witsch
Herausgegeben vonVolker Weidermann
Erscheinungsdatum 17. August 2023
FormatGebundene Ausgabe
Seiten160
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3462004687

„Das eigene Leben bewahren, ohne den eigenen Willen aufzugeben, Kompromisse eingehen, die einen nicht die Seele kosten – wie das gelingen kann, und auch, wie manche ihrer Figuren tragisch daran scheitern, hat Christine Lavant in ihren Texten beschrieben.“ (Zitat Pos. 817)

Thema und Inhalt

Dieses Buch ist der fünfte Band der Serie „Bücher des Lebens“, herausgegeben von Volker Weidermann. Es geht um Bücher, welche die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck besonders beeindruckt und geprägt haben. Erpenbeck ist dreißig Jahre alt, als sie zum ersten Mal ein Gedicht von Christine Lavant liest. „Dreißig Jahre alt musste ich werden, bevor ich zum ersten Mal ein Gedicht von Christine Lavant gelesen habe. Bevor sich mir diese fremde Welt aufgetan hat, die ich nicht kannte und dich im ersten Moment wiedererkannt habe.“ (Zitat Pos. 284) Seither folgt sie den Spuren und dem Leben dieser ungewöhnlichen Frau, der einfachen Strickerin und Schriftstellerin und vertieft die biografischen Geschichten mit den Themen Bücher, Lyrik, das Leben als Schriftstellerin.

Umsetzung

Nach einem kurzen Vorwort von Volker Weidermann beginnt Jenny Erpenbeck ihr Essay mit der Frage, wann der richtige Moment sei, um ein Gedicht zu lesen, gibt sich selbst in Gedanken verschiedene Antworten, die ebenfalls Fragen bleiben. Im zweiten Kapitel schreibt sie, was Christine Lavant in ihren biografischen Notizen über das Lesen von Gedichten geschrieben hat und tritt so mit dieser österreichischen Lyrikerin aus Kärnten in einen inneren Dialog. Diesen führt sie in allen weiteren Kapiteln abwechselnd fort, Jenny Erpenbeck berichtet über ihre Erlebnisse während der fünf Jahre, die sie in Graz gelebt hat und beginnt danach mit der Kindheit von Christine Lavant, mit bürgerlichem Namen Christine Habernig, geb. Thonhauser. Erpenbeck folgt einerseits dem von Selbstzweifeln geprägten Leben von Christine Lavant, sucht in den vielen vorhandenen Aufzeichnungen, besonders Briefen, in den Archiven und Museen nach dem Menschen und der Künstlerin. Besondere Aussagen ergänzt Erpenbeck mit entsprechenden Gedichten von Christine Lavant.

Im Anhang finden sich die Lebensdaten von Christine Lavant und die Erklärungen zu den durchnummerierten Fußnoten.

Fazit

Dieses Buch berichtet über das Leben der österreichischen Schriftstellerin Christine Lavant, deren literarisches Werk in der breiten Öffentlichkeit nicht allzu bekannt ist, und in deren Würdigung seit 2016 ein eigener Literaturpreis, der Christine Lavant Preis, verliehen wird.

Jahrbuch der Lyrik 2023 – Hrsg. Matthias Kniep und Sonja vom Brocke

HerausgebendeMarrhias Kniep
Sonja vom Brocke
Verlag Schöffling & Co.
Erscheinungsdatum 23. März 2023
FormatGebundene Ausgabe
Seiten240
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3895615047

„ich habe einen text geschrieben dessen veröffentlichung / man mir vorschnell aus den händen nimmt / keine empörung / man stellt mich ruhig: ich hätte keine eigene stimme / meine stimme sei kollektivgut“ (einige Zeilen aus „reparatur“, Seite 111)

Thema und Inhalt

Seit 2022 ist Matthias Kniep der Herausgeber des jährlich erscheinenden Jahrbuchs der Lyrik. Diesmal ist seine Mitherausgeberin die Dichterin Sonja vom Brocke. Die hier vorliegende Sammlung umfasst zwölf Kapitel und präsentiert eine Auswahl moderner, deutschsprachiger Lyrik aus mehr als sechshundert eingesandten Gedichten.

Es ist eine weit gefächerte Vielfalt an Themen, Menschen, Beziehungen, Natur, immer verbunden mit Gedanken und Gefühlen, Fragen, Um- und Unterbrüchen, und dem Versuch, den eigenen sprachlichen Ausdruck zu finden, oder neu zu erfinden.

Umsetzung

Diesmal erfolgte die Auswahl zum ersten Mal in einem anonymisierten Verfahren, die Herausgebenden kannten die Namen der Personen nicht, von denen die eingesandten Gedichte stammten. Obwohl die Herausgebenden doch einige Verfasser und Verfasserinnen an der Art ihres Schreibens erkennen konnten, genau gesagt waren es 34 der insgesamt 123 in diesem Buch präsentierten Dichter und Dichterinnen, so beeinflusste dies, wie sie im Nachwort betonen, ihre Entscheidungen nicht. Eine Ausnahme bilden nur die im Kapitel XII zu lesenden Gedichte, da diese von 2022 verstorbenen Schriftstellern stammen. Es sind dies die einzigen Gedichte, die über dem Titel auch den jeweiligen Namen zeigen, alle anderen Gedichte scheinen nur mit dem Titel im Buch auf. Wer wissen will, von wem die Gedichte stammen, findet am Buchende, nach dem Nachwort der Herausgebenden, ein komplettes Inhaltsverzeichnis, gefolgt von kurzen Angaben zur Person der alphabetisch gereihten Namen der Autoren und Autorinnen.  

