Die Verleugnung – Gregor Bähr
Autor | Gregor Bähr |
Verlag | tredition |
Erscheinungsdatum | 4. April 2019 |
Format | Taschenbuch |
Seiten | 220 |
Sprache | Deutsch |
ISBN-13 | 978-3748253761 |
„An die guten Zeiten erinnert man sich, die schlechten vergisst man – ganz schön clever von der Natur.“ (Zitat Seite 94)
Inhalt
Der Reutlinger Reporter Ferry Stein wird zu einem Brand in Rehlingen gerufen. Seit vielen Jahren wohnte Alexandra Gehrwein, von allen „die Einsiedlerin“ genannt, im Gehöft Schofstall. Sie kam bei diesem Brand ums Leben. Bei seinen Recherchen erfährt Ferry Stein ihre Lebensgeschichte. Das gesamte Erbe, dazu gehörten auch ihre Tagebuchaufzeichnungen, geht an den einst erfolgreichen Drehbuchautor Peter Siegmund. Dieser wundert sich, doch als er zu lesen beginnt, entstehen in seinem Kopf sofort Bilder und er schreibt das Drehbuch für eine Dokumentation. Doch der Produzenten verlangt mehr Sex and Crime und Siegmund schreibt unter einem Pseudonym eine völlig veränderte Geschichte. Ferry Stein, inzwischen Reporter in Berlin, erinnert sich jedoch an den damaligen Fall …
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Beziehungen und die manchmal völlig unterschiedlichen Erwartungshaltungen von Männern und Frauen. Ein Thema sind Traumata und natürlich geht es auch um Journalismus, die Berlinale und die Ehrlichkeit in der Berichterstattung.
Charaktere
Charaktere Text
Ferry Stein ist Reporter, immer auf der Suche nach einer guten Story, aber für ihn ist Medienethik wichtig, das bedeutet Recherchearbeit und möglichst wahrheitsgetreue Artikel.
Peter Siegmund ist ein begabter Drehbuchautor, der sich jedoch um entscheidenden Moment für eine Karriere als Serienautor entschieden hat. Mit dem Ende der Serie war auch er am Ende. Er schätzt seine Unabhängigkeit, Frauen sind für ihn flüchtige Abenteuer, die er sofort wieder vergisst.
Alexandra ist eine dieser Frauen, doch sie kann ihn nicht vergessen und lebt seit seiner Zurückweisung in ihrer eigenen Traumwelt.
Handlung und Schreibstil
Handlung und Schreibstil TextDie Geschichte ist in fünf inhaltlich bedingte Kapitel eingeteilt, in deren Mittelpunkt jeweils einer der Hauptprotagonisten steht. Die aktuelle Handlung wird durch Rückblenden in Form von Alexandras Tagebuchaufzeichnungen ergänzt. Dadurch erfährt der Leser auch die Zusammenhänge und Hintergründe. Zwischen dem 3. und 4. Kapitel liegt ein Zeitraum von zwei Jahren. Ab dem 4. Kapitel steigt der Spannungsbogen rasch an, durch die straffe, tagesgenaue Schilderung der Ereignisse der Tage der Berlinale im 5. Kapitel wird die Spannung nochmals gesteigert.
Die Sprache ist modern, locker, schildert anschaulich, aber ohne Längen, sodass man das Buch gerne und zügig liest.
Fazit
Ein spannender Roman mit psychologischem Hintergrund, in dem es um Ehrlichkeit und Eigenverantwortung geht. Falsche Hoffnungen und Fehlverhalten haben in diesem Fall gravierende Folgen. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass die Geschichte zum Kriminalroman wird.