Das Haus auf dem Wasser – Emuna Elon

AutorEmuna Elon
Verlag Aufbau Verlag
Erscheinungsdatum 20. September 2021
FormatGebundene Ausgabe
Seiten360
SpracheDeutsch
ÜbersetzungBarbara Linner
ISBN-13978-3351038410

„Ich selbst hoffe, dass mein Schreiben nicht im Sumpf der Vergangenheit gründet, sondern meine Seele und die Seelen meiner Leser zu dem trägt, was gegenwärtig ist, und was in Zukunft sein wird.“ (Zitat Pos. 122)

Inhalt

Joel Blum, ein preisgekrönter, international erfolgreicher israelischer Schriftsteller, reist mit seiner Frau Bat-Ami nach Amsterdam. Sein holländischer Verleger hat ihn eingeladen und seine Frau überzeugt ihn von der Wichtigkeit dieser Reise, obwohl Joel damit den letzten Willen seiner verstorbenen Mutter missachtet. Diese hatte ihn eindringlich gebeten, nie nach Amsterdam zurückzukehren. Bei dem Empfang, den der Amsterdamer Verlag ihm zu Ehren gibt, fragt plötzlich ein Journalist, ob es wahr sei, dass Joel Blum hier in Amsterdam geboren sei. Damit deckt er ein Geheimnis auf. Denn Joel Blum ist tatsächlich der Sohn einer alteingesessenen Amsterdamer Familie, die im zweiten Weltkrieg nach Israel ausgewandert ist. Damals war Joel ein Baby. Er selbst hat keine Erinnerungen an diese Zeit und seine Mutter hatte auf alle Fragen geschwiegen. Jetzt fliegt er, eine Woche nach diesem Vorfall, wieder nach Amsterdam, diesmal allein. Denn im Jüdischen Museum hatte er einen Film gesehen, eine kurze Sequenz, wenige Minuten, die alles verändert haben. Er begibt sich auf die Suche nach seiner eigenen Vergangenheit und arbeitet gleichzeitig an einem neuen Roman, der dies zum Thema hat.

Thema und Genre

In diesem Roman, der in Amsterdam und Tel Aviv spielt, geht es um die Zeit der Besatzung und Judenverfolgung in Holland, um Familiengeheimnisse und um die Suche nach der eigenen Identität. Gleichzeitig ist auch das Schreiben, die Entstehung einer Geschichte und ihrer Figuren ein Thema.

Charaktere

Joel Blum ist ein bekannter Schriftsteller, ein genauer Beobachter mit vielen offenen Fragen, auf die er nun Antworten sucht. „Doch etwas in ihm sagt ihm, sollte ihm das alles gelingen, würde dieses Buch der Roman seines Lebens werden – nur um diesen Roman zu schreiben, sei er überhaupt ein Schriftsteller geworden.“ (Zitat Pos. 227)

Handlung und Schreibstil

Die Geschichte ist in vier übergeordnete Kapitel gegliedert, jedes davon ein Notizheft, denn Joel Blum pflegt seine Eindrücke immer in Notizheften festzuhalten, wenn er an einem neuen Romanstoff arbeitet. Seine Tage in Amsterdam füllen sich mit Recherchen, dazwischen schildert er das Leben von Sonia, seiner Mutter, und ihrer Familie in diesen Tagen, an denen immer mehr Juden verhaftet und abtransportiert werden. Immer wieder füllen sich die Straßen, Plätze und Häuser, die er in der Gegenwart aufsucht, für ihn mit den Menschen aus seiner Vergangenheit und auch seine Notizhefte füllen sich. Diese Art des Erzählens macht diese besondere, eindrückliche Geschichte spannend. Ergänzt wird die Handlung durch lebhafte Schilderungen Amsterdams damals und heute, in einer wunderbar zu lesenden Sprache

Fazit

Eine überzeugend erzählte, einfühlsame, packende Geschichte über Familiengeheimnisse und die Suche nach der eigenen Identität als Resultat von Vergangenheit und Gegenwart.

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