Fazit

Ein Gedicht ist immer auch die kürzeste Form einer Geschichte, die mit diesen wenigen Worten erzählt wird und die eigenen Gedanken und Gedankenbilder anregt. Diese Leseerfahrung teilte sich mir in nicht allen der hier präsentierten Gedichte mit, manchmal steht für mich das vielfältige Spiel der Sprache sehr gewollt im Vordergrund, Lücken und Gedankensprünge machen die Texte durch ihre Unruhe schwer fassbar. Dennoch, oder gerade deshalb, ist das Jahrbuch der Lyrik 2023 ein interessanter Wegweiser durch die vielen neuen, auch experimentellen, Ausdrucksformen der deutschsprachigen Lyrik.

Ein Vogelruf trägt Fensterlicht: Gedichte – Christine Langer

AutorChristine Langer
NachwortMirko Bonné
Verlag Alfred Kröner Verlag-
Edition Klöpfer
Erscheinungsdatum 17. März 2022
FormatGebundene Ausgabe
Seiten104
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3520765017

„Den Schatten, die nunmehr alle Winkel schlucken, / Stelle ich einen Zeilenanfang entgegen. / Das Gegenteil von Verzicht? / Das Licht fällt ein, bricht sich / Im Fensterglas“ (Zitat aus „Innere Ordnung“, Seite 13)

Inhalt

Dieser Gedichtband ist in fünf Abschnitte geteilt, jeder trägt als Überschrift einen vertiefenden Gedanken, ein einleitendes Gedicht, bereits auf die Themen der nachfolgenden Gedichte verweisend. Auch diese poetische Einleitung öffnet schon ein eigenes Gedankenbild. „Doch auch, wenn du Gedanken vorauseilst, / Ziehst du deinen Körper hinter dir her“ (Titel Abschnitt III., Seite 41)  

Themen und Sprache

Jedes der Gedichte der Abschnitte I bis IV ist eine poetische Momentaufnahme, ein Dialog mit der Natur, mit dem Umfeld, mit einer Situation an irgend einem Tag. Daraus ergeben sich Fragen, Gedanken, Erinnerungen, Ausblicke oder auch Schlussforderungen für diesen einen, speziellen Moment. Manchmal wendet sich das lyrische Ich in seinem Dialog auch an ein fiktives Du. Die Sprache malt und vertieft die Farben der Natur, das Gelb des Rapsfeldes, immer wieder das Grün der Blätter, der Bäume. Bewegung bringen die Wolken und das Blau des Himmels, auch noch in der Dämmerung „Ins Blau fallende Sterne“ (Zitat Seite 8, aus Tage wie dieser). Immer wieder finden wir das Kernthema, Licht und Schatten, Schatten und Licht. Der Abschnitt V. trägt die Überschrift „Traumnuancen – Übungen im poetischen Sprechen“. Hier führt uns Christine Langer in vierzig unterschiedlichen Eindrücken, Beobachtungen, Gedankenflügen durch den Tag, immer in Bewegung, Leichtigkeit in Worte gefasst, in poetische, eindrückliche Bilder zum Nachfühlen, Mitempfinden, Mitdenken. Ein ebenfalls poetisches, interessantes Nachwort des Schriftstellers Mirko Bonné lädt am Ende dieses Gedichtbandes nochmals zum Nachdenken ein.

Fazit

„Schließ die Augen, ich lese dich auf“ (aus Traumnuancen 11, Seite 75). Dieser einfache Satz beschreibt besser als noch mehr Worte von mir, warum es immer wieder ein Erlebnis ist, Lyrik zu lesen. Es sind die Phantasie, Schönheit und innere Ruheräume, die wir in den mit leiser, poetischer Sprache eindrücklich gemalten Gedankenbildern finden.

schrift für blinde riesen: Gedichte – Lutz Seiler

AutorLutz Seiler
Verlag Suhrkamp Verlag
Erscheinungsdatum 16. August 2021
FormatGebundene Ausgabe
Seiten112
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3518430002

„ein leben, das heißt  einhunderttausend träume (circa) & zwanzig / millionen wimpernschläge.“ (aus „drüben stehen die robinien“, Seite 36)

Inhalt

Zu Beginn dieses Gedichtbandes stellt der Autor fest: „daumen & zeigefinger / kommen zusammen, die / schreibhand entsteht. zehntausend jahre / vor dem aufrechten gang.“ (aus „morgenrot & knochenaufgänge“, Seite 7). Es folgen dreiundsechzig Gedichte in sieben übergeordneten Kapiteln.

Themen und Sprache

Der Autor führt uns in seinen Gedichten zurück in die Kindheit, in vergangene Tage und die damit verbundenen Erinnerungen und Gefühle, die in Verlust und Abschied münden und sich mit der Gegenwart verbinden. Oft geht es auch um die Natur, als Begleitung und Ergänzung der Szene zu einem einprägsamen Bild. Doch gerade, wenn man sich lesend zwischen den Kiefern der Wälder und an der Küste des Meeres gedanklich niederlassen will, durchbricht er die gerade entstehende Wohlfühlzone und rüttelt aus auf, mit Umbrüchen, völlig neuen Bildern, lässt uns an seiner Suche und Gedanken teilhaben, gibt aber immer auch Raum für unsere eigenen Überlegungen, für das Nachdenken und Innehalten.

Ich habe Lutz Seiler durch seinen Roman „Kruso“ entdeckt, wo er mich auch sprachlich sofort beeindruckt und begeistert hat. Da gibt es eine Stelle, wo ein Satz über dreizehn Buchzeilen reicht und dieser ist weder geschachtelt, noch wirkt er konstruiert, erzählend verliert er in keinem einzigen Wort die Aussage oder den Sinn. Diese Sprache begeistert auch in den vorliegenden Gedichten, prägnant verdichtet, präzise und einprägsam in der Sprachmelodie, manchmal hart und trotzdem immer leise und poetisch zeichnet sie auch in der lyrischen Kürze Bilder und ganze Geschichten in unsere Gedanken.

