Ein Espresso für den Commissario: Pellegrinis erster Fall – Dino Minardi
Autor | Dino Minardi |
Verlag | Kampa Verlag |
Datum | 13. Juni 2024 |
Ausgabe | Taschenbuch |
Seiten | 240 |
Sprache | Deutsch |
ISBN-13 | 978-3311155409 |
„Richtig, er war Commissario der Polizia di Stato von Como, der ab und zu in der Bar seines Vaters die Espressomaschine bediente, und kein Barista. Es gab diese Tage, an denen er sich wünschte, es wäre anders, und heute schien ein solcher zu sein.“ (Zitat Seite 12)
Inhalt
Als Commissario Marco Pellegrini nach einer Auszeit von etwa vier Jahren wieder nach Brunate zurückgekehrt war, ein Ort über dem Comer See, wo seine Familie ein Albergo besitzt, hatte er sich auf eine ruhigere Zeit bei der Polizia di Stato gefreut. Auch an diesem Dienstagmorgen, es ist der 15. Mai, genießt der den wunderbaren Blick über den See bei einem perfekten caffè, natürlich selbst zubereitet, in der Bar della Funicolare, die ebenfalls der Familie gehört. Doch kaum betritt er etwas später die Questura, ist es mit der Ruhe vorbei. Ein Student wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden, im Bett erwürgt. Die ungewöhnlich hohe Anzahl an unterschiedlichen Fingerabdrücken, die sich in dieser Wohnung finden, ist bald geklärt, die Wohnung wurde immer wieder über Airbnb an Touristen untervermietet. Doch das Vermögen, über das dieser Student verfügt, lässt sich damit nicht erklären und das Ermittlerteam steht zunächst vor eine Reihe von unterschiedlichen Vermutungen und vielen Fragen.
Thema und Genre
Dieser Kriminalroman, der erste Band einer Serie, spielt am Comer See. Es geht um Verbrechen und Ermittlungen, Umwelt, Forschung, Investment, und viele Facetten von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Erzählform und Sprache
Die straffe Handlung spielt zwischen dem 15. und 18. Mai und durch diesen knappen Zeitraum wirkt die Arbeit der Ermittler realistisch und nachvollziehbar. Pellegrinis enges Team besteht aus zwei Personen: Vice Ispettore Fabio Cunego und der jungen, ehrgeizigen Ispettrice Claudia Spagnoli. Die Spannungen zwischen diesen beiden Mitarbeitern machen die Ermittlungsarbeit für den Commissario nicht einfacher, andererseits ergibt sich daraus für den Autor die Möglichkeit, die Tage in viele unterschiedliche Ereignisse an teilweise unterschiedlichen Orten zu splitten, die gleichzeitig stattfinden, was die Spannung erhöht. Die Handlung wird ergänzt durch persönliche Erlebnisse und Probleme der unterschiedlichen Figuren, so ergibt sich zum Beispiel aus den Erinnerungen und Gedanken des Commissario eine eigene Geschichte und nach und nach die Erklärung für seine Auszeit. Bildintensiv und eindrücklich schildert die Sprache auch das italienische Lebensgefühl und die Schönheit der Landschaft.
Fazit
„Gleich einer hellen Ameisenspur blinkten am gegenüberliegenden Ufer die Lichter von Cernobbio und den kleineren Nachbarorten. Der See strahlte erhabene Ruhe aus, samtschwarzen Frieden.“ (Zitat Seite 90) Schilderungen wie diese machen diesen vielseitigen Kriminalroman zu einem überzeugenden Lesevergnügen, am besten mit mehreren Espressi zu genießen.