Fazit

Im inneren Klappentext schreibt Lutz Seiler über Gedichte: „Jedes gute Gedicht kann der gestische Kern eines Romans sein und die Verbindung herstellen zum Ursprung des Genres: zum Epos und seinem Gesang.“  Besser kann man die hier vorliegenden Gedichte gar nicht beschreiben. Es lohnt sich, beim Gedanken an Lyrik nicht innerlich die Nase zu rümpfen oder den Kopf zu schütteln, man sollte neugierig bleiben, sich die Zeit nehmen und sich auf dieses besondere Leseerlebnis einlassen.

Leuchtfeuer im Kupfer der Dämmerung: Gedichte und Erzähltes aus vier Jahrzehnten – Jim Palmenstein

AutorJim Palmenstein
Verlag Klingenberg
Erscheinungsdatum 2. August 2018
FormatGebundene Ausgabe
Seiten448
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3200055025

„und die Dunkelheit beugt sich/über das wispernde blaue Wasser/die Leuchttürme funkeln grell ins Kupfer der Dämmerung/der Wasser im Westen“ (aus „Der Leuchtturmwärter“, Seite 423)

Thema und Inhalt

Dieses Buch ist eine Sammlung von Gedichten und Erzählungen des Autors Jim Palmenstein, die im Laufe von vierzig Jahren, zwischen 1978 und 2018, entstanden sind. Schon die Herstellung, Material und Gestaltung, ich spreche von traditioneller Buchbindekunst des Klingenberg Verlages, ziehen Augen und Hände an und machen immer wieder Freude. Dieses besondere Kleinod umfasst zwischen Cover und Buchrücken eine bunte Vielfalt von  Geschichten, die uns der Autor in Gedichtform, als Prosa und allen sprachlichen Möglichkeiten dazwischen, erzählt und mit eigenen Schwarz-Weiß-Fotografien ergänzt. Wir finden alle Themen des Lebens, Gefühle, Erinnerungen, Sehnsucht, philosophische Gedanken, magische Momente ebenso wie Alltagserlebnisse.

Gestaltung

Die meisten der zwölf Kapitel beginnen jeweils mit einem aktuellen Prosatext, während die poetischen Texte, Gedichte in epischer Länge, in unterschiedlichen Formen einer besonderen Erzählsprache geschrieben sind. Frei von Reimzwängen und starren Versformen widersetzen sie sich dem Versuch einer sprachlichen Zuordnung, frei wie die Gedanken bringen sie diese zu Papier und damit auch zu uns. Groß- und Kleinschreibung setzt der Autor nach eigenem Empfinden ein, Lesende, die das stört, ermuntert er mit einem Augenzwinkern, „einen Pencil zu nehmen und ein bißchen zu korrigieren“ (Seite 97).

Im Kapitel IX, „Traumreisen“, finden wir die auch als eigenes Buch erschienene Erzählung „Der fliegende Teppich“, die fantastische Geschichte einer Reise, eine Mischung aus Fantasie und Magie, ein eindrücklich überzeichnetes Bild unserer Gesellschaft.

Genial zu lesen sind einige Erzähltexte, welche Momentaufnahmen aus dem Alltag seines zweiten Erzähl-Ichs Graufeder schildern und zu einer gedanklichen Zwiesprache führen, die der schreibende Autor, ebenfalls Graufeder, mit seiner Graufeder-Figur hält.

Fazit

„Es war die Nacht mit ihren vielen tausend Bildern, die mir immer unsichtbar   im Erwachen   täglich entschwindet   und mich mit mir selbst allein   zurückläßt.“ (aus „Die Nacht“, Seite 142) Ein auch handwerklich mit Liebe und Überzeugung zum Produkt Buch gestaltetes Lesebuch, ein magisches Füllhorn der Phantasie, dessen poetische, philosophische, nachdenkliche, skurrile, alltägliche Texte, Gedichte und Erzählungen dazu einladen, es immer wieder mit großem Vergnügen zur Hand zu nehmen.

So offen die Welt: Neue Gedichte – Ulla Hahn

AutorUlla Hahn
Verlag Deutsche Verlags-Anstalt
Erscheinungsdatum 10. August 2004
FormatGebundene Ausgabe
Seiten104
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3421058164

„Noch müssen wir es / einander nicht antun / dieses eine einzige / Nimmermehr / Wenn nur eines / meins oder deines / weiterschlägt“ (Zitat aus „Ruhig“, Seite 25)

Inhalt

Neue Gedichte, in vier übergeordnete Kapitel eingeteilt, die jeweils sechzehn bis einundzwanzig Gedichte enthalten.

Themen und Sprache

Themen des ersten Kapitels sind Liebe, Ehe, zeitlose Gefühle und Erinnerungen, Sehnsucht, auch hier beginnt in manchen Zeilen schon die Vorahnung des Alterns, leise Gedanken an Abschied schwingen mit.

Im zweiten Kapitel geht es vor allem um die Sprache, darum, Gedanken in Worte zu fassen, das Schreiben, eine Lesung und Geschichten.

Im dritten Kapitel schwingen mit den Gedanken zum Älterwerden auch die Beobachtungen des Lebenslaufes mit, Wehmut und Veränderungen. „Ja früher“, „Altern lernen“.

Im vierten Kapitel finden sich Texte und Gedanken, die ein kritisches Resümee ziehen über aktuelle Themen unserer Zeit „That’s life.

Immer wieder verbinden sich die Gedanken aus dem Leben und die eigenen damit verbundenen Erfahrungen mit Beobachtungen in der Natur, im ersten Teil ist es der Frühling, im zweiten Teil der Sommer, im dritten Teil lesen wir über einen „Tag im Herbst“ und im vierten Teil schließlich findet sich ein Text über einen „Vogel im Winter“.

Die Sprache probiert immer Neues aus, mal darf sie sich ganz traditionell reimen, dann wieder überrascht sie mit scheinbar willkürlich gesetzten Umbrüchen, lässt Satz- und Gedankenfragmente durch den Text wirbeln, spielt mit allen Möglichkeiten.

Fazit

Der vorliegende Gedichtband enthält Texte zwischen Lebensfreude, Erfahrung des Älterwerdens, Sehnsucht und Wehmut. In manchen Gedichten überwiegt die Neugier der Lyrikerin auszuloten, welche Möglichkeiten Sprache noch bieten kann, alles wird ausprobiert, und so unterliegen beim Lesen manchmal die Aussagen den kreativen Wortgefügen. „Alles fließt und Nichts an seinem Platz.“ (Zitat aus „Standort, Bestimmung“, Seite 68)

Wimpern und Asche: Gedichte – Mirko Bonné

AutorMirko Bonné
Verlag Schöffling & Co
Erscheinungsdatum 7. August 2018
FormatGebundene Ausgabe
Seiten148
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3895614095

„Jeder erwartet viel Besseres als Träume. / Such keinen Ausgang, finde den Eingang! (Zitat aus „Venceremos“, Seite 67)

Inhalt

Dieser Band enthält Gedichte, die in den letzten sechs Jahren vor dem Erscheinungsdatum entstanden sind, in insgesamt dreizehn Kapitel zusammengefasst, deren Überschrift sich immer als Aussage in einem der Gedichte des jeweiligen Kapitels wiederfindet. Nur das Kapitel „Wimpern und Asche“, das diesem Gedichtband auch den Namen gibt, umfasst ein einziges Gedicht.

Themen und Sprache

Die Themen umfassen alle Bereiche des Lebens, Gedanken, Gefühle, Fragen und die Suche nach Antworten. Es sind oft kleine Situationen, die den Autor zu seinen Gedanken und Überlegungen anregen, die sich dann oft zu einer Geschichte weiten. Da besucht er zum Beispiel das New Yorker Metropolitan Museum und findet dort, am Fuße einer Statue der Aphrodite, ein Gecko, klein, blau, aus Gummi, unterhält sich mit ihm. Immer wieder geht es um die Schönheit der Natur in allen Jahreszeiten und darüber, wie wir Menschen sie zerstören. Das Gedicht, das diesem Gedichtband den Namen gibt, „Wimpern und Asche“, ist eine Gedankenreise in epischer Länge, von der Alster bei Hochwasser folgt der Text drei Plastikkanistern, die dort treiben, in die Elbe, in die Nordsee, verbindet sie mit Fakten zu Mikroplastik im Meer. „Obgleich für Plastik wohl / dasselbe gilt wie für die Seele. Ein / endgültiges Verschwinden, / nein, das gibt es nicht.“ (Zitat aus „Wimpern und Asche“, Seite 76, 77). Das Gedicht „Zwischen den Zeilen“ dagegen erinnerte mich sofort an die Romane „Eiskalte Himmel“, 2006, und seinen neuen, 2021 erschienenen Roman „Seeland Schneeland“. „Am Morgen war die Schneelandschaft / zurück, nicht irgendeine, sondern die / am Ende des Romans. Und damit auch / das ganze Buch mit seinen Menschen.“ (Zitat aus „Zwischen den Zeilen“, Seite 116)

Fazit

Mirko Bonné ist ein Poet, der uns in seinen Gedichten, wie auch in seinen Romanen, eindrückliche und bewegende Geschichten erzählt.

Standphotos: Gedichte 1962 – 1970 – Rolf Dieter Brinkmann

AutorRolf Dieter Brinkmann
Verlag Rowohlt Buchverlag
Erscheinungsdatum 2. Aufl. April 2012
FormatBroschiert
Seiten336
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3498004613

„Die Sätze / werden langsam wieder / schwerer. Es liegt / vielleicht an / der Luft, oder / daß ich nicht / fortgezogen bin / zur rechten Zeit?“ (Aus „Gedicht vor Anfang des Winters“, Seite 70)

Inhalt

Diese Sammlung enthält alle Gedichtbände, die zwischen 1962 und 1972 erschienen sind, und zwar: Ihr nennt es Sprache, Le Chant du Monde, Ohne Neger, &-Gedichte, Was fraglich ist wofür, Godzilla, Die Piloten, Standphotos, Gras. Dabei wurde auch die Reihenfolge der einzelnen Gedichte, wie sie in den jeweiligen Erstausgaben angeordnet sind, nicht geändert.

Themen und Sprache

„Dankbar bin ich dagegen den Gedichten Frank O’Haras, die mir gezeigt haben, daß schlechthin alles, was man sieht und womit man sich beschäftigt, wenn man es nur genau genug sieht und direkt genug wiedergibt, ein Gedicht werden kann, auch wenn es sich um ein Mittagessen handelt.“ (Zitat aus dem Vorwort zu „Die Piloten“, Köln, Frühjahr 1968, R.D.B., Seite 186, 187)

Besser als der Dichter selbst kann man die Vielseitigkeit und facettenreiche Themenvielfalt dieser Gedichte nicht beschreiben. Es gibt nichts, das er nicht in Worte fasst, jeden Augenblick einer Alltagssituation, er beobachtet, beschreibt, verbindet mit philosophischen Gedanken und spontanen Gefühlen, Erinnerungen, er teilt auf, ordnet und fügt neu zusammen, um plötzlich im letzten Satz in einer knappen Feststellung zu enden, bewusst provozierend. Die Themen reichen von Waschmaschinen und Waschmittel, gelb angestrichenen Schränken, Rosen, Natur, Politik, bis zu Beziehungen, Trennung, Frauen, Sex und immer sind es Momentaufnahmen der eigenen Befindlichkeit, Fragen und knappe Statements in einer kritischen Realität. Immer wieder geht es um die einfache, rhetorische Frage, ob das, war er gerade notiert hat, ein Gedicht ist, oder um die Feststellung, dass dies jetzt ein Gedicht ist. Auch die Länge der Gedichte reicht von wenigen, knappen Zeilen bis zu Notizen und Texten in Prosa-Länge.

Fazit

Diese Gedichtsammlung hat wenig mit erbaulicher Lyrik und schönen Gedankenbildern zu tun, diese Texte fordern, sind wild, realistisch, unbequem, sie provozieren und es gibt kaum einen Gegenstand, sei er noch so einfach, keine Situation, die nicht von Rolf Dieter Brinkmann als einfache Tatsache unter Einbeziehung aller Sinne zu Papier gebracht wurde, oft mit einem knappen Statement, sein Resultat dieses Augenblicks. Man braucht Zeit für diese Texte, doch diese Zeit sollte man sich unbedingt nehmen.

Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen, Gedichte 2001-2008 – Silke Scheuermann

AutorSilke Scheuermann
Verlag Schöffling & Co.
Erscheinungsdatum 13. März 2013
FormatGebundene Ausgabe
Seiten216
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3895613753

„Manchmal fragst du dich wie / es dazu kam Dass du in einem Leben voller Türen / fest gezimmert steckst wie ein Einbauschrank (Zitat aus „Tür zur Außenwelt, Seite 165)

Inhalt

Dieser Gedichtband umfasst den 2001 erschienen Lyrikband „Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen“, den 2004 erschienenen Gedichtband „Der zärtlichste Punkt im All“, die Sonette „Vogelflüge“ und die Gedichte „Tür zum Geisterwald, 2002 – 2008“

Themen und Sprache

Immer wiederkehrende Themen kommen aus der Mythologie des Altertums. Besonders spannend ist es, wenn diese bekannten Figuren aus der Mythologie plötzlich in eine Jetztzeit katapultiert werden. Andere Gedichte befassen sich mit der Natur und hier treffen wir auf das Thema Vögel und Fliegen, oder sie führen uns kritisch in Situationen des Alltags, eingebettet in die damit verbundenen Gefühle. Es sind immer Gedanken und Gefühle, die der Autorin durch den Kopf gehen und diese Gedichte wirken ähnlich unstrukturiert, schweifen ab in spontane Wortspiele. Es ist eine ungezähmte Lyrik voller Umbrüche, Gedankensprünge wechseln in immer neue, nie vorhersehbare oder zu erwartende Bilder, man muss diese Texte öfter lesen, will man versuchen, ihnen zu folgen. Wo auch immer die Ideen von Silke Scheuermann beginnen, sie führen immer in Gefühle und in eine kritisch beleuchtete Gegenwart.

Fazit

Fachlich befasst sich Dorothea von Törne in ihrem 2013 geschriebenen Nachwort mit Silke Scheuermanns Gedichten. Als Leserin war es für mich keine einfache Reise, nicht immer konnte die direkte, konkrete Sprache mit dem raschen Wechsel an Eindrücken auch Bilder in meine Gedanken malen. Ich fand Gedichte, die mich sofort ansprachen und andere, deren unterschiedliche Ebenen und offene Fragen mich herausfordern und die ich wohl noch öfter lesen werde, bis sie sich mir – vielleicht – doch erschließen.

Lichtverschmutzungen – Felix Ditting

AutorFelix Ditting
Verlag BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum 26. Februar 2021
FormatTaschenbuch
Seiten90
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3753425795

„Manchmal streife ich / durch Gedanken / wie andere vorbei / an Flüssen und unter / Walnussbäumen“ (Zitat aus „Nußknacker“, Seite 67)

Inhalt

Dieser Gedichtband enthält 63 Gedichte und ist in drei Themengruppen unterteilt. Wie der Titel schon andeutet, sind es nachdenkliche, sehnsuchtsvolle und kritische Texte. Es sind Gedichte, die jetzt, in diesem schwierigen Monaten, entstanden sind. und alle bewegen sich  durch Erlebnisse, Gefühle, Gedanken in einem Graubereich. Licht, das eingetrübt ist, und dennoch ist es Licht, denn selbst dort, wo die Texte traurig und ernst sind, ist die Stimmung, die sie beim Lesen erzeugen, niemals depressiv oder deprimierend.

Thema und Schreibstil

Im ersten Themenkreis geht es um Liebe, um sehnsuchtsvolle, schmerzhafte Gefühle nach dem Verlust der Zweisamkeit. Es sind Texte über Menschen, die einander verloren und verlassen haben, gescheitert sind. „Und ich fand / weder mich / noch dich / noch unsere Insel jemals wieder.“ (Zitat aus „Strandgut“, Seite 18)

Der zweite Themenkreis beschäftigt sich mit der Realität, der aktuellen Situation unserer Gesellschaft, und der weit gespannte Bogen reicht von der Natur, über den Neunten November, Fremdenheim, Hunger, Selbsterkenntnis, bis zu einem Streitgespräch über eine Brücke. Auch reale Alltagssituationen erhalten durch die Bilder, die mit der Sprache geschaffen werden, interessante unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten. „Sehr spät habe ich sie entdeckt / wie sie mich fragend beobachtete / drüben im Bücherregel.“ (Zitat aus „Versteckte Freiheit“, Seite 53)

Der dritte Themenkreis entführt uns in Traumwelten, hier spielt der Autor mir Worten, variiert Deutungsmöglichkeiten und der bewusste Bruch der Sprache ergibt nachdenkliche, manchmal beklemmende oder skurrile Szenarien, wie sie uns in Träumen begegnen. „Oft besinnen wir uns wahrer Worte / oder bewahren den wörtlichen Sinn / wenn wir doch eigentlich versuchen / sinnvolle Worte zu bewahren“ (Zitat aus „Wortketten“, Seite 63).

Fazit

Ein Lyrikband, den man immer wieder zur Hand nehmen wird, Gedichte nochmals lesen, neu erlesen, denn der Autor malt mit seinen Texten sofort Bilder und Gefühle in unsere Gedanken, die wir mit unseren eigenen Erfahrungen deuten und erleben. Eines meiner Lieblingsgedichte in diesem Buch ist „Sternstunden der Zukunft“, das zum dritten Themenkreis, den Traumwelten, gehört. „Abends saßen wir dann / und schauten hinunter / ganz zuversichtlich / in unsere Vergangenheit.“ (Zitat Seite 68).

Wolkenballett: Poesie der Begegnung – Verena Liebers

AutorVerena Liebers
Verlag dahlemer verlagsanstalt
Erscheinungsdatum 20. August 2020
FormatBroschiert
Seiten158
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3928832939

„In diesen Tagen war ich draußen, / draußen mit dir, / war ich drinnen, / ganz innen bei mir.“ (Zitat aus „Drinnen und draußen, Seite 8)

Inhalt

Die Texte in diesem Lyrikband umfassen die Veränderungen der Natur und Stimmungen der Jahreszeiten im Laufe eines Jahres, wobei der Winter den Anfang macht.

Die insgesamt sieben übergeordneten Abschnitte beginnen mit dem Kapitel „Als Schnee schneite“ und enden mit „Drinnen, ganz innen“, dessen Abschluss das „Noch-Nicht-Gedicht“ bildet.

Das erste Gedicht des Buches ist keinem Kapitel zugeordnet und dieses „Drinnen und draußen“ ist gleichsam eine Zusammenfassung, denn es führt uns Strophe um Strophe durch alle Jahreszeiten, Eindrücke und Gefühle, welche in der Sammlung der einzelnen Gedichte dann vertieft, neu interpretiert, nochmals aufgegriffen und nachgefühlt werden.

Das Buch endet mit einem Nachwort von Ralph Köhnen, Universität Bochum.

Themen und Sprache

Verena Liebers, die Biologin, liebt die Natur. Bei jedem Wetter beobachtet sie, horcht und spürt, schildert, und fügt ihre eigenen Gedanken, Erinnerungen und Wünsche ein. Sie reist mit uns ans Meer, in die Berge, spaziert durch Städte und Gärten, durch große Eindrücke und kleine Dinge.

Beim Lesen stellt man dann überrascht fest, dass diese Gedichte in dieser Reihenfolge nicht nur den Ablauf der Jahresablauf der Natur beschreiben, sondern dass auch die Gefühle einer Beziehung, von der stürmischen, noch neuen jungen Liebe, über den warmen, intensiven Sommer bis zur Einsamkeit im Herbstnebel leise mitschwingen.

Die Sprache malt Bilder, schildert, reimt sich manchmal, wie beinahe zufällig, aber immer mit einer wunderbar leichten Sprachmelodie.

Fazit

„Poesie der Begegnung“, so nennt die Autorin ihren Lyrikband und besser kann es nicht zusammengefasst werden. Poesie, die unsere Gedanken mit den Wolken fliegen lässt, als Reise durch die Vielfalt der Natur und dabei auch zu uns selbst.

Alles außer Lyrik: Gedichte – Christian Futscher

AutorChristian Futscher
Verlag Czernin
Erscheinungsdatum 29. August 2018
FormatGebundene Ausgabe
Seiten160
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3707606478

„Manchmal gelingt mir / ein Gedicht / nach dem ich denke, / jetzt könnte ich sterben (Gedicht Glücksmomente, Seite 93)

Inhalt

Der Titel dieses neuen Gedichtbandes von Christian Futscher wird gleichsam zur Inhaltsangabe, wenn man die fehlenden zwei Worte dieser Aussage von Andreas Okopenko wenige Seiten später in der Widmung liest. Denn natürlich ist es Lyrik, die 153 Seiten dieses Buches füllt. Es sind Gedichte, über die man beim Lesen laut lacht und mehrmals noch nachkichert, so skurril sind die Schlussfolgerungen, die als letzter Satz die vorhergehenden Zeilen bestätigen, völlig umdrehen oder auf den ersten Blick einen Gedankenfetzen ohne Zusammenhang nachstellen. Dann kommt der zweite Blick und damit die Tiefe und das Nachdenken.

Themen und Sprache

Es gibt nichts im tägliche Leben, zu dem dieser Autor nicht einige Zeilen findet, große Probleme, wie die Lage Europas und kleine, wie eine Packung Tee, die aus dem Küchenkastel fällt, es geht um Liebe, Natur, die Alltagssorgen der Menschen. Zu einigen Themen gibt es mehrere Gedichte, die den vorhergehenden Gedanken aufnehmen, weiterführen, oder plötzlich ein völlig neues Bild schaffen. Manche Gedanken, wie die Liebe zum Bauchnabel und die Zitrone, die zuhört und so den Psychologen ersetzt, tauchen im Laufe des Buches immer wieder auf.

Die Sprache spielt mit uns, malt Bilder, schickt uns nach lachendem Kopfschütteln plötzlich in ernste, nachdenkliche Tiefe, um eine Seite weiter wieder fröhlich zu zwinkern und die nächsten Zeilen wie mit leichter Feder aufs Paper zu werfen.

Über Schwalben / will ich auch einmal / etwas Hübsches schreiben. / Aber nicht jetzt. (Gedicht Schwalben, Seite 112)

Fazit

Lyrik, die mich begeistert und die ich auch Leser*innen empfehle, die bei Lyrik an Schulgedichte, streng gereimt, denken und daher nie wieder welche lesen wollen. Diese hier lohnen sich, zum Reinlesen, nochmals Lesen, immer wieder neu Entdecken, versprochen.

Jedes Wort ein Fenster / Cada palabra una ventana – Francisco Cienfuegos

AutorFrancisco Cienfuegos
Verlag Klingenberg
Erscheinungsdatum 1. Mai 2020
FormatGebundene Ausgabe
Seiten168
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3903284050

„Und es kann nur weitergehen / wenn sich der Fluß, der in dir fließt / in ein Fenster verwandelt“
„Y sólo puede continuar / si el rìo que fluye en ti / en ventana se convierte”
(Gedicht, Seite 69)

Inhalt

Der Autor nennt diesen Gedichtband “Transformaciones – Verwandlungen“. Er schickt uns damit auf eine Reise durch die Sprache und ihre Veränderungen, zu den Eindrücken und Gedanken, zu Bildern, die seine Worte immer wieder neu malen, zu uns selbst.

„Es kann nur / mit dir beginnen – Sólo poede / cominzar contigo“ (Gedicht, Seite 0), mit diesem Satz fängt unsere Reise an, um uns am Buchende mit den Worten „Hemos llegado a la desembocadura de lo invisible, / a partir de aquí sigues tú solo … Wir sind an der Mündung / des Unsichtbaren angekommen, / ab hier gehst du alleine weiter …“ wieder zu entlassen, mit dem Bild des Fensters „y cada / ventana / abierta / un mar – jedes Wort ein Fenster / und jedes / geöffnete / Fenster / ein Meer“ (Gedicht, Seite 1 am Buchende).

Zwischen Beginn und Mündung liegen zweiundzwanzig Gedichte, Spanisch und Deutsch, dazwischen einige Schwarzweißfotografien, welche die Stimmung der Texte aufnehmen. Ein Epílogo in spanischer und ein Nachwort in deutscher Sprache schließen den Gedichtband ab.  

Thema und Sprache

Der Autor spielt mit der Sprache, aus seinen Worten komponiert er Melodien und Bilder. Das Besondere an den deutschsprachigen Gedichten ist, dass der Autor selbst sie geschrieben hat, nicht nur übersetzt, manchmal die Worte umgereiht, wodurch sich auch hier der perfekte Fluss der Sprache, ihre Melodie ergibt, ohne jedoch die einzelnen Aussagen und den Inhalt zu verändern. Bewusst ist der Gedichtband so gestaltet, dass jedes Gedicht auf zwei gegenüberliegende Seiten gedruckt wurde, sodass man beide Versionen direkt vergleichen kann. Ich habe einen kleinen Vorteil, denn durch meine Italienischkenntnisse kann ich auch die spanischen Gedichte gut verstehen, aber die Grundidee hinter dieser zweisprachigen Ausgabe ist es, die Worte und die spanische Sprache zu lesen, auf sich wirken und nachklingen zu lassen, und durch das gegenüberliegende deutsche Gedicht gleichzeitig den Sinn zu erfassen

Themen sind Liebe, Verlust, Einsamkeit, Heimat, Erinnerung, Gefühle, verbunden mit entsprechenden Stimmungen und Vergleichen aus der Natur. 

Fazit

Gedichte zum Nachspüren und Nachdenken, für die man sich Zeit nimmt, sie wirken lässt. Eine Sprache, die beeindruckende Bilder malt, frei, beweglich, in keinen Reim gezwängt. Etwas Besonderes ist diese zweisprachige Ausgabe, da der Autor selbst die Gedichte in beiden Sprachen geschrieben hat, es sich also um keine Übersetzung handelt, sondern es seine Worte sind, die uns anregen, immer wieder Neues zu entdecken.

Stille Quellen – Norbert Hummelt

AutorNorbert Hummelt
Verlag Sammlung Luchterhand
Erscheinungsdatum 1. März 2004
FormatTaschenbuch
Seiten112
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3630620749

 „die tropfkerzen brannten gefährlich herunter

du hingst nur da u. drücktest auf repeat

kein blick nach draußen, keine fremdwahrnehmung

für eine weile, die sich endlos zieht“

(Zitat, Ausschnitt aus „entfernte musik ..“, Seite 81)

Inhalt

Dieser Gedichtband ist vier übergeordnete Abschnitte gegliedert, und endet mit einem Epilog. Der erste Abschnitt, „stille quellen“ gibt dem Buch den Titel. Die meisten Gedichte dieser Sammlung sind zwischen Dezember 2000 und September 2003 entstanden.

Themen und Sprache

Es geht um Erinnerungen, die eigenen Wurzeln, Momentbilder aus der Kindheit, ins Heute versetzt, um Liebe, Einsamkeit, Alter. Es sind besondere Augenblicke, ein Naturerlebnis, ein Alltagsgegenstand, welche die Gedanken auf die Reise schicken, die dann oft ernüchtert wieder in die Situation im Jetzt zurückkehren.

Die besondere Sprache dieser Gedichte malt Bilder, verknüpft Dinge, Eindrücke, Gefühle völlig unerwartet neu, interpretiert mit einem oft überraschenden Schlussgedanken.

Fazit

Gedichte in einer modernen lyrischen Sprache, in der nicht die bekannten Vers- und Reimformen zählen, sondern die freie Entfaltung der Worte in einer besonderen Melodie der Sprache. Nachdenklich, mit einer leisen Melancholie, führen diese Gedichte auch in die eigene Erinnerung.

Sonnengesang – Norbert Hummelt

AutorNorbert Hummelt
Verlag Luchterhand Literaturverlag
Erscheinungsdatum 24. Februar 2020
FormatGebundene Ausgabe
Seiten96
SpracheDeutsch
ISBN-13978-3630876306

„immer geht du bei den kreidefelsen,

verschränkst die arme hinter deinem rücken,

hast deinen leichten linken fuß erhoben

u. an der Sohle ist der gleiche weiße staub.“

(Zitat aus „immer gehst du ..“, Seite 70)

Inhalt

Dieser Gedichtband ist sechs übergeordnete Abschnitte gegliedert. Die sechzig Gedichte dieser Sammlung sind in den Jahren zwischen 2016 und 2019 entstanden.

Themen und Sprache

Es geht um das Leben, Natur, Erinnerungen, Beziehung, Liebe, Sehnsucht, Verlust. Worte, die Bilder von Momentaufnahmen malen, Augenblicke während eines Spazierganges in der Natur, Sonne, Licht, Wind und die Erinnerungen daran, wie man diese Situation früher erlebt hat, damals zu zweit, heute allein. Thema im Abschnitt IV sind Kindheitserinnerungen, die Freiheit in der Natur, die so anders war als in der Welt der Erwachsenen. Manches wiederholt sich, wenn der damalige Sohn inzwischen selbst Vater ist. Es sind Themen, die uns zum Nachdenken bringen, Alltagssituationen, die wir selbst ähnlich erleben. Wer kennt nicht den Spaziergang, oder die Reise, die man zuvor mit lieben Menschen unternommen hat und nun alleine geht, und die leise Wehmut der Erinnerung in den Gedanken.

Die Besonderheit der Sprache, das scheinbar rasch hingeworfene Spiel der Sätze, begleitet diese Gedichte, bei aller Nachdenklichkeit, manchmal Trauer, mit einer fühlbaren Leichtigkeit. Jede Zeile birgt eine Überraschung durch ungewohnte Umbrüche, man fragt sich in einem Sekundenbruchteil „was kommt, was geschieht jetzt, was macht er da“? Ein Beispiel der Beginn des Gedichtes „der geist von locarno“

„der eine stuhl an ihrem tisch war frei ich passierte

die seepromenade warf einen blick u. ging vorbei“ (Zitat Seite 77)

Der schräge Humor in „echo“ brachte mich dazu, laut aufzulachen, denn das Gedicht beginnt so

„abends bei cosenza liegen

zwei zerbeulte turnschuhe,

wo es über die treppe runter

zum busento geht. ..“ (Zitat Seite 82)

Wer denkt da nicht sofort an August von Platen, den edlen Alarich und die Goten. Im Kopf die Ballade, dazu das Bild von den Turnschuhen und die vom Autor erfasste aktuelle Stimmung, diese Mischung ist ein Leseerlebnis, das man so nur schwer beschreiben kann.

Fazit

Wer Gedichte noch immer mit Vers- und Reimformen, mit Hebungen und Senkungen verbindet, wird hier eine völlig andere Form der Lyrik entdecken, wer interessante, neue Möglichkeiten des Ausdrucks sucht, wer Sprache liebt, die gleichzeitig auch Bilder malt, Impressionen, verstärkt durch Gedanken und Gefühle, der sollte sich für diesen Autor Zeit nehmen.

Alltagsperlen – Antonia Löschner

AutorAntonia Löschner
Verlag lulu.com
Erscheinungsdatum 21. Juni 2017
FormatTaschenbuch
Seiten122
SpracheDeutsch
ISBN-13978-1365999932

Kurzgeschichten und Gedichte

 „Es geht um Verantwortung, nicht um Schuld, egal wie es ausgeht.“ (Zitat Seite 34)

Inhalt

Dieses kleine Buch ist eine Sammlung von kurzen Geschichten und Gedichten. Sie handeln von Situationen, wie sie uns allen im täglichen Leben begegnen, Verhaltensweisen, die uns beeinflussen. Die Gedichte fangen Stimmungen ein und schildern sie im Kontext mit der Natur.

Thema und Sprache

In den Themen ihrer Geschichten und Gedichte führt die Autorin uns durch das Jahr. Es geht um den Alltag, seine Probleme und auch um Situationen, wo Menschen durch diese Probleme blockiert werden, nicht mehr agieren, sondern nur mehr reagieren können, sich selbst verloren haben. Es gibt Geschichten über Beziehungen, zwischenmenschliche und partnerschaftliche, über Urlaubsplanung und wirkliche Entspannung in der Natur, über Schuldgefühle, immer verbunden mit dem eigenen „Ich“. Der Bogen des Jahres endet mit der Vorweihnachtszeit und regt auch hier Ideen zur Entschleunigung an und wir lernen einen Engel kennen, der rosa Elefanten liebt. Es sind positive Geschichten, Anregungen, die Autorin bietet Möglichkeiten an, tief verwurzelte Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern, wenn sie uns nicht gut tun. Die Sprache erzählt, ist aber niemals belehrend und verzichtet auf die bekannten Kalenderweisheiten. Dadurch wird dieses kleine Buch mit seinem großen Inhalt zum Lese- und Denkvergnügen.

Die Gedichte verzichten auf Reimformen, leben durch ihre Sprachmelodie und malen wunderbar entspannende Bilder in unsere Gedanken. Hier ist es ein Wald, dort ein Bach, der Strand, der Sand, Sommerwind, oder einfach eine Hängematte zwischen zwei knorrigen Apfelbäumen.

Fazit

„Sanft schaukelnd lullt sie ein, nimmt einen mit auf die Reise, in absolute Entspannung.“ (Zitat aus „Hängemattenträume“, Seite 40)

Wer bei diesen Zeilen sofort das entsprechende Bild vor Augen hat, die Wärme der Sonnenstrahlen spürt und die Beruhigung des eigenen Atems spürt, hat in diesen Alltagsperlen einen entspannendes, manchmal aus tröstliches Füllhorn von Gedanken und Anregungen gefunden, perfekt zum Nachdenken, zum immer wieder selbst Genießen und auch zum verschenkend Teilen.